Hamburg (dpa/lno) - Wegen der heftiger denn je eskalierenden Corona-Pandemie ziehen die Organisatoren der internationalen Hamburger Gastronomie-Leitmesse Internorga die Reißleine. Die Fachmesse wird zwar anders als in den beiden Vorjahren nicht abgesagt, muss aber angesichts der explodierenden Infektionszahlen um rund sechs Wochen verschoben werden. Statt vom 18. bis 22. März soll die Messe nun vom 30. April bis 4. Mai auf dem Messegelände der Hansestadt Entwicklungen um die Gastro- und Hotelleriebranche präsentieren, wie die Messegesellschaft am Freitag in Hamburg mitteilte.

Erst am Vortag hatte die Hamburg Messe und Congress GmbH die für den 29. April bis 1. Mai geplante Messe Hansepferd wegen coronabedingter Unsicherheiten abgesagt. Schon Anfang Dezember war die Fachmesse für Produktion Nortec von Ende Januar auf den Zeitraum vom 31. Mai bis 3. Juni verschoben worden.

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Hamburg und die Sieben-Tage-Inzidenz steigen seit Tagen mit wachsendem Tempo. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl der gemeldeten Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitag mit knapp 1618 an, nach gut 1476,3 am Vortag und knapp 898 vor einer Woche.

"Der rasante Verlauf der vierten Corona-Welle mit täglich neu gemeldeten Höchstständen des Infektionsgeschehens lässt aktuell keine zuverlässige Prognose darüber zu, ob zum ursprünglich geplanten Termin Mitte März mit einer Beruhigung der Lage zu rechnen ist", erklärte die Messegesellschaft zur Internorga-Verschiebung. Mit der Verlegung trügen die Verantwortlichen "dafür Sorge, die Veranstaltung in gewohnter Qualität durchführen und dem Fachpublikum bei größtmöglicher Sicherheit präsentieren zu können".

In den beiden vergangenen Jahren war die Internorga wegen der Corona-Pandemie als Präsenzmesse ausgefallen. Die Internorga ist eine international stark beachtete Fachmesse, bei der nationale und internationale Aussteller Fachbesuchern Produkte, Trends und Innovationen für den Außer-Haus-Markt präsentieren.

"Wir wissen um die zunehmende Verunsicherung der letzten 14 Tage bei allen Akteuren und nehmen diese ernst. Doch auch das Bedürfnis der Branche, sich endlich wieder persönlich zu treffen und auszutauschen ist sehr groß", sagte Messechef Bernd Aufderheide laut Mitteilung. "Insofern freuen wir uns, diesen Ausweichtermin anbieten zu können."

Nach dem ersten katastrophal verlaufenen Corona-Jahr 2020 wird die Hamburger Messegesellschaft auch die Bücher für 2021 mit einem dicken Minus abschließen. Für 2022 hatte sich Aufderheide im dpa-Interview zum Jahreswechsel optimistisch gegeben. "Wir sind im Grunde genommen so gut wie ausgebucht", sagte er. Viel wichtiger für ihn sei jedoch, dass die Kunden, Aussteller und Besucher wieder in Präsenz auf das Messegelände kommen wollten. "Wir haben ja mehrere rein digitale Veranstaltungen gemacht, und aus meiner Sicht waren die Ergebnisse relativ frustrierend. Ich hatte gedacht, dass das stärker genutzt wird."

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Messeinformationen zur Internorga