• Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
  • Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
  • Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
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Gebiete mit schweren Kämpfen, letzte 24h
Russische Befestigungsanlagen
Russische Kontrolle
Vortag
seit Kriegsbeginn
vor Kriegsbeginn
Zurückerobert
Vortag
Gegenoffensive
Quelle: Institute for the Study of War, AEI Critical Threats Project
Jurik Caspar Iser
Jurik Caspar Iser

Verletzte bei Angriff auf Charkiw

Durch einen russischen Angriff auf Charkiw wurden mehrere Menschen verletzt.
Durch einen russischen Angriff auf Charkiw wurden mehrere Menschen verletzt. Valentyn Ogirenko/Reuters
Die ostukrainische Großstadt Charkiw und die vorgelagerte Stadt Wowtschansk waren nach Angaben der regionalen Militärverwaltung erneut Ziele russischer Angriffe. In Charkiw sei ein Wohnbereich von mehreren Granaten getroffen worden, teilte Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mit. Dabei seien fünf Menschen verletzt worden.

In Wowtschansk richteten russische Gleitbomben und Granaten erneut schwere Schäden an. "Die Stadt Wowtschansk ist leider praktisch vollkommen vom Feind zerstört worden, der gnadenlos mit Gleitbomben angreift", schrieb Sicherheitsratsmitglied Andrej Kowalenko auf Telegram. Trotz der wiederholten Angriffe bleibe Wowtschansk unter ukrainischer Kontrolle. Die Stadt im Nordosten der Ukraine hatte vor dem Krieg knapp 19.000 Einwohner. 
Anja Keinath
Anja Keinath

Russland beschlagnahmt Vermögen der Deutschen Bank in Höhe von 238,6 Millionen Euro

Die russische Justiz hat die Beschlagnahmung von Vermögenswerten der Deutschen Bank und der italienischen UniCredit angeordnet. Ein Gericht in St. Petersburg ordnete auf Antrag des russischen Gaskonzerns RusChemAllianz die Beschlagnahmung von Immobilien, Wertpapieren und Konten der Deutschen Bank in Höhe von 238,6 Millionen Euro an, wie aus dem veröffentlichten Urteil hervorgeht. Außerdem entschied das Gericht die Beschlagnahmung von UniCredit-Vermögen im Umfang von 463 Millionen Euro.
Anja Keinath
Anja Keinath

Polen beschließt Milliardenbetrag zur Sicherung der Grenze zu Russland

Die polnische Regierung will über zwei Milliarden Euro in die Sicherung seiner Grenze zu Russland und Belarus investieren. Wie Regierungschef Donald Tusk mitteilte, wurde die Bereitstellung von umgerechnet 2,34 Milliarden Euro für die Stärkung der polnischen Sicherheit beschlossen.
Polens Regierungschef Donald Tusk bei einem Besuch an der Grenze zu Belarus
Polens Regierungschef Donald Tusk bei einem Besuch an der Grenze zu Belarus. Pawel Supernak/dpa
"Dieses System zur Grenzbefestigung, zur Verstärkung der 400 Kilometer langen Grenze mit Russland und Belarus, wird ein Element der Abschreckung sein, eine Strategie, um den Krieg von unseren Grenzen abzuhalten", sagte Tusk.
Claudia Thaler
Claudia Thaler

Tausende Menschen aus Region Charkiw geflohen

Gut eine Woche nach Beginn der russischen Charkiw-Offensive sind nach Behördenangaben bisher fast 10.000 Menschen aus dem Gebiet gebracht worden. Das teilte Regionalgouverneur Oleh Sinegubow mit.

Die ukrainischen Soldaten konnten demnach zwei russische Durchbruchsversuche zurückschlagen. Die Lage sei unter Kontrolle, schrieb Sinegubow. Nahe der Stadt Wowtschansk würden die Verteidigungsstellungen verstärkt.
Dominik Lenze
Dominik Lenze

Minenfelder erschweren russische Angriffe bei Charkiw

Russische Truppen sind offenbar im Donbass weiter vorgedrungen. Westlich von Awdijiwka sollen die Angreifer entlang einer Straße im Dorf Netajlowe vorgerückt sein, wie das Institute for the Study of War (ISW) berichtet.

Im Nordwesten der Ukraine scheint die russische Offensive auf die Region Charkiw an Tempo zu verlieren. Zuletzt konnte das ISW dort keine Veränderungen an der Frontlinie dokumentieren. Laut russischen Quellen erschweren ukrainische Minenfelder die Angriffe.

Verfolgen Sie auf unserer Karte den Frontverlauf.
Anja Keinath
Anja Keinath

SPD-Politiker fordern Nato-Luftverteidigungssysteme an der Grenze zur Ukraine 

SPD-Bundestagsabgeordnete haben einen Schutz des ukrainischen Luftraums von Nato-Gebiet aus gefordert. "In der aktuellen militärischen Situation halte ich es für notwendig und verantwortbar, deutsche Flugabwehrraketen-Truppen auf Nato-Gebiet an der Grenze zur Ukraine zu stationieren, um den Luftraum über der Westukraine zu schützen – beispielsweise mit Patriot-Systemen", sagte der SPD-Verteidigungspolitiker Joe Weingarten dem Spiegel zufolge.

Dazu müssten keine westlichen Truppen in der Ukraine stationiert werden, sagte Weingarten. Luftverteidigungssysteme an der Grenze von Nato-Staaten könnten weit in den ukrainischen Luftraum hineinwirken. "Wir müssen in den unmittelbaren Nachbarländern der Ukraine, allen voran in Polen, der Slowakei und Ungarn, für eine solche Unterstützung und Beteiligung werben", sagte Weingarten.

Die Luftverteidigung sei die "Achillesferse" der ukrainischen Armee, sagte der SPD-Haushaltspolitiker Andreas Schwarz. "Es fehlen Verteidigungssysteme und Raketen, um wichtige Infrastruktur und die Menschen in der Ukraine zu schützen", sagte er laut Spiegel. Daher müssten Alternativen erwogen werden – dazu gehöre auch die Überlegung, aus den Nato-Bündnisländern aus den Schutz der Ukraine zu sichern. 
Julica Jungehülsing
Julica Jungehülsing

Raketenalarm in Belgorod

In der russischen Grenzregion Belgorod hat es nach einem Raketenalarm eine Explosion gegeben. Der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, rief Anwohnerinnen und Anwohner über seinen Telegram-Kanal dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen

Infolge des russischen Angriffskriegs steht auch Russlands Grenzregion immer wieder unter Beschuss. Opfer und Schäden stehen dabei allerdings in keinem Verhältnis zu Kriegsfolgen in der Ukraine. 
Julica Jungehülsing
Julica Jungehülsing

Ein Toter nach Angriff auf Odessa 

Beim Beschuss der Hafenstadt Odessa konnte die ukrainische Luftwaffe am Freitag nach eigenen Angaben drei Marschflugkörper der Typen Ch-59 und Ch-69 abfangen. Drei Raketen, mutmaßlich vom Typ Iskander, schlugen ein und lösten Brände aus. Es habe einen Toten und acht Verletzte gegeben, teilte Gebietsgouverneur Oleh Kiper mit. 
Julica Jungehülsing
Julica Jungehülsing
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Efrem Lukatsky/AP/dpa

Selenskyj: Ukraine hat nur ein Viertel der nötigen Luftabwehrsysteme

Die Ukraine verfügt nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj nur über ein Viertel der benötigten Luftabwehrsysteme. Sein Land brauche für die Verteidigung gegen Russland außerdem 120 bis 130 F16-Kampfflugzeuge, um die russische Luftüberlegenheit beenden zu können, sagte Selenskyj am Freitag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

Den Westen kritisierte Selenskyj dafür, der Ukraine zu verbieten, die von europäischen Ländern und den USA gelieferten Waffen zu nutzen, um russisches Territorium anzugreifen. Die Ukraine könne russischen Waffen, die auf russischem Territorium seien, mit westlichen Waffen nichts anhaben. Russland hingegen könne alle Waffen von seinem Territorium auf die Ukraine abfeuern.

Selenskyj sprach außerdem darüber, dass sich der Mangel an Soldaten negativ auf die Moral der Truppen auswirke. Heute tritt in der Ukraine die Mobilmachungsreform in Kraft, die helfen soll, mehr Männer zum Wehrdienst zu mobilisieren. Zu der Reform gehört auch die Erhöhung von Bußgeldern für Kriegsdienstverweigerer. Sie werden durch ein neues Gesetz um das Fünffache erhöht.
Anna-Lena Schlitt
Anna-Lena Schlitt

Ukrainische Konsulate bedienen wieder wehrpflichtige Männer

Wehrpflichtige ukrainische Männer im Ausland können mit Inkrafttreten des neuen Mobilisierungsgesetzes wieder Leistungen der Konsulate in Anspruch nehmen. Voraussetzung sei, dass die Registrierung bei den Wehrbehörden auf Papier oder elektronisch nachgewiesen werde, teilte das Außenministerium in Kiew mit. Zugleich richtete das Verteidigungsministerium eine App ein, mit der die Registrierung online möglich ist.

Wegen des russischen Angriffskriegs haben auch Hunderttausende wehrfähige Männer die Ukraine verlassen. Ende April stoppten die ukrainischen Auslandsvertretungen die Ausstellung oder Verlängerung von Ausweispapieren für Männer ohne Registrierung bei der Wehrbehörde. Ziel war, sie zu einer Rückkehr in die Ukraine zu zwingen.

Die im April vom Parlament beschlossenen Regeln treten am Samstag in Kraft und sollen helfen, mehr Männer zum Wehrdienst zu mobilisieren. In einem ersten Schritt soll deshalb die Erfassung wehrfähiger Männer verbessert werden. Wer seine Daten nicht aktualisiert, dem drohen Geldbußen oder auch der Entzug des Führerscheins. 
Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Tote und viele Verletzte bei Angriff in Charkiw

Bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt Charkiw in der gleichnamigen Region sind nach örtlichen Angaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Bürgermeister Ihor Terechow zufolge wurden zudem 25 Menschen verletzt. Russische Flugzeuge hätten über der Stadt zwei Gleitbomben abgeworfen, schrieb Charkiws Regionalgouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram.

Die Stadt wird seit Wochen schwer bombardiert – unter anderem wegen ihrer Grenznähe: Charkiw liegt etwa 30 Kilometer südlich der russischen Grenze, während die bis zu 1,5 Tonnen schweren Gleitbomben aus Distanzen von bis zu 70 Kilometern abgeworfen werden. In der Nacht hatte Russland nach örtlichen Angaben fünf Kamikazedrohnen gegen Charkiw eingesetzt.
Christopher Trinks
Christopher Trinks

Selenskyj unterzeichnet Gesetz über Rekrutierung von Häftlingen

Das ukrainische Militär kann bestimmte Häftlinge aus den Gefängnissen des Landes für den Militärdienst rekrutieren. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein entsprechendes Gesetz, das Strafaussetzung und eine befristete Einberufung für Verurteilte ermöglicht, unterzeichnet.

Das Parlament hat das Gesetz bereits vergangene Woche gebilligt
. Davon ausgenommen sind bestimmte Häftlinge, die etwa wegen Verbrechen gegen die nationale Sicherheit verurteilt wurden. Wer wegen schwerer Gewaltverbrechen oder Sexualstraftaten verurteilt wurde, kommt für den Militärdienst ebenfalls nicht infrage.

Die Einberufung soll nur freiwillig erfolgen und jeweils von einem Gericht geprüft werden. Laut der Vizejustizministerin Jelena Wyssozka haben sich knapp 5.000 Häftlinge bereit erklärt, ihre Haft gegen den Militärdienst einzutauschen.

Gleichzeitig wurden in der Ukraine die Bußgelder für Kriegsdienstverweigerer durch ein anderes Gesetz um das Fünffache erhöht. Einfache Bürger, die einen Einberufungsbescheid ignorieren oder sich nicht in ein Register für Wehrpflichtige eintragen lassen, müssen jetzt umgerechnet rund 600 Euro Strafe zahlen. Für Staatsbedienstete gilt die doppelte Summe. Die härteren Strafen sind Teil der Mobilmachungsreform, die morgen in Kraft tritt.
Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Fällt das westliche Feuerverbot?

Die Ukraine soll westliche Waffen nicht gegen russisches Gebiet einsetzen – von diesem oder ähnlichen Sätzen waren Lieferzusagen bislang regelmäßig begleitet. Doch zumindest rhetorisch scheint dieses Gebot infrage gestellt, schreibt die internationale Korrespondentin von ZEIT ONLINE, Rieke Havertz. Die Verantwortung für den Einsatz der Waffen liege bei der Ukraine, sagte etwa der US-Außenminister Antony Blinken zu Besuch in Kiew.

Zwar relativierte das US-Verteidigungsministerium die Aussage rasch wieder. Doch auch der britische Außenminister David Cameron sagte zuletzt, die Ukraine habe das Recht, Ziele in Russland mit britischen Waffen angreifen. Die russische Offensive im Norden Charkiws scheint die Debatte zu beleben: Überfälle auf grenznahe Gebiete können sich kaum verhindern lassen, wenn der Beschuss jenseits der Grenze verboten bleibt.

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Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Großbritannien erwartet keine unmittelbaren Folgen des Wechsels in russischer Militärführung

Die Absetzung von Sergej Schoigu vom Posten des russischen Verteidigungsministers und seine Ablösung durch den Ökonomen Andrej Beloussow wird sich nach Einschätzung Großbritanniens nicht unmittelbar auf den Krieg auswirken. Das britische Verteidigungsministerium schloss sich in seinem täglichen Lagebericht den Einschätzungen internationaler Beobachter zum neuen Verteidigungsminister an, wonach Beloussows Rolle darin bestehen werde, das Ministerium wirtschaftlich zu reformieren.

Es sei "wahrscheinlich", dass der Ökonom ohne militärische Erfahrung dazu eingesetzt worden sei, "eine größere Effizienz in den Rüstungsausgaben" zu gewährleisten und die russische Rüstungsindustrie besser auf den Bedarf der Streitkräfte auszurichten. Beloussow hatte beides in seiner Antrittsrede vor wenigen Tagen ähnlich formuliert. 
Das Verteidigungsministerium in London führte zudem an, dass es in der unmittelbaren Militärführung keine Wechsel gegeben habe. Das russische Vorgehen im Krieg gegen die Ukraine werde sich daher mutmaßlich nicht ändern, schreibt die Behörde. Russlands Regierung hatte zuvor angekündigt, dass Generalstabschef Walerij Gerassimow seinen Posten behalten werde.
Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Satellitenfirma bestätigt Zerstörung russischer Kampfjets auf der Krim

Bei jüngsten ukrainischen Angriffen auf Militärflugplätze auf der russisch besetzten Halbinsel Krim wurden nach Angaben eines Satellitenunternehmens drei russische Kampfflugzeuge zerstört. Es handle sich um zwei MiG-31-Kampfjets und einen Su-27-Kampfjet auf dem Flugplatz Belbek nördlich der Stadt Sewastopol, teilte die Satellitenfirma Maxar unter Berufung auf Fotos mit. Auch eine Treibstoffanlage sei zerstört worden.

In den vergangenen Tagen hatten die Besatzungsbehörden auf der Krim und das Verteidigungsministerium in Moskau den Abschuss zahlreicher Raketen über der Halbinsel gemeldet. Lokale Medien berichteten hingegen von Einschlägen auf Militärflugplätzen. Satellitengestützte Dienste zeigten zudem Brände auf dem Flugplatz nördlich von Sewastopol.