Verlieren Sie langsam den Durchblick zwischen all den horizontalen und vertikalen Serien auf Netflix, Amazon, Sky und im Free-TV? Oder sind Sie einfach nur auf der Suche nach gutem Fernsehen, wollen womöglich sogar gepflegtes Binge-Watching betreiben? In unserer Serienkolumne besprechen wir die interessantesten Neustarts des Monats.
"Normal People"
Reiches, reserviertes Mädchen trifft armen, schüchternen Jungen. Die Hulu-Produktion Normal People klingt auf den ersten Blick ein bisschen wie ein Roman von Nicholas Sparks. Doch Sally Rooney, die ihren gleichnamigen Erfolgsroman als Serie adaptiert hat, erzählt eben keine typische Liebesgeschichte, sondern eine, die von sozialen Spannungen, Ängsten, aber auch viel Leidenschaft geprägt ist. Besonders großartig sind die Sexszenen geworden, die viel authentischer und zärtlicher inszeniert sind als der übliche filmische Geschlechtsverkehr, den wir gewohnt sind.
Die Regisseure Lenny Abrahamson und Hettie Macdonald folgen wie im Roman den Teenagern Connell (Paul Mescal) und Marianne (Daisy Edgar-Jones) vom Abschlussjahr in ihrer Schule in einer irischen Kleinstadt bis zum College. Jede der zwölf halbstündigen Episoden zeigt sie in einem anderen Stadium ihrer Beziehung, die von Selbstzweifeln, Missverständnissen und Klassenunterschieden geprägt ist.
Die 29-jährige Rooney wurde als Stimme ihrer Generation gelobt, aber Normal People ist eine Geschichte für jede Generation. Nur dass sie von der ersten Liebe und dem Erwachsenwerden auf eine ganz besonders realistische und ergreifende Weise erzählt.
(Marietta Steinhart)
"Normal People" läuft ab 16. Juli bei Starzplay.
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