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Kryptowährung Russland überlegt, Kryptowährungen zu verbieten – Bitcoin-Kurs bricht ein

Frau schaut geschockt auf ihren Laptop
Der Preis des Bitcoin rutschte innerhalb eines Tages um 7 Prozent und erreicht damit das erste Jahrestief.
© Viktor Gladkov / Picture Alliance
Die Russische Zentralbank fordert in einem ausführlichen Bericht ein Verbot von Handel und Mining von Kryptowährungen. Der Kurs sämtlicher Coins, darunter Bitcoin, Ethereum und Cardano, sackte deutlich ab.

Schock für Krypto-Anleger: Die Russische Zentralbank schlägt der Regierung in einem aktuellen Bericht vor, den Handel mit Kryptowährungen und deren Abbau (Mining) landesweit zu verbieten. Das hat unterschiedliche Gründe. Zum einen gefährde das virtuelle Geld die "Finanzstabilität" und diene als "Mittel zur Finanzierung krimineller Aktivitäten", zum anderen schade die Erzeugung einiger Coins der "grünen Agenda Russlands und der Energieversorgung."

Als Konsequenz fordert die Bank, sämtliche Geschäfte, die mit Kryptowährungen zusammenhängen, zu untersagen. Das beträfe den Kauf, den Handel, den Verkauf und sämtliche Dienstleistungen rund um Bitcoin und Co. Bereits zuvor hatte es in Russland öffentlichen Gegenwind für virtuelle Währungen gegeben. Russlands Zentralbank-Gouverneurin Elvira Nabiullina äußerte sich bereits mehrfach sehr kritisch zu diesem Thema.

Kurs fällt auf vorläufiges Jahrestief

Der Kurs der Währungen sackte nach Veröffentlichung des Vorschlags ab, auch wenn bislang kein Verbot erfolgt ist. Ein Bitcoin kostet aktuell rund 39.000 US-Dollar. Der Preis hat sich seit dem Allzeithoch im November 2021 in Höhe von 68.789,63 US-Dollar mit einem Minus von 43 Prozent beinahe halbiert.

Das hängt auch damit zusammen, dass Russland laut einer Studie der Universität Cambridge die drittgrößte Krypto-Mining-Industrie der Welt beheimatet, die seit dem Verbot sämtlicher Aktivitäten in Verbindung mit Krypto-Geld in China zusätzlich an Bedeutung gewonnen hat. Ob die russische Regierung den Empfehlungen der Bank folgt, ist derzeit nicht bekannt. Sollte das passieren, ist ein weiterer Kurseinbruch vorprogrammiert.

Bitcoins

2022 startet denkbar schlecht für Bitcoin und Co.

Für Bitcoin und Co. ist das nur einer von vielen Tiefschlägen in diesem Jahr. Die Unruhen in der Mining-Hochburg Kasachstan führten zu einem messbaren Verlust der weltweiten Rechenleistung und eine ungewisse US-Geldpolitik verunsichert Anleger. Außerdem raubten Hacker bei einem der weltweit größten Handelsplätze für Kryptowährungen, Crypto.com, Coins im Wert von mehr als 30 Millionen US-Dollar aus vermeintlich sicheren Konten.

Auch im Kosovo kam es zu Panikverkäufen von Mining-Hardware, da auch dort der Abbau der Coins aus energiepolitischen Gründen untersagt wurde. Kein Wunder, denn der weltweite Energieverbrauch für den Abbau und Handel mit Kryptowährungen liegt aktuell über dem Gesamtverbrauch von Ländern wie Norwegen oder der Ukraine. Für schwächere Stromnetze wird es schnell zum Problem, wenn die limitierten Ressourcen für diesen Zweck angezapft werden.

Quellen:Bank of Russia, Universität Cambridge, Crypto.comGuardian

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