Düsseldorf (dpa/lnw) - Die zu Hause lebenden über 80-Jährigen in Nordrhein-Westfalen können ab heute (8.00 Uhr) für eine Corona-Schutzimpfung einen Termin in einem Impfzentrum vereinbaren. Geimpft werden soll ab dem 8. Februar. Eine Impfung ist nur mit einem Termin möglich. Sie ist freiwillig und für die Bürger kostenlos. In NRW leben rund 1,2 Millionen Menschen über 80 Jahre.

Das Gesundheitsministerium hat empfohlen, die beiden Termine für die Erst- und Zweitbuchung im Internet unter der Adresse www.116117.de zu vereinbaren. Das ist auch telefonisch möglich. Die Leitungen sind von 8.00 Uhr bis 22.00 Uhr besetzt.

Wer im rheinischen Teil von NRW lebt, soll die kostenfreie Rufnummer 0800 116 117 01 wählen, Menschen in Westfalen die ebenfalls kostenfreie Rufnummer 0800 116 117 02. Mit längeren Wartezeiten ist zu rechnen.

Die Terminvereinbarung können auch Angehörige oder Vertrauenspersonen übernehmen. In der vergangenen Woche hatten die Kommunen Info-Briefe der Landesregierung zum Ablauf der Impfung verschickt. Auch wer noch keinen solchen Brief bekommen hat, kann einen Termin vereinbaren.

In ganz Nordrhein-Westfalen sind vorerst wegen der fehlenden Impfdosen nur Terminabsprachen für die Nachmittage möglich. Darauf weisen die Kassenzärztlichen Vereinigungen Nordhein und Westfalen-Lippe (KVNO und KVWL) übereinstimmend hin.

Vor der Vergabe der Termine fordert der nordrhein-westfälischen Städtetag, dass Bund und Land die Kosten für den Transport zu den Impfzentren übernehmen. «Diese Menschen brauchen, wenn sie nicht mobil sind und keine Fahrgelegenheit haben, einen Fahrdienst. Hilfsorganisationen können das übernehmen, Taxigutscheine sind möglich. Die Städte kümmern sich auch um die Organisation», sagte Geschäftsführer Helmut Dedy der Deutschen Presse-Agentur. «Denn solche Fahrdienste gehören zur Impfung dazu.»

Mit gutem Grund können sich laut Dedy zuerst gefährdete Menschen und Hochbetagte impfen lassen. «Umso dringlicher ist es, dass das Land gerade für ältere Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, Hürden aus dem Weg räumt.»

Kritik an den Wegen zu den Impfzentren hatten auch einige Landräte geäußert. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind die betroffenen über 80-Jährigen zum Teil über Stunden unterwegs. Die SPD-Fraktion hat zum Thema einen Antrag im Landtag gestellt. Sie fordert Alternativen zu den Impfzentren und flexible Lösungen vor Ort, wie Impfbusse, Zweigstellen und mobile Impfteams.

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Infoseite zur Corona-Impfung in NRW

Infoseite zur Impfterminvereinbarung im Rheinland

Infoseite zur Impfterminvereinbarung in Westfalen-Lippe

Antrag der SPD-Fraktion zu Impflösungen