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Crime Story Die Eine-Million-Dollar-Pflanze

Die Geisterorchidee
Extrem selten und betörend schön: die Geisterorchidee, Königin unter den Orchideen
© Dennis Axer
Er war ein erfolgreicher Gärtner. Aber er wollte mehr

Er hat schon vieles in seinem Leben begehrt, aber nichts so sehr wie sie. Dabei sieht sie die meiste Zeit des Jahres unscheinbar aus, regelrecht hässlich. Sie hat keine Blätter, auch keinen Stiel, und ihre Wurzeln ziehen sich wie Spinnenbeine über die Stämme von Sumpf-Eschen oder Alligatoräpfeln. Ein bräunliches Geflecht, knorrig wie die Baumrinde, an der sie sich festhält.

Erst sobald sich ihre weißen Blüten im Sommer für wenige Tage öffnen, jedes Jahr zwischen Juni und August, wenn die Menschen vor Hitze fast umkommen, dann verwandelt sie sich in etwas ganz Besonderes. Wie ein tanzender Stern schweben ihre Blüten durch die Luft und verströmen einen Duft nach süßen Äpfeln.

Die Geisterorchidee, Dendrophylax lindenii, gilt als die Königin unter den Orchideen, ihr Star. Erstmals wurde sie 1844 von dem belgischen Pflanzensammler Jean Jules Linden auf Kuba entdeckt; auf den Bahamas oder in Florida wächst sie außerdem. In freier Natur ist die Geisterorchidee streng geschützt, im Unterschied zu anderen Orchideen ist es nahezu unmöglich, sie massenweise zu züchten. So wählerisch ist sie bei den Bedingungen, die sie zum Leben braucht.

John Laroche wollte sie um jeden Preis besitzen.

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