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"Die Höhle der Löwen" Eine Straße, die Geld verdient? Drei Investoren verbünden sich zum "Super-Löwen"

Höhle der Löwen
Georg Kofler, Nico Rosberg und Dagmar Wöhrl diskutieren in der "Höhle der Löwen" über die Solarstraße "Solmove"
© Bernd-Michael Maurer / RTL+
Wenn die Löwen tuscheln, rollt meistens der Rubel. Diese Erfahrung machte der Erfinder eines smarten Straßenbelags und räumte groß ab.  Für wen die "Höhle" weiterhin die Hölle bleibt: Anbieter von Workout-Apps.
Von Mark Stöhr

"Knetbeton" klingt nicht wie das nächste große Ding. Der Knet-Erfinder sah das naturgemäß anders. Sein Produkt, schwärmte er bei seiner Präsentation in der "Höhle der Löwen", sei "die zarteste Versuchung, seitdem es Knetbeton gibt". Damit immerhin zauberte er den Investoren ein kleines Lächeln ins Gesicht. Die Zahlen dagegen gaben keinen Anlass zur Erheiterung, im Gegenteil. Die Umsatzkurve: seit Jahren im Sinkflug. Und auf dem Konto nicht nur nichts, sondern 100.000 Euro Schulden. "Mit Ihnen wird Beton sympathisch", komplimentierte Georg Kofler den Gründer freundlich hinaus – "aber Sie sind kein Unternehmer."

Diesen Vorwurf musste sich "Alles was zählt"-Darstellerin Birgit Glang nicht anhören. Zumindest nicht so deutlich. Die Diplom-Juristin hat schon mehrere Karrieren hinter sich und damit ein kleines Vermögen verdient. 300.000 Euro von ihrem privaten Geld investierte sie in "Move it Mama", ein Workout-Programm für werdende Mütter. Der Clou: Die App bietet den Nutzerinnen je nach Schwangerschaftswoche die passende Trainingssession an. Wie so oft fanden die Löwinnen und Löwen die Idee super, hatten aber Zweifel an ihrer Profitabilität. "Birgit, wie willst du damit Geld verdienen?", fragte Judith Williams ratlos. Die Antwort – "mit einem mehrstufigen Abomodell" – machte die Sorgenfalten nicht kleiner. Die Mama-Plattform muss ohne Investoren-Geld schwanger gehen.

Mit einer App gegen den Verpackungsmüll

Die Portemonnaie-Öffner in der fünften Folge waren nachhaltige Produkte. Die Gründer von "Yammbits" (hier im Test), einem Früchtesnack in Kugelform – ohne Zuckerzusatz und künstliche Aromastoffe – bekamen zwei Investoren an die Angel. Dagmar Wöhrl warb für sich als "Markenaufbau-Mensch", zog ihr Angebot aber beleidigt zurück, als die beiden Unternehmer offen mit Ralf Dümmel sympathisierten. Der fand die Firmenbewertung von über einer Million zu hoch, aber den Claim gut ("Iss nur Natur"). Deal – mit einem Dümmel-typischen kaufmännischen Haken: Schaffen es die Fruchtkugeln in 10.000 Filialen, erhält er einen Anteil von 20 Prozent, ab 50 Millionen Prospekten ("Handzettel") 25 Prozent.

Dem Verpackungsmüll-Problem widmeten sich zwei supersmarte ehemalige Unternehmensberater mit ihrem digitalen Mehrwegsystem "Vytal". Die Idee: Sie verleihen Kunststoffschüsseln, die mit einem QR-Code versehen sind, an Gastronomiebetriebe. Dieses Geschirr kann dann von den Konsumenten bei allen "Vytal"-Partnerrestaurants zurückgegeben werden. Bislang existiert dieses Modell nur in Köln, doch die Gründer sehen in ihm internationales Potential. "Allein in London", rechneten sie vor, "ist das Liefervolumen dreimal so hoch wie in ganz Deutschland."

"Smart-up" statt Start-up

Georg Kofler war komplett elektrisiert und sprach von einem künftigen "Global Player der Digitalwirtschaft". Als ihm Nico Rosberg flüsternd eine Deal-Partnerschaft anbot, wies ihn Kofler ab ("Ich weiß nicht, ob ich dich da mitnehmen will") – und machte das Geschäft am Ende tatsächlich alleine: 450.000 Euro für 12,5 Prozent, für Kofler eine spektakulär niedrige Quote. Aber: "Ihr seid die zwei, drei besten Gründer, die ich hier erlebt habe."

Zum Showdown des "Super-Löwen" kam es im abschließenden Pitch der Sendung. Ein ehemaliger Softwareentwickler stellte "Solmove" vor, einen mit Solarmodulen belegten Straßenbelag. Seine Vision: E-Autos, die sich beim Fahren oder Parken mit Sonnenstrom aufladen. Sein Verkaufsargument: Eine Straße, die Geld verdient. Der Gründer prognostizierte in den nächsten zehn Jahren einen Umsatz von 100 Millionen Euro. Carsten Maschmeyer war aus dem Häuschen. "Ich möchte Ihnen ein Kompliment machen, das ich so noch nie gemacht hab!", rief er begeistert aus. "Das ist kein Start-up, was Sie machen, sondern ein Smart-up." Zusammen mit Dagmar Wöhrl und Nico Rosberg zog er sich zur Beratung zurück – und kam mit einem Dreifach-Löwen-Angebot zurück: 250.000 Euro gibt es sofort, weitere 250.000, wenn das noch ausstehende Patent erteilt wird. "Ihre Idee ist eine Wette auf die Zukunft", sagte Maschmeyer, "und wir wetten mit."

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