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News am Wochenende Uniformierte gehen mit Großaufgebot gegen Lukaschenko-Gegner vor

Luftaufnahmen aus Belarus: Demonstranten gehen gegen Machthaber Alexander Lukschenko auf die Straße
Luftaufnahmen aus Belarus: Demonstranten gehen gegen Machthaber Alexander Lukschenko auf die Straße
© - / TUT.BY / AFP
Konfliktparteien im Jemen vereinbaren Gefangenenaustausch +++ 50 Minderjährige aus Moria kommen am Mittwoch nach Deutschland +++ "Superminister" Wolfgang Clement ist tot +++ 16 Bergleute sterben bei Grubenunglück in China +++ Die Nachrichten des Wochenendes.

Aktuelle Top-Meldung: 

Uniformierte gehen mit Großaufgebot gegen Lukaschenko-Gegner vor 

Trotz eines Großaufgebots an Militär und Miliz haben in Belarus (Weißrussland) neue Proteste gegen den Machthaber Alexander Lukschenko begonnen. Schon vor Beginn der traditionellen Sonntagsdemonstration gab es zahlreiche Festnahmen, wie Portale im Nachrichtenkanal Telegram zeigten. Das Menschenrechtszentrum Wesna zählte bereits am Nachmittag mehr als 50 Festnahmen. Die Metrostationen im Stadtzentrum waren wie an den vergangenen Sonntagen geschlossen, damit möglichst wenige Menschen zu den Protesten gelangen konnten. Trotzdem sammelten sich Zehntausende Menschen. Am Palast der Republik bezogen Soldaten Stellung. In den Seitenstraßen standen Gefangenentransporter und Hundertschaften der Miliz bereit.

Wie eine Festung war der Präsidentenpalast gesichert, weil die Behörden befürchten, dass die Protestmenge den Sitz Lukaschenkos stürmen könnte. Die friedlichen Proteste richteten sich diesmal konkret gegen die international kritisierte sechste Amtseinführung von Lukaschenko am vergangenen Mittwoch. In der Stadt Gomel soll die Polizei Leuchtpatronen und Tränengas eingesetzt haben. Auch Wasserwerfer sollen Berichten zufolge benutzt worden sein. 

Der 66-Jährige hatte sich in einem weithin als Geheimoperation kritisierten Staatsakt zum sechsten Mal in Folge als Staatschef vereidigen lassen. Die Demokratiebewegung in Belarus, aber auch die EU erkennen ihn nicht mehr als Präsidenten an. Die Demonstranten sehen die 38-jährige Swetlana Tichanowskaja als die wahre Siegerin Präsidentenwahl am 9. August. "Sweta ist unsere Präsidentin", skandierten die Menschen in der Stadt. Viele riefen auch: "Lange lebe Belarus!" und "Eto nasch gorod!" ("Das ist unsere Stadt"). Damit sich die Menschen nicht verabreden konnten zu den wechselnden Protestrouten, schalteten die Behörden wie an den vorherigen Sonntagen das mobile Internet ab.

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Weitere Meldungen des Tages: 

+++ 21.20 Uhr: Röttgen – Kampf um die Mitte zwischen CDU und Grünen +++

Die Ergebnisse der Oberbürgermeister-Stichwahlen in Nordrhein-Westfalen haben nach Ansicht des CDU-Vorsitz-Kandidaten Norbert Röttgen auch bundespolitische Relevanz. Denn es sei erkennbar, dass der Kampf um die Mitte gerade in den großen Städten entscheidend für Siege und Verluste sei, sagte er der "Rheinischen Post". "Dieser Kampf wird mittlerweile zwischen der CDU und den Grünen ausgetragen", sagte Röttgen. "Wir müssen daraus für die Bundestagswahl lernen, weil wir die größten Überschneidungen der Wählerschaft mit den Grünen haben." Für die Bundestagswahl müsse die CDU "nicht grüner als die Grünen werden, aber besser".

+++ 19.48 Uhr: Grünen-Politiker Schneidewind gewinnt OB-Wahl in Wuppertal +++

Grünen-Politiker Uwe Schneidewind ist zum neuen Oberbürgermeister von Wuppertal in Nordrhein-Westfalen gewählt worden. Der 54-jährige gemeinsame Kandidat von Grünen und CDU setzte sich in der Stichwahl mit 53,5 Prozent der Stimmen gegen Amtsinhaber Andreas Mucke (SPD) durch. Das teilte die Stadt mit.

+++ 19.21 Uhr: SPD-Politiker Geisel gesteht Niederlage in Düsseldorf ein +++

Der SPD-Oberbürgermeister Thomas Geisel in Düsseldorf hat seine Niederlage bei der Stichwahl eingestanden. Geisel beglückwünschte seinen Herausforderer Stephan Keller (CDU) zu dessen Sieg. Keller sagte: "Wir haben diese Wahl gewonnen." Keller lag nach Auszählung von rund 420 der 454 Stimmbezirke am Sonntag bei 54,89 Prozent. SPD-Amtsinhaber Geisel kam in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt auf 45,1 Prozent.

+++ 19.17 Uhr: Dortmund bleibt SPD-Hochburg - Thomas Westphal gewinnt OB-Wahl +++

Die Stadt Dortmund in Nordrhein-Westfalen bleibt SPD-Hochburg: Bei der Stichwahl zum Oberbürgermeister hat SPD-Kandidat Thomas Westphal mit 52,0 Prozent gewonnen, wie die Stadt nach Auszählung aller Stimmen mitteilte. CDU-Herausforderer Andreas Hollstein kam auf 48,0 Prozent.

+++ 19.13 Uhr: Mindestens elf Tote bei Angriff auf Bar in Mexiko +++

Bei einem Überfall auf eine Bar sind im Zentrum von Mexiko mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Bewaffnete Angreifer hätten die Bar in der Ortschaft Jaral del Progreso im Bundesstaat Guanajuato gestürmt und das Feuer eröffnet, berichtete die Zeitung "Milenio" unter Berufung auf die örtlichen Sicherheitsbehörden. In Guanajuato kämpfen das Kartell Santa Rosa de Lima und das Verbrechersyndikat Cartel de Jalisco Nueva Generación um die Kontrolle. 

In der ersten Jahreshälfte 2020 wurden in Mexiko laut offizieller Statistik 98,8 Mordopfer pro Tag gezählt - noch etwas mehr als im Vorjahr. Die Gewalt in dem Land geht zu einem großen Teil auf das Konto von Kartellen und Banden, die teilweise Verbindungen zu Sicherheitskräften haben. Die meisten Verbrechen werden in Mexiko nie aufgeklärt.

+++ 16.58 Uhr: Aserbaidschan führt Kriegszustand für einige Regionen ein +++

Die Südkaukasusrepublik Aserbaidschan wird nach der Eskalation in der Unruheregion Berg-Karabach den Kriegszustand in einigen Landesteilen verhängen. Das Parlament in der Hauptstadt Baku habe bei einer Sondersitzung bereits zugestimmt, meldete die aserbaidschanische Staatsagentur Azertac. Auch Präsident Ilham Aliyev soll die Entscheidung Berichten zufolge bestätigt haben, so dass der Kriegszustand ab Mitternacht (Ortszeit - 22.00 Uhr MESZ) beginnen werde. Ab Montagabend soll es zudem Ausgangssperren in den Regionen geben. Zuvor hatte der Staatschef den Beginn einer Militäroperation in dem von Armenien kontrollierten Konfliktgebiet erklärt.

Die beiden verfeindeten Nachbarn liefern sich seit Sonntagmorgen schwere Gefechte um Berg-Karabach. Die Behörden der international nicht anerkannten Region meldete 16 Tote und mehr als Hundert Verletzte. Unter den Opfern sind auch Zivilisten. 

+++ 15.59 Uhr: Ende Gelände protestiert mit 3000 Aktivisten gegen fossile Energieträger +++

Aktivisten des Bündnisses Ende Gelände haben am Wochenende mit einer Reihe von Aktionen für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern protestiert. Nach Angaben des Bündnisses nahmen über 3000 Anhänger im ganzen Rheinland an den Protesten teil und blockierten Kohle- und Gasinfrastruktur. Im Tagebaugebiet Garzweiler forderten sie unter anderem den Erhalt der vor dem Abriss stehenden Dörfer, in einer der zum großen Teil bereits leeren Siedlungen eröffneten die Aktivisten eine Gaststätte wieder.    

Wie die Polizei in Aachen mitteilte, kam es nach Straftaten der Aktivisten zu 47 Festnahmen, außerdem seien 64 Protestierende in Gewahrsam genommen worden. Der größte Teil der Verdächtigen sei nach Feststellung der Identität wieder freigelassen worden. Außerdem seien über 300 weitere Aktivisten mit Bussen aus dem Bereich des Tagebaus transportiert worden, um zuvor ausgesprochene Platzverweise durchzusetzen. Bei den Einsätzen seien sechs Polizisten leicht verletzt worden, alle konnten aber im Dienst bleiben. Zu den Aktionen zählten auch die Besetzung von Gleisanlagen und Demonstrationen. Wie eine Polizeisprecherin sagte, wurden außerdem erneut Strukturen für Baumhäuser angelegt.

+++ 15.28 Uhr: Armeniens Regierungschef warnt nach Kämpfen um Berg-Karabach vor "umfassendem Krieg" +++

Nach dem Aufflammen der Kämpfe in der Unruheregion Berg-Karabach hat Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan vor einem militärischen Flächenbrand gewarnt. Aserbaidschans "autoritäres Regime hat dem armenischen Volk erneut den Krieg erklärt", sagte Paschinjan im armenischen Fernsehen. Er fügte hinzu: "Wir stehen vor einem umfassenden Krieg im Südkaukasus", der für die Region und möglicherweise auch darüber hinaus "unabsehbare Folgen haben könnte".    

Der militärische Konflikt um die in Aserbaidschan gelegene, mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region Berg-Karabach war am Sonntagmorgen wieder aufgeflammt. Nach Angaben der pro-armenischen Regionalregierung bombardierte die aserbaidschanische Armee Ziele in Berg-Karabach, darunter auch die Hauptstadt Stepanakert. Aserbaidschans Verteidigungsministerium erklärte dagegen, die Armee habe eine "Gegenoffensive" gestartet, um "Armeniens Militäraktivitäten" in der Region zu stoppen und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Paschinjan verhängte für Armenien das Kriegsrecht und ordnete die Generalmobilmachung an.

+++ 14.46 Uhr: Uniformierte gehen mit Großaufgebot gegen Lukaschenko-Gegner vor +++

Trotz eines Großaufgebots an Militär und Miliz haben in Belarus (Weißrussland) neue Proteste gegen den Machthaber Alexander Lukschenko begonnen. Schon vor Beginn der traditionellen Sonntagsdemonstration gab es zahlreiche Festnahmen, wie mehrere Portale im Nachrichtenkanal Telegram zeigten. Die Metrostationen im Stadtzentrum waren wie an den vergangenen Sonntagen geschlossen, damit möglichst wenige Menschen zu den Protesten gelangen konnten. Am Palast der Republik bezogen Soldaten Stellung. In den Seitenstraßen standen Gefangenentransporter und Hundertschaften der Miliz bereit.

Wie eine Festung war der Präsidentenpalast gesichert, weil die Behörden befürchten, dass die Protestmenge den Sitz von Lukaschenko stürmen könnte. Die friedlichen Proteste richteten sich diesmal konkret gegen die international kritisierte sechste Amtseinführung von Lukaschenko am vergangenen Mittwoch. 

+++ 14.05 Uhr: Britische Labour-Partei erstmals seit Johnsons Amtsantritt in Umfragen vorne +++

Die britische Labour-Partei liegt erstmals seit Amtsantritt von Premierminister Boris Johnson in der Wählergunst vor den konservativen Tories. In einer aktuellen Umfrage der Sonntagszeitung "The Observer" entschieden sich 42 Prozent der Befragten für die Oppositionspartei, 39 Prozent für die regierenden Konservativen. 36 Prozent sprachen sich zudem für Labour-Chef Keir Starmer als Premierminister aus, nur 32 Prozent für Amtsinhaber Johnson. Im März hatten die Tories in Umfragen noch 26 Prozentpunkte vor Labour gelegen. Aber Johnsons Umgang mit der Coronavirus-Pandemie hat seine Popularität stark sinken lassen. Großbritannien verzeichnet mit fast 42.000 Todesfällen die meisten Corona-Toten in Europa. Die Ansteckungszahlen stiegen zuletzt erneut deutlich an. Auch parteiintern stößt Johnson allmählich auf Widerstand. Eine Gruppe von Parteikollegen wirft ihm einen autoritären Führungsstil vor.

+++ 13.36 Uhr: Konfliktparteien im Jemen vereinbaren Gefangenenaustausch +++

Die Konfliktparteien im Jemen haben sich auf den Austausch von mehr als tausend Gefangenen geeinigt. Die nach tagelangen Verhandlungen unter UN-Vermittlung in der Schweiz getroffene Vereinbarung sei ein "sehr wichtiger Meilenstein", sagte der UN-Sondergesante Martin Griffiths am Sonntag in Glion. Der Austausch von insgesamt 1081 Gefangenen ist der größte seit Beginn des Konflikts im Jemen. Verhandlungen über weitere Austauschaktionen sind laut Griffiths geplant.

+++ 12.54 Uhr: 50 Minderjährige aus Moria kommen am Mittwoch nach Deutschland +++

Die ersten 50 von 150 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aus dem abgebrannten griechischen Lager Moria sollen am Mittwoch nach Deutschland kommen. Dies teilte das Bundesinnenministerium heute auf Anfrage in Berlin mit. Zudem würden nach aktuellem Stand "rund 20 behandlungsbedürftige Kinder samt Kernfamilie" erwartet. Insgesamt handelt es sich den Angaben zufolge um mehr als 140 Menschen. 

+++ 12.34 Uhr: "Superminister" Wolfgang Clement ist tot +++

Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement ist tot. Der 80-Jährige sei am frühen Sonntagmorgen zu Hause in Bonn im Kreis der Familie friedlich in seinem Bett gestorben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Familienkreis. Die "Neue Westfälische" hatte zuvor berichtet. SPD-Politiker Clement saß ab 1993 im Landtag von NRW, war von 1998 bis 2002 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Zwischen 2002 und 2005 bekleidete er als sogenannter "Superminister" das Amt des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft. 2008 war er aus der SPD ausgetreten. Im Sommer war eine Lungenkrebserkrankung des Politikers bekannt geworden. 

+++ 11.51 Uhr: Grünen-Politiker sehen Suche nach Atom-Endlager als nationale Aufgabe +++

In der Diskussion um ein Endlager für den deutschen Atommüll haben führende Grünen-Politiker die Haltung Bayerns scharf kritisiert. "Die Atomkraft wurde bundesweit genutzt. Ein geeignetes Endlager zu finden, ist eine nationale Aufgabe", sagten Fraktionsvize Matthias Miersch und die ehemalige Europa-Abgeordnete der Grünen, Rebecca Harms, der Deutschen Presse-Agentur. Schon länger versuche Bayern, sich der Verantwortung zu entziehen und eine Standortsuche im Freistaat zu verweigern. "Das ist ein Verstoß gegen den parteiübergreifenden Konsens für eine bundesweite vergleichende und ergebnisoffene Suche", betonten Miersch und Harms.

+++ 11.31 Uhr: Auto fährt in Niederlande in Menschengruppe +++

Vor einem Pub in den Niederlanden ist ein Auto in eine Besuchergruppe gefahren. Dabei wurden in den frühen Morgenstunden mehrere Menschen leicht verletzt, eine Person musste zur Kontrolle in ein Krankenhaus gebracht werden, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP. Der Fahrer habe laut Angaben von Zeugen kurz zuvor wütend die Gaststätte verlassen. Dann sei er in das Auto gestiegen und auf die Gruppe zugefahren, die auf dem Gehweg vor der Tür stand. Die Polizei sperrte die Straße vor dem Pub in der Gemeinde Rijsbergen in der südniederländischen Provinz Noord-Brabant ab und nahm die Fahndung nach dem flüchtigen Fahrer auf. 

+++ 11.01 Uhr: Helfer bergen letzten überlebenden Wal nach Massenstrandungen vor Tasmanien +++

Vor der Küste Tasmaniens haben Helfer zwischen den Kadavern von hunderten gestrandeten Grindwalen ein letztes überlebendes Tier geborgen. Es sei "absolut erstaunlich", dass der Wal sechs Tage nach Entdeckung der Massenstrandungen noch gelebt habe, sagte ein Sprecher der tasmanischen Umweltschutzbehörde heute der Nachrichtenagentur AFP. Nach seinen Angaben konnten 110 der rund 470 gestrandeten Wale gerettet werden. Die Wale waren seit Montag in der Bucht von Macquarie Harbour vor der südaustralischen Insel gestrandet. Sie setzten in flachen Gewässern auf Sandbänken auf und schafften es nicht mehr in tieferes Wasser zurück. Rund hundert Helfer versuchten tagelang, die bis zu sechs Meter langen und gut eine Tonne schweren Tiere mit Booten zurück ins offene Meer zu ziehen. Zuletzt mussten sie jedoch mehr und mehr Tiere töten, die nicht mehr zu retten waren.

+++ 9.39 Uhr: 16 Bergleute sterben bei Grubenunglück in China +++

Ein Grubenunglück im Südwesten Chinas hat 16 Bergleute das Leben gekostet. Sie starben an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, wie staatliche Medien am Sonntag unter Berufung auf örtliche Behörden berichteten. Ein Arbeiter habe überlebt und sei in ein Krankenhaus gebracht worden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Ursache des Unglücks in dem Kohlebergwerk nahe der Millionenmetropole Chongqing war demnach ein Brand an einem Förderband unter Tage. Das Feuer habe die Kohlenmonoxid-Konzentration erhöht.

+++ 8 Uhr: Aserbaidschans Armee bombardiert Region Berg-Karabach - Rebellen schießen zwei Militärhubschrauber ab +++

Pro-armenische Rebellen in Aserbaidschans Unruheregion Berg-Karabach haben nach eigenen Angaben am Sonntagmorgen zwei aserbaidschanische Militärhubschrauber abgeschossen. Zuvor habe die aserbaidschanische Armee die mehrheitlich von ethnischen Armeniern bewohnte Region am Sonntagmorgen bombardiert, erklärten die Rebellen. Dabei seien auch Ziele in Berg-Karabachs Regionalhauptstadt Stepanakert angegriffen worden.

Die beiden Kaukasus-Staaten Armenien und Aserbaidschan befinden sich seit fast 30 Jahren in einem Konflikt um die Kontrolle über die Region Berg-Karabach. Das mehrheitlich von Armeniern bewohnte Berg-Karabach war zu Sowjetzeiten Aserbaidschan zugeschlagen worden. Pro-armenische Rebellen brachten das Gebiet Ende der 80er Jahre unter ihre Kontrolle. 1991 rief Berg-Karabach seine Unabhängigkeit aus, international wird das Gebiet jedoch bis heute nicht als eigenständiger Staat anerkannt.

+++ 5.13 Uhr: Macron: Belarussischer Machthaber Lukaschenko muss gehen +++

Der französische Präsident Emmanuel Macron hält die Zeit des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko für abgelaufen. "Es ist klar, dass er gehen muss", sagte Macron der Zeitung "Journal du Dimanche". "Was in Belarus vor sich geht, ist eine Machtkrise, eine autoritäre Macht, die die Logik der Demokratie nicht akzeptieren kann und sich mit Gewalt festklammert", sagte der französische Staatschef, der am Montag nach Litauen und Lettland reist.

Die Nachrichten vom Samstag, den 26. September: 

+++ 21.06 Uhr: Proteste gegen Versorgungsengpässe in Venezuela +++ 

Im Nordwesten von Venezuela sind zahlreiche Menschen gegen die desolate Versorgungslage in dem südamerikanischen Krisenstaat auf die Straße gegangen. Am Samstag steckten aufgebrachte Demonstranten in der Stadt Chivacoa im Bundesstaat Yaracuy das Rathaus in Brand, wie der Fernsehsender NTN24 berichtete. Seit Tagen protestieren die Menschen in der Region gegen den Mangel an Benzin, Gas und Wasser. Die Polizei ging Medienberichten zufolge mit Tränengas gegen die Demonstranten vor. 

Venezuela steckt in einer tiefen wirtschaftlichen und politischen Krise. Aus Mangel an Devisen und wegen zahlreicher Sanktionen kann das einst reiche Land kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs importieren. Erst am Freitag fiel in großen Teilen des Landes erneut der Strom aus. Selbst Benzin ist in dem Staat, der eines der Länder mit den größten Ölreserven der Welt ist, mittlerweile Mangelware. In den kommenden Tagen werden weitere Tanker mit Treibstoff aus dem verbündeten Iran erwartet.

+++ 20.53 Uhr: Deutsche-Bank-Manager Knof wird neuer Commerzbank-Chef +++ 

Der Deutsche-Bank-Manager Manfred Knof wird zum 1. Januar 2021 neuer Vorstandschef der Commerzbank. Der Aufsichtsrat habe den 55-Jährigen in seiner Sitzung einstimmig zum Nachfolger von Martin Zielke bestellt, teilte die Commerzbank am Abend mit. Die Entscheidung steht demnach noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsbehörden.

+++ 20.16 Uhr: Bolsonaro nach Nierenstein-OP aus Krankenhaus entlassen +++ 

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat einen Tag nach einer Nierenstein-OP das Krankenhaus wieder verlassen. Bolsonaro sei aus dem Albert-Einstein-Krankenhaus in São Paulo entlassen worden, teilte das brasilianische Informationsministerium in einer kurzen Erklärung mit, die von Bolsonaros Ärzten unterzeichnet war. Der brasilianische Präsident war am Freitag ins Krankenhaus gekommen, um sich einer Nierenstein-OP zu unterziehen. Der minimalinvasive Eingriff verlief nach Angaben der Klinik ohne Komplikationen. 

+++ 19.59 Uhr: Fast hundert Menschen bei neuen Frauenprotesten in Belarus festgenommen +++ 

Bei neuen Frauenprotesten gegen den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko haben Polizisten fast hundert Menschen festgenommen. In der Hauptstadt Minsk, in Brest und in anderen Städten des Landes seien mindestens 95 Menschen festgenommen worden, die meisten von ihnen Frauen, erklärte die Menschenrechtsorganisation Wiasna. Auch Journalisten, die über die Proteste berichteten, seien festgenommen worden. An den Protestzügen in der Hauptstadt Minsk beteiligten sich mehrere hundert Menschen. Einige Demonstrantinnen hielten Bilder von Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hoch und riefen "Sweta Präsidentin".   

+++ 19.41 Uhr: Freizügigkeit für EU-Bürger bei Schweizer Volksabstimmung auf dem Prüfstand +++ 

Die Schweizer stimmen am Sonntag in einer Volksabstimmung darüber ab, ob die Freizügigkeit für EU-Bürger eingeschränkt werden soll. Bei einem Ja für die Initiative der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP) erhält die Regierung in Bern eine einjährige Frist, um mit Brüssel über den Ausstieg aus dem Personenfreizügigkeitsabkommen zu verhandeln. Ohne eine Einigung muss sie Abkommen kündigen.    

Ein Ende des Abkommens würde allerdings auch den direkten Zugang der Schweizer Wirtschaft zum europäischen Binnenmarkt gefährden. Deshalb hat sich eine breite Ablehnungsfront gegen die SVP-Initiative gebildet. Umfragen zufolge lehnen auch 65 Prozent der Bürger sie ab. In weiteren Initiativen geht es unter anderem um die milliardenschwere Anschaffung neuer Kampfflugzeuge und die Rücknahme des zweiwöchigen bezahlten Vaterschaftsurlaubs.

+++ 18.36 Uhr: Waldbrand in Vorort von Athen ausgebrochen +++ 

In einem Vorort der griechischen Hauptstadt Athen ist ein Waldbrand ausgebrochen. Die Feuerwehr brachte das Feuer in einem Waldgebiet am Fuße des Bergs Hymettos teilweise unter Kontrolle, wie die Nachrichtenagentur Ana berichtete. Angrenzende Häuser im Vorort Vyronas südöstlich von Athen waren demnach nicht in Gefahr, weil der Wind die Flammen in den Wald trieb.    

Die Feuerwehr war den Angaben zufolge mit 60 Feuerwehrleuten, 22 Löschfahrzeugen, fünf Hubschraubern und einem Flugzeug im Einsatz, wobei der starke Wind die Löscharbeiten behinderte. Nach zweieinhalb Stunden sei das Feuer teilweise unter Kontrolle gewesen, sagte Feuerwehrchef Stefanos Kolokouris. Menschenleben oder das angrenzende Wohngebiet seien nicht in Gefahr gewesen. In Griechenland kommt es jeden Sommer zu Waldbränden. Vor zwei Jahren starben bei der bisher schwersten Brandkatastrophe des Landes im Badeort Mati nahe Athen 102 Menschen.

+++ 18.25 Uhr: Belgien – Bewaffnete entführen Helikopter und überfliegen Gefängnisse +++ 

Nach der bewaffneten Entführung eines Helikopters sucht die Polizei in Belgien nach drei Verdächtigen. Die Staatsanwaltschaft von Antwerpen habe einen Ermittlungsrichter eingeschaltet, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Am Vortag hatten drei Bewaffnete einen Helikopter entführt und die Pilotin gezwungen, zwei Gefängnisse in Brüssel anzusteuern.

Den Angaben zufolge startete der Flug in Antwerpen. Einmal in der Luft hätten die Männer die 36-jährige Pilotin dann mit Schusswaffen bedroht, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft laut Belga. Sie sei gezwungen worden, über zwei nebeneinanderliegende Gefängnisse in der Hauptstadt zu fliegen. Nach Angaben des Senders VRT vermutet die Polizei einen Entführungsversuch. Der Hubschrauber habe die Haftanstalten zwar überflogen, wegen seiner Größe aber nicht im Innenhof landen können. Anschließend ließen die Entführer sich Belga zufolge auf einen Parkplatz östlich von Brüssel fliegen. Sie seien seitdem auf der Flucht. In den Gefängnissen fehle keine Insasse.

+++ 18.03 Uhr: Zwei weitere Festnahmen nach Angriff vor früherem "Charlie Hebdo"-Büro in Paris +++ 

Nach dem Angriff vor den früheren Büroräumen der französischen Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris hat die Polizei zwei weitere Verdächtige festgenommen. Nach Angaben aus Justizkreisen handelt es sich um einen Bruder und einen Bekannten des Hauptverdächtigen. Insgesamt befinden sich damit nun neun Verdächtige in Polizeigewahrsam.    

Vor dem einstigen Sitz der "Charlie Hebdo"-Redaktion in Paris hatte ein Angreifer am Freitag zwei Journalisten einer Agentur mit einem Hackmesser attackiert und schwer verletzt. In der Nähe des Bastille-Platzes wurde kurz darauf ein junger Mann festgenommen, der 18 Jahre alt ist und aus Pakistan kommt. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen hat er die Tat inzwischen gestanden. 

+++ 17.23 Uhr: Mindestens 19 Tote bei Rebellenangriff im Kongo +++ 

Bei Gefechten zwischen Rebellen und Sicherheitskräften im Südosten des Kongo sind mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Rund 300 Aufständische hätten die Minenstadt Lubumbashi angegriffen, teilte ein örtlicher Minister mit. Dabei seien zwei Polizisten enthauptet worden. Auch ein Soldat und 16 Rebellen seien getötet worden. Die Angreifer überfielen demnach am Freitag eine Haftanstalt und versuchten, mehrere andere Gebäude in ihre Gewalt zu bringen. Im Osten des Kongo sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv, vielen von ihnen geht es um die Kontrolle der wertvollen Bodenschätze.

+++ 17.19 Uhr: Iranische Frauenrechtlerin Sotudeh beendet Hungerstreik +++ 

Die inhaftierte iranische Frauenrechtlerin und Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotudeh hat nach mehr als 45 Tagen ihren Hungerstreik beendet. "Ihr Körper war nicht mehr in der Lage, den Streik fortzusetzen", sagte Sotudehs Ehemann Resa Chandan der Nachrichtenagentur AFP. Sie habe Angst gehabt, dass sich ihre Herzkrankheit verschlimmern könnte. Die Anwältin hatte mit dem Hungerstreik gegen den mangelnden Schutz für politische Häftlinge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus protestiert. Wegen der Ansteckungsgefahr hatte die iranische Führung fast 90.000 Gefangene vorläufig freigelassen. Politische Häftlinge waren von der Maßnahme aber ausgeschlossen.

+++ 16.19 Uhr: Habeck will finanzielle Anreize für Aufnahme von Flüchtlingen +++ 

Grünen-Chef Robert Habeck hat vorgeschlagen, Kommunen finanzielle Anreize für die Aufnahme von Flüchtlingen zu geben. Mit dem Geld könnten Kosten für Wohnung, Bildung und Integration gedeckt werden, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". EU-Staaten, die sich grundsätzlich weigerten, Menschen aufzunehmen, sollten dagegen eine angemessene Summe an diejenigen zahlen, die zur Aufnahme bereit seien. Das Geld müsse mindestens die tatsächlichen Kosten decken. "So wäre gesichert, dass alle sich beteiligen. Und so könnte man auch eine Koalition der Willigen schmieden", sagte Habeck.

Der Grünen-Politiker kritisierte, der Migrationspakt der EU sei zwar pragmatisch, löse jedoch kein Problem. Faktisch werde alles an die Außengrenzen abgeschoben, ohne dass Lager wie Moria verhindert würden. Die EU-Kommission hatte am Mittwoch einen Vorschlag für eine neue Asyl- und Migrationspolitik vorgelegt, der Länder wie Italien und Griechenland vor allem bei der Rückführung von Menschen ohne Bleiberecht entlasten soll. Zugleich will die EU-Behörde, dass alle EU-Staaten ihren Beitrag zur Migrationspolitik leisten. Dazu sollen Länder, die keine Migranten aufnehmen möchten, unter anderem die Rückführung abgelehnter Asylbewerber sichern.

+++ 16.16 Uhr: Stücke aus dem Besitz von Michael Jackson sollen versteigert werden +++ 

Bronze-Figuren, vergoldete Kerzenhalter und der erste Plattenvertrag der Jackson Five: Stücke aus dem früheren Besitz des 2009 gestorbenen US-Musikers Michael Jackson sollen in den USA versteigert werden. Die Auktion mit den rund 50 Stücken solle bis zum 23. Oktober ohne Mindestgebote online stattfinden, teilte das New Yorker Auktionshaus Guernsey's mit. Michael Jackson ("Beat it", "Billie Jean", "Thriller") war 2009 im Alter von nur 50 Jahren an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben.

Neben zahlreichen Kunstwerken und Dekorationsstücken aus dem Anwesen des Sängers in Kalifornien steht unter anderem auch der erste Plattenvertrag der Jackson Five zum Verkauf, unterschrieben von Jacksons Vater Joe, der die aus seinen Kindern bestehende Band managte. Ein Fan habe all diese Stücke bereits vor einigen Jahren gekauft und gebe sie nun zur Versteigerung frei, hieß es vom Auktionshaus.

+++ 15.44 Uhr: Beschädigte Dichtung löst Druckverlust auf Flug Wien-Stuttgart aus +++ 

Eine beschädigte Dichtung hat auf einem Flug der Lufthansa-Tochter AUA von Wien nach Stuttgart einen spürbaren Druckabfall in der Kabine verursacht. Es habe sich um die Dichtung an der Frachttür des Flugzeugs gehandelt, wie ein AUA-Sprecher berichtete. Das Flugzeug – eine De Havilland DHC-8, kurz Dash 8 genannt – habe deshalb einen schnellen Abstieg von etwa 8000 auf 3000 Meter durchgeführt und sei eine Stunde nach dem Start sicher wieder in Wien gelandet. Der Vorfall habe sich am Donnerstag ereignet. Für die 21 Passagiere sowie vier Besatzungsmitglieder an Bord habe keine Gefahr bestanden.

Für die Passagiere sei ein Druckabfall in den Ohren spürbar, ähnlich dem Gefühl bei Start und Landung, sagte der AUA-Sprecher. Die Passagiere seien am gleichen Tag mit einer anderen Maschine nach Stuttgart gebracht worden. Nach Angaben des Sprechers wurde die Dichtung inzwischen ausgewechselt und die Maschine sei wieder im Einsatz.

+++ 14.30 Uhr: Söder rechnet mit Wimpernschlagfinale bei der Bundestagswahl 2021 +++ 

Trotz der guten Umfragewerte der Union rechnet CSU-Chef Markus Söder mit einem überaus knappen Ausgang bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr. "Es wird ein Wimpernschlagfinale werden" ,sagte er in einer Grundsatzrede auf dem ersten großen Online-Parteitag der CSU. Rund 800 Delegierte waren zu der Videokonferenz geladen. Wegen der anhalten Corona-Krise hatte die CSU nach einem kleinen Parteitag im Mai auch den großen Parteitag ausschließlich ins Internet verlegt.

Niemand dürfe glauben, dass der Wahlkampf ein Spaziergang werde, es "wird so spannend wie nie", betonte er. Dies liege daran, dass die Union ohne Kanzlerin Angela Merkel (CDU) antrete. "Wer glaubt, ihr Ansehen wird einfach übertragen, der irrt. Das Ansehen von Personen muss völlig neu erarbeitet werden."

SPD und Linke strebten eindeutig ein linkes Bündnis an, bei der SPD gelte das Motto: "Hauptsache wir regieren, ohne die Union", sagte Söder. Dazu sei die SPD auch bereit, auf einen Kanzler zu verzichten. Bei den Grünen dürfe sich keiner täuschen, dass diese sich lieber für ein linkes Bündnis als für eine Koalition mit der Union entscheiden werden.

+++ 14.09 Uhr: Bouffier als hessischer CDU-Landesparteichef wiedergewählt +++ 

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier ist mit großer Mehrheit als CDU-Landesvorsitzender wiedergewählt worden. Auf dem Parteitag im nordhessischen Willingen erzielte der 68-Jährige ein Ergebnis von 92,6 der Stimmen. Es ist seine sechste Amtszeit, Bouffier ist seit dem Jahr 2010 CDU-Landeschef.

+++ 13.03 Uhr: Verdächtiger gesteht laut Medien die Messerattacke von Paris +++ 

Der Hauptverdächtige hat Berichten zufolge die Messerattacke von Paris gestanden. Der 18-Jährige habe dabei auch die von dem Satiremagazin "Charlie Hebdo" veröffentlichten Mohammed-Karikaturen erwähnt, berichteten französische Medien übereinstimmend. Bei der Attacke in der Nähe der ehemaligen Redaktionsräume von "Charlie Hebdo" waren am Freitagmittag in Paris zwei Menschen verletzt worden. 

In Paris läuft seit Anfang Dezember der Prozess gegen mutmaßliche Helfer der Terrorserie im Januar 2015. Damals wurden über mehrere Tage insgesamt 17 Menschen getötet - alles begann mit einer mörderischen Attacke auf die Redaktion von "Charlie Hebdo". Sie ist danach an einen geheimen Ort umgezogen.

+++ 12.34 Uhr: Hauptverdächtiger gesteht Angriff vor "Charlie Hebdo"-Sitz in Paris +++ 

Nach dem Angriff vor dem früheren Sitz der Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris hat der Hauptverdächtige die Tat gestanden. Der nach dem Angriff festgenommene Mann übernehme "die Verantwortung für seine Tat", hieß es am Samstag aus Ermittlungskreisen. Als Motiv habe er die erneute Veröffentlichung umstrittener Mohammed-Karikaturen durch "Charlie Hebdo" genannt, die er "nicht ertragen" habe. Vor dem einstigen Sitz der "Charlie Hebdo"-Redaktion hatte ein Angreifer am Freitag zwei Journalisten einer Agentur mit einem Hackmesser attackiert und schwer verletzt. Kurze Zeit später wurde der Hauptverdächtige in der nähe des Tatorts festgenommen. Nach eigenen Angaben ist er 18 Jahre alt und kommt aus Pakistan. Neben dem Hauptverdächtigen befanden sich am Samstagmorgen noch sechs weitere Männer in Polizeigewahrsam. Ein zunächst festgenommener Algerier wurde in der Nacht freigelassen, weil er laut den Ermittlungen nichts mit dem Angriff zu tun hatte.

+++ 12.08 Uhr: Libanons designierter Ministerpräsident gibt Auftrag zur Regierungsbildung zurück +++

Im Libanon ist der jüngste Versuch zur Bildung einer Regierung gescheitert. Der designierte Ministerpräsident Mustapha Adib gab am Samstag den Auftrag zur Regierungsbildung zurück. Es sei ihm nicht möglich gewesen, die Hoffnungen der Bevölkerung auf die Bildung einer reformorientierten Regierung zu erfüllen, sagte Adib in einer Fernsehansprache. Die Vorgängerregierung war nach der Explosionskatastrophe in der Hauptstadt Beirut vom 4. August zurückgetreten, bei der mehr als 190 Menschen getötet und hunderttausende obdachlos geworden waren. Seit seiner Nominierung Ende August hatte Adib versucht, eine Expertenregierung zu bilden, um den Weg für internationale Finanzhilfen freizumachen. Seine Versuche wurden jedoch von den beiden wichtigsten Parteien der schiitischen Bevölkerungsgruppe blockiert, Amal und Hisbollah. Beide bestanden darauf, den Posten des Finanzministers unter ihrer Kontrolle zu behalten. Viele Menschen im Libanon machen die politische Führung des Landes für die Explosionskatastrophe in Beirut verantwortlich. Schon vor dem Unglück steckte der Libanon in der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Bürgerkrieg, der 1990 zuende ging.

+++ 11.16 Uhr: Anzeige gegen US-Bürger in Thailand wegen schlechter Hotelkritik auf Tripadvisor +++ 

Eine schlechte Kritik für ein Urlauber-Resort  könnte einen US-Bürger in Thailand ins Gefängnis bringen: Wie die Polizei der thailändischen Insel Koh Chang mitteilte, erstattete der Besitzer des "Sea View Resort" Strafanzeige gegen Wesley Barnes wegen Rufschädigung. Barnes, der in Thailand arbeitet, wurde demnach von der Einwanderungspolizei festgenommen und auf die Insel gebracht. Ihm drohen bis zu zwei Jahre Haft. Der US-Gast hatte sich im Juli in einem Kommentar auf der Reiseplattform Tripadvisor über das "unfreundliche Personal" des Hotels beschwert. Dieses verhalte sich, als seien Gäste unerwünscht. Laut einem Sprecher der Inselpolizei war Barnes mit dem Personal in Streit geraten, weil er für Alkohol, den er in das Hotel mitgebracht hatte, kein Korkengeld zahlen wollte. Thailands strikte Anti-Verleumdungsgesetze werden von Menschenrechtsaktivisten und Organisationen zur Verteidigung der Pressefreiheit scharf kritisiert. Die Gesetze würden von  einflussreichen Akteuren dazu genutzt, Meinungsfreiheit zu unterdrücken.

+++ 11.09 Uhr: 40 Jahre nach Wiesnattentat: OB entschuldigt sich bei Opfern für Versäumnisse +++

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat sich zum 40. Jahrestag des rechtsterroristischen Oktoberfest-Attentats bei den Opfern für Versäumnisse der Behörden entschuldigt. Es sei enttäuschend und bedauerlich, dass die Hintergründe des Attentats trotz der neuen intensiven und ernsthaften Ermittlungen nicht mehr vollständig aufgeklärt werden konnten, sagte Reiter am Samstag bei einem Gedenken auf der Theresienwiese.

"Noch schwerer aber wiegt ein anderes Versäumnis: nämlich, dass man die Familien der Getöteten, die Überlebenden und ihre Angehörigen jahrzehntelang in beschämender Weise allein gelassen hat mit ihren Verletzungen, ihren Schmerzen und ihren Traumata", sagte Reiter. "Ihre Hilferufe hat man ignoriert, ihre Forderungen nach Unterstützung wurden oft genug abgelehnt und sie selbst sogar als Simulanten diffamiert." Das sei für einen Rechtsstaat vollkommen inakzeptabel und einer humanen Gesellschaft unwürdig. 

+++ 10.53 Uhr: Flugschreiber nach Absturz in der Ukraine gefunden +++

Nach dem Absturz eines Militärflugzeugs in der Ukraine mit zahlreichen Toten ist der Flugschreiber gefunden worden. Militärexperten untersuchten zudem die Unfallstelle in Tschuhujiw in der Region Charkiw, um die genaue Ursache des Absturzes zu klären, teilte Verteidigungsminister Andrej Taran am Samstag mit. "Natürlich ist das eine schreckliche Tragödie, wir werden die Gründe herausfinden. Die endgültigen Schlussfolgerungen werden nach der Auswertung der Flugschreiber gezogen", sagte er einer Mitteilung seines Ministeriums zufolge. Diese befänden sich noch im Flugzeug. Nach vorläufigen Informationen starben 25 Menschen.

Das Flugzeug war am Freitagabend bei einem Übungsflug im Osten der Ukraine abgestürzt. An Bord waren 27 Menschen, vor allem junge Rekruten der Universität der Luftstreitkräfte. Im Flugzeug befanden sich 7 Besatzungsmitglieder und 20 Studenten der Universität. 

+++ 10.38 Uhr: Ein Verdächtiger nach Messerattacke in Paris wieder frei +++

Nach der Messerattacke in Paris ist einer der in der Nähe des Tatorts festgenommen Verdächtigen wieder auf freiem Fuß. Das bestätigten Justizkreise am Samstag der Deutschen Presse-Agentur, ohne weitere Details zu nennen. Der Hauptverdächtige ist weiterhin in Polizeigewahrsam - es wurden außerdem weitere Verdächtige festgenommen.

+++ 10.14 Uhr: Aktionen am Tagebau Garzweiler haben begonnen - Kohlebunker besetzt +++

Erkelenz/Aachen (dpa) - Im rheinischen Revier haben am Samstag Protestaktionen gegen die Nutzung der Braunkohle in Deutschland begonnen. Rund 150 Aktivisten drangen nach Angaben der Aachener Polizei in den Tagebau Garzweiler ein. Ein Sprecher des Energiekonzerns RWE sagte am Vormittag, in einem Kohlebunker und an einem Transportband befänden sich Menschen. Der Betrieb des Tagebaus sei aber bislang nicht beeinträchtigt. Im Kraftwerk Weisweiler sei ebenfalls ein Kohlebunker besetzt.

Das Aktionsbündnis Ende Gelände kündigte an, dass sich im Laufe des Tages etwa 3000 Teilnehmer an Blockadeaktionen beteiligen sollten. Die Proteste richten sich diesmal nicht nur gegen den Einsatz der Kohle bei der Stromversorgung. Auch vor einem Gaskraftwerk in Düsseldorf zogen etwa 150 Demonstranten auf, wie die Polizei bestätigte. Auch Gas sei "extrem klimaschädlich", sagte eine Sprecherin von Ende Gelände. Deshalb müsse sofort aus allen fossilen Energien ausgestiegen werden.

Für den Mittag haben die Initiative Alle Dörfer bleiben und die Bewegung Fridays for Future am Tagebau Garzweiler II zu einer Demonstration aufgerufen. RWE will im Zuge des weiteren Kohleabbaus die Bewohner von fünf Dörfern umsiedeln und die Ortschaften abbaggern.

+++ 9.32 Uhr: Erste Schneeflocken auf dem Fichtelberg in Sachsen +++

Auf dem 1215 Meter hohen Fichtelberg im sächsischen Erzgebirge sind die ersten Schneeflocken gefallen. "Die Station hat am Morgen Schneefall gemeldet", sagte Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Samstagmorgen. Auf dem relativ warmen Boden und bei einer Lufttemperatur von 0,5 Grad blieb laut DWD allerdings zunächst nur wenig Schnee auf Sachsens höchstem Berg liegen. In weiten Teilen des Bundeslandes regnete es in der Nacht zu Samstag. 

Für ganz Deutschland sagte der DWD Regen, kräftigen Wind und Temperaturen um die 15 Grad voraus. "Die Tiefs Wicca und Xyla sorgen für das erste herbstlich anmutende Wochenende des Jahres", sagte ein DWD-Meteorologe am Freitag in Offenbach.

+++ 9.23 Uhr: Weiterer Verdächtiger nach Messerangriff in Paris festgenommen +++

 Nach dem Angriff vor dem früheren Sitz der Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris ist ein weiterer Verdächtiger festgenommen worden. Nach Justizangaben vom Samstag handelt es sich um einen früheren Mitbewohner des Hauptverdächtigen, eines 18-jährigen Pakistaners. Ein zunächst in der Nähe des Tatorts festgenommener Algerier wurde dagegen in der Nacht wieder freigelassen. Insgesamt befinden sich damit derzeit sieben Verdächtige in Polizeigewahrsam.     Vor dem einstigen Sitz der "Charlie Hebdo"-Redaktion hatte ein Angreifer am Freitag zwei Journalisten einer Agentur mit einem Hackmesser attackiert und schwer verletzt. Als mutmaßlicher Täter wurde der 18-Jährige festgenommen. Innenministers Gérald Darmanin sprach von einem islamistischen Terrorakt. Das Terrornetzwerk Al-Kaida hatte wegen der erneuten Veröffentlichung umstrittener Mohammed-Karikaturen durch "Charlie Hebdo" zuvor mit einem Anschlag gedroht.  Die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordversuchs im Zusammenhang mit einer terroristischen Tat und Bildung einer Terrororganisation. Bei dem Anschlag auf die Satirezeitung im Januar 2015 hatten zwei Islamisten zwölf Menschen kaltblütig ermordet, darunter einige der bekanntesten Karikaturisten Frankreichs. Derzeit läuft in Paris der Prozess gegen mögliche Hintermänner.

+++ 8.55 Uhr: Google-Mutterhaus verkündet neue Richtlinien zum Umgang mit sexueller Belästigung +++

Zwei Jahre nach dem Bekanntwerden dutzender Fälle sexueller Belästigung beim Technologiekonzern Google hat das Mutterhaus Alphabet eine Einigung auf neue Richtlinien verkündet. Gemäß der mit den Aktionären getroffenen Vereinbarung werde Google 310 Millionen Dollar (267 Millionen Euro) zur Förderung der Gleichstellung, Vielfalt und Inklusion investieren, erklärte Alphabet am Freitag. Mitarbeiter haben zudem künftig das Recht, wegen sexueller Belästigung oder Übergriffen vor Gericht zu ziehen, statt private Konfliktvermittler einschalten zu müssen. 

+++ 8.03 Uhr: Rückruf für VW Amarok - Problem bei weltweit 200.000 Autos +++

Bei Volkswagen steht ein Rückruf des Pick-ups Amarok an. In weltweit rund 200 000 Exemplaren des Modells gibt es laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) Probleme mit der Fixierung des Reserverads. Dieses könnte "aufgrund eingeschränkt funktionsfähiger Befestigung in den Verkehrsraum gelangen", heißt es bei der Flensburger Behörde. "Die Maßnahme ist hier beschieden." In Deutschland seien nach derzeitigem Stand wohl nur relativ wenige Fahrzeuge betroffen - etwa 9000. VW erklärte, der Rückruf selbst sei noch nicht angelaufen. Als nächsten Schritt erwartet das KBA, dass der Autohersteller den Antrag auf die Daten der betroffenen Amarok-Halter stellt, so dass die Aktion vorbereitet werden kann. Es geht um Autos der Baujahre 2016 bis 2020. 

+++ 7.46 Uhr: Rede-Duell Laschet, Merz und Röttgen bei der Jungen Union +++

Die drei Anwärter auf den CDU-Vorsitz treffen bei einer Online-Veranstaltung der Jungen Union am 17. Oktober in einem Rede-Duell aufeinander. Anschließend können die Mitglieder der Nachwuchsorganisation zwei Wochen lang ihre Stimme für einen der drei abgeben. "Das Ergebnis unserer Mitgliederbefragung betrachte ich für meine Entscheidung auf dem CDU-Bundesparteitag im Dezember als bindend und werde das Stimmungsbild in die Partei tragen, sagte der JU-Bundesvorsitzende Tilman Kuban der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag).

+++ 7.11 Uhr: Ecuadors Präsident verhindert Gesetz für Notfall-Abtreibungen +++

Der ecuadorianische Präsident Lenin Moreno hat ein Gesetz abgelehnt, mit dem Abtreibungen in medizinischen Notfällen erlaubt werden sollten. Moreno  habe sein Veto gegen den zuvor vom Parlament verabschiedeten Entwurf eingelegt, erklärte seine juristische Beraterin Johana Pesántez am Freitag (Ortszeit) in Quito.

Eine Mehrheit der Abgeordneten hatten den Gesetzentwurf im August angenommen. Er sah vor, Schwangerschaftabbrüche straffrei zu stellen, wenn die Gesundheit der Frau oder des Ungeborenen in Gefahr sind. Krankenhäusern und Medizinern sollte es verboten werden, eine Behandlung in solchen Fällen abzulehnen. Die Ärzte sollten verpflichtet werden, Vertraulichkeit zu wahren. In Ecuador steht Abtreibung unter Strafe. Ausnahmen gibt es nur, wenn das Leben der Schwangeren in Gefahr ist oder die Schwangerschaft Folge einer Vergewaltigung durch einen geistig Behinderten ist. Moreno begründete sein Veto im Onlinedienst Twitter damit, es entspreche "nicht den aktuellen Bedürfnissen der Bevölkerung". Die Abgeordneten sollten einen neuen Gesetzentwurf ausarbeiten.

+++ 7.04 Uhr: Europäische Auster soll in der deutschen Nordsee heimisch werden +++

20 Seemeilen vor Borkum lebt seit zwei Monaten eine dort eigentlich ausgestorbene Art: Wissenschaftler des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts setzten Ende Juli in rund 30 Metern Tiefe in einem Meeresschutzgebiet vor der ostfriesischen Insel 100 000 junge, wenige Millimeter große Europäische Austern aus. Auf einem ausgelegten Gestein sollen sich die Winzlinge vermehren und wieder ansiedeln, wie Projektleiterin Bernadette Pogoda sagt.

Die Europäische Auster gilt seit 90 Jahren wegen Überfischung in der deutschen Nordsee als ausgestorben. Austernbänke, wie sie einst in weiten Teilen der Nordsee zu finden waren, bestehen in Europa nur noch vereinzelt.

+++ 7.04 Uhr: Handel mit Russland geht in Ostdeutschland zurück +++

Der Handel mit Russland ist in den vergangenen Jahren nach einer Analyse des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft in Ostdeutschland zuletzt prozentual stärker zurückgegangen als im Westen. Zwischen 2013 und 2019 ging das Gesamthandelsvolumen in den fünf ostdeutschen Bundesländern (ohne Berlin) um 6,9 Milliarden oder 39,6 Prozent zurück auf 10,6 Milliarden Euro - in den westdeutschen Ländern betrug das Volumen 47,2 Milliarden Euro, was einem Minus von 12,2 Milliarden oder 20,6 Prozent entspricht. In absoluten Zahlen fiel der schwächere Handel also in Westdeutschland deutlich stärker ins Gewicht.

+++ 6.29 Uhr: Automesse in Peking - deutsche Unternehmen setzen auf China +++

In der globalen Corona-Krise setzen die deutschen und internationalen Autobauer große Hoffnungen auf die Erholung in China. Zum Auftakt der internationalen Autoausstellung am Samstag in Peking sagten Experten einen weiteren Zuwachs auf dem weltgrößten Automarkt in China bis Jahresende und auch im nächsten Jahr voraus. Während das Geschäft weltweit stark eingebrochen ist, wachse die Bedeutung Chinas noch. Es wurde als "wesentlicher Stützpfeiler" oder "Rettungsanker" beschrieben. Die "Auto China 2020" ist die erste große internationale Ausstellung der Branche seit mehr als einem halben Jahr.  

+++ 6.21 Uhr: Trump schürt weiter Zweifel an Machtübergabe nach Wahl +++

US-Präsident Donald Trump hat ungeachtet der Kritik aus seiner eigenen Partei bekräftigt, dass er keine Machtübergabe in Fall einer Wahlniederlage vorab garantieren wolle. Zugleich betonte er erneut seine Überzeugung, dass er die Präsidentenwahl am 3. November nur durch Betrug verlieren könne. "Wir wollen eine sehr freundliche Übergabe, aber wir wollen nicht betrogen werden und dumm sein und sagen, lasst uns eine Übergabe machen - während wir wissen, dass es tausende und tausende Stimmzettel gab, die durch Schummeln den Unterschied ausgemacht haben", sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Newport News im Bundesstaat Virginia am Freitag. Er behauptet seit langem ohne Beleg, dass die Abstimmung in großem Stil manipuliert durch Briefwahl werden könne.

+++ 6.16 Uhr: Über 100 Wale nach Massenstrandung in Australien gerettet +++

Nach dem Stranden von fast 500 Grindwalen an der australischen Insel Tasmanien haben Retter bis Samstag weitere Tiere befreien können. Damit seien 108 der insgesamt etwa 470 Meeressäuger gerettet und in tiefere Gewässer gebracht worden, teilte die zuständige Behörde mit. Nach Meinung der Helfer seien in der Bucht keine weiteren lebenden Wale mehr gesehen worden. Die Zahl der insgesamt verendeten Grindwale wurde mit 350 angegeben. Die Kadaver sollten nunmehr mit Booten auf das offene Meer geschleppt werden. Etwa 470 Grindwale waren in dieser Woche an mehreren Stellen der Macquarie-Bucht im Westen der Insel gestrandet. Die Rettungsversuche dauerten mehrere Tage. Die Massenstrandung ist die bisher größte in Australien. Sie übertrifft in ihrem Ausmaß eine aus dem Jahr 1996, als etwa 320 Grindwale an die Westküste gerieten. Vor Tasmanien stranden Wale recht häufig, meist sind aber weit weniger Tiere betroffen.

+++ 6.13 Uhr: Suche nach Atommüll-Endlager tritt in neue Phase +++

Die schwierige Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll tritt am kommenden Montag in eine neue Phase. Dann will die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) einen Zwischenbericht zum Stand des Verfahrens veröffentlichen. Dieser soll eine erste Vorauswahl enthalten, welche Gebiete in Deutschland für ein Endlager in Frage kommen und welche nicht.     Es geht vor allem um rund 1900 Castor-Behälter mit etwa 27.000 Kubikmeter Atommüll, die nach dem für Ende 2022 beschlossenem Atom-Ausstieg das strahlende Erbe der Atom-Ära bilden werden. Die meisten von ihnen stehen derzeit in oberirdischen Zwischenlagern, unter anderem an den bisherigen Akw, aber auch in Gorleben, Ahaus und Lubmin. Für die Suche nach einem Endlager war nach langem Streit, vor allem im Konflikt um die Endlagerpläne im niedersächsischen Gorleben, ein Konsens über das Suchverfahren beschlossen worden. Auf dessen Grundlage wurde 2017 das Endlagersuchgesetz beschlossen. In einem transparenten, wissenschaftsbasierten Verfahren soll bis 2031 eine Standortentscheidung getroffen werden. Die politische Entscheidung liegt dann letztlich beim Bundestag. 

+++ 6.12 Uhr: Erster Strafprozess im VW-Dieselskandal beginnt in München +++ 

Für den über den Dieselskandal bei Volkswagen gestürzten früheren Audi-Chef Rupert Stadler dürfte Weihnachten 2022 entweder besonders fröhlich oder besonders traurig werden: Ein paar Tage davor will das Landgericht München II nach dann über zweijähriger Prozessdauer entscheiden, ob der frühere Top-Manager und seine drei Mitangeklagten ins Gefängnis müssen. In dem am Mittwoch beginnenden ersten Strafprozess um den Dieselskandal in Deutschland ist der Ausgang völlig ungewiss. Stadler und die drei Mitangeklagten sind in dem auf 176 Verhandlungstage angesetzten Mammutprozess wegen Betrugs, mittelbarer Falschbeurkundung und strafbarer Werbung angeklagt. In der rund 100-seitigen Anklage heißt es, Stadler soll spätestens ab Ende September 2015 von den Abgasmanipulationen bei VW gewusst und dennoch weiter den Verkauf der ebenfalls manipulierten Audis betrieben und beworben haben.

+++ 5.18 Uhr: Polizei braucht bei Fußballspielen coronabedingt weniger Personal +++

Die Polizei kommt wegen der Corona-Beschränkungen bei Fußballspielen mit deutlich weniger Personal aus. Die dadurch freien Kapazitäten werden zum Teil für verstärkte Kontrollen der Maskenpflicht eingesetzt, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Behörden ergeben hat.

In Hessen seien für die fünf Geisterspiele bei Eintracht Frankfurt in der vergangenen Bundesliga-Rückrunde insgesamt 23 Polizisten eingesetzt worden, erklärte das hessische Innenministerium. Im Vorjahreszeitraum seien es bei ebenso vielen Spielen 1445 Polizeibeamte gewesen.

+++ 3.54 Uhr: Massiver Stromausfall versetzt Venezuela erneut ins Dunkel +++

Ein Stromausfall hat in dem südamerikanischen Krisenstaat Venezuela das Licht ausgehen lassen. In mindestens 14 der mehr als 20 venezolanischen Bundesstaaten waren die Menschen ohne Strom, wie der Nachrichtensender "NTN24" am Freitag (Ortszeit) berichtete. Demnach gab es in einigen Gegenden der Hauptstadt Caracas schon seit 60 Stunden keine Elektrizität. Venezuela steckt in einer tiefen Wirtschafts- und Versorgungskrise. 

+++ 3.01 Uhr: Japans neuer Ministerpräsident offen für Treffen mit Kim Jong Un +++

Japans neuer Ministerpräsident Yoshihide Suga hat vor der UN-Vollversammlung sein Interesse an einem Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bekräftigt. "Ich bin bereit für ein Treffen mit Kim Jong Un ohne Vorbedingungen", sagte Suga per vorab aufgezeichneter Video-Botschaft bei der UN-Generaldebatte am Freitag (Ortszeit) in New York. Japan wolle die Beziehungen zu Nordkorea nach wie vor normalisieren. "Ich werde keine Chance auslassen, daran mit all meinem Einsatz zu arbeiten."

+++ 2.44 Uhr: Kanadas Premierminister Trudeau fordert vor UN "neue Art zu denken"  +++

Angesichts von Coronavirus-Pandemie und Klimakrise hat Kanadas Premierminister Justin Trudeau vor der UN-Vollversammlung ein Umdenken gefordert. "Wir brauchen eine neue Art zu denken. Wenn es um Klima geht, um Ungleichheit, um Gesundheit. Denn die Art und Weise, wie wir es bislang machen, funktioniert einfach nicht gut genug", sagte Trudeau am Freitag (Ortszeit) per vorab aufgenommener Video-Botschaft bei der UN-Generaldebatte in New York. Zu oft werde politisches Handeln weltweit verhindert, weil die entscheidenden Institutionen blockiert seien. "Denn es gibt wenig Konsequenzen für Länder, die internationale Gesetze ignorieren. Für Regimes, die denken, dass Macht einem Recht gibt." 

+++ 2.42 Uhr: Indigener Umweltaktivist im Nordwesten von Mexiko erschossen +++

Im Nordwesten von Mexiko ist ein indigener Umweltaktivist getötet worden. Óscar Eyraud Adams, der sich für das Recht auf Wasser für das indigene Kumiai-Volk einsetzte, wurde in Tecate erschossen, wie die Behörden des Bundesstaates Baja California am Freitag mitteilten.

Schwer bewaffnete Angreifer seien in sein Haus eingedrungen und eröffneten das Feuer, sagte Sicherheitssprecher Isaias Bertín Sandoval. Das Motiv war zunächst unklar. Der Gouverneur von Baja California verurteilte den Angriff. Menschenrechtsaktivisten forderten eine gründliche Untersuchung des Anschlags. Erst im August hatte Adams in der Zeitung "Reforma" beklagt, die Wasserknappheit in der Region bringe sein Volk in Gefahr. 

+++ 1.58 Uhr: Geheilter" HIV-Patient Brown leidet an Krebs im Endstadium +++

Der weltweit erste Mensch, der nach einer HIV-Infektion "geheilt" werden konnte, leidet an Krebs im Endstadium. Timothy Ray Brown werde im kalifornischen Palm Springs wegen Leukämie palliativmedizinisch behandelt, teilte der Aktivist Mark King in seinem Blog mit. Der heute 54-Jährige hatte Medizingeschichte geschrieben, als er nach einer beispiellosen Behandlung 2008 für "geheilt" erklärt worden war. Seitdem sei das HI-Virus nicht mehr in Browns Körper nachgewiesen worden, sagte sein Partner Tim Hoeffgen King. Das HI-Virus kann die Immunschwächekrankheit Aids auslösen. Der US-Bürger Brown studierte 1995 in Berlin, als er von seiner HIV-Infektion erfuhr. 2006 wurde bei ihm zudem Blutkrebs diagnostiziert. In der deutschen Hauptstadt wurde er dann mit Stammzellen eines Spenders behandelt, der aufgrund einer seltenen Gen-Veränderung gegen das HI-Virus immun war. 2008 wurde Brown für geheilt erklärt und als "Berliner Patient" weltberühmt. Seit 2011 lebt er wieder in den USA. Im vergangenen Jahr wurde ein zweiter Patient, der ebenso wie Brown neben seiner HIV-Infektion an Blutkrebs litt, für geheilt erklärt. 

rös / fs /sve DPA AFP

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