Nach dem Umsonstladen «Teilerei» setzt die Frankfurter Müllvermeidungs-Initative «Zero Waste Lab» ein zweites Projekt um: eine App, die Abfallsammeln belohnt. Wer Müll aufsammelt und seine Entsorgung in der App «Abfalljagd» per Foto dokumentiert, kann etwas gewinnen - vom Stofftier bis zu Gutscheinen im Wert dreistelliger Beträge. Der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) stellt die App am Dienstag (30. April) vor.

In dem Ende 2022 gegründeten «Lab» suchen Vertreter von Stadt, Wirtschaft, Entsorgungsunternehmen und Wissenschaft nach neuen Wegen zur Müllvermeidung. Jeder Frankfurter und jede Frankfurterin darf Vorschläge einreichen. Bisher wurden 36 Ideen vorgeschlagen, wie Projektmitarbeiterin Flora Matani der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ein Expertengremium prüft die Vorschläge und stößt die Umsetzung an.

Lukas Sattlegger vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) gehört dem Expertenrat des «Zero Waste Lab» an. Der Soziologe forscht über Schwierigkeiten und Potenziale der Müllvermeidung. Er sagt: «Nur die Motivation zu haben, reicht nicht aus. Es muss auch ein attraktives Angebot geben.» Wenn man will, dass Menschen Dinge reparieren oder verschenken, statt sie wegzuwerfen, muss diese Alternative «möglich, günstig und einfach sein, nicht teuer und zeitaufwendig - sonst bleibt das immer eine kleine Nische».

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