Kämpfer der islamistischen Miliz Alliierte Demokratische Kräfte (ADF) haben im Osten der Demokratischen Republik Kongo seit Beginn des vergangenen Jahres fast 800 Zivilisten getötet. Die UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (UNJHRO) sprach in dem Zusammenhang von möglichen "Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Den Angaben zufolge stieg die von der ADF ausgehende Gewalt im Vergleich zum Jahr 2018 um 67 Prozent.

Laut UNJHRO tötete die islamische Miliz im vergangenen Jahr 496 Zivilisten, darunter 142 Frauen und 25 Kinder. Seit Beginn dieses Jahres wurden demnach 297 weitere Zivilisten getötet.

Ganze Familien seien durch die Gewalt ausgelöscht worden, erklärte UNJHRO. Bei vielen Angriffen habe es eine "eindeutige Absicht gegeben, keine Überlebenden zurückzulassen". Die Mehrheit der Toten sei durch Stichwaffen getötet oder erschossen worden.

Die ADF ist eine von Dutzenden Milizen im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Die Miliz kämpfte ursprünglich im Nachbarland Uganda gegen den heute noch amtierenden Präsidenten Yoweri Museveni. In den Neunzigerjahren wurde sie aus Uganda vertrieben und zog sich in den Nordosten der Demokratischen Republik Kongo zurück, wo ihre Kämpfer weiter aktiv sind.