Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 17/2024.

"Ich wusste gar nicht, dass diese Pflanzen wiederkommen." Das sagte eine Freundin neulich beim Abendessen. Ihr Balkon, erzählte sie, begrüne sich völlig überraschend von allein. Aus vermeintlich leeren Töpfen sprießen Blätter – sie ist gespannt, was daraus wird.

Auch bei mir ist inzwischen einiges gewachsen, ohne dass ich mich darum gekümmert hätte: Elfenblume, Fetthenne, Akelei, Schwarze Königskerze, Herbstchrysantheme und Minze treiben Grün. Das alles sind Stauden, also Gewächse, deren überirdische Pflanzenteile im Herbst absterben und im Frühling wiederkommen. Die Wiesenflockenblume, die ich vor vier Wochen eintopfte, ist ebenfalls eine Staude, und zwar eine wilde. Sie zeigt bereits längliche Triebe, an deren Ende sie bald blühen wird. Manche Stauden, zum Beispiel Bergenien und Purpurglöckchen, überstehen die dunkle Jahreszeit sogar belaubt. Sie stagnieren einfach ein paar Monate und legen im Frühling wieder richtig los.