Sybille Klormann
Sybille Klormann
Konstantin Zimmermann
Konstantin Zimmermann
Große Mehrheit will an Ostern zu Hause bleiben

Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen wollen 79 Prozent der Menschen in Deutschland während der Osterferien zu Hause bleiben. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, die die Deutsche Presse-Agentur in Auftrag gab. Nächste Woche beginnen in den meisten Bundesländern die Osterferien.

Zwei Prozent der Befragten wollen im Ausland Urlaub machen, vier Prozent planen, im Inland zu verreisen. Zehn Prozent waren sich zum Zeitpunkt der Umfrage letzte Woche noch unsicher.
Gabe Pierce/Unsplash.com
Konstantin Zimmermann
Konstantin Zimmermann
NRW: Gericht hebt mehrere Beschränkungen für Einzelhandel auf

Das Oberverwaltungsgericht in Nordrhein-Westfalen hat mehrere Corona-Beschränkungen für den Einzelhandel außer Kraft gesetzt. Ab sofort gelte keine Kundenbegrenzung pro Quadratmeter mehr, es müssten auch keine Termine mehr gebucht werden, teilte ein Sprecher des Gerichts in Münster mit. Die Beschränkungen verstießen in ihrer derzeitigen Ausgestaltung gegen den verfassungsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz. Vertreter einer Filiale der Elektronikkette MediaMarkt hatte geklagt.
Oliver Berg/dpa
Bei der Pandemiebekämpfung bestehe zwar ein Gestaltungsspielraum des Verordnungsgebers, entschied das Gericht. Doch überschreite das Land seinen Spielraum, wo ein einleuchtender Grund für eine weitere Differenzierung fehle. Buchhandlungen, Schreibwarenläden und Gartenmärkte dürften mit ihrem gesamten Sortiment unter vereinfachten Bedingungen – also etwa ohne Terminbuchungen – betrieben werden, Modegeschäfte oder Elektronikketten nicht.
Konstantin Zimmermann
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Nachfrage nach Büros stark gesunken

In Großstädten in Deutschland ist die Nachfrage nach Büros in der Corona-Krise stark zurückgegangen. Die Nachfrage gemessen an der Fläche sank im vergangenen Jahr in den sieben größten Städten um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, berichtete das Immobilienunternehmen Jones Lang LaSalle (JLL).

Auch die ersten Wochen des neuen Jahres zeigten allenfalls eine verhaltene Entwicklung. Im Jahresverlauf dürfte sich die Nachfrage laut JLL zwar um zehn bis fünfzehn Prozent erholen, aber das Minus nicht mehr ausgleichen.

Besonders stark sei der Büromarkt in Stuttgart mit einem Nachfragerückgang von 56 Prozent betroffen. Berlin und München verzeichneten ein Minus von 25 Prozent. Nach Jahren des Aufschwungs am Büromarkt hielten sich Unternehmen angesichts des Wirtschaftseinbruchs in der Pandemie zurück.
Maria Teneva/Unsplash.com
Konstantin Zimmermann
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Die Einsamkeit des Tormanns: Leipzig spielt gegen Bayern nun doch ohne Publikum.
Die Einsamkeit des Tormanns: Leipzig spielt gegen Bayern nun doch ohne Publikum. Boris Streubel/Getty Images
Pilotprojekt abgesagt: RB Leipzig spielt gegen Bayern ohne Zuschauer

Wegen hoher Infektionszahlen soll das für den 3. April geplante Fußball-Bundesliga-Spiel zwischen RB Leipzig und Bayern München ohne Zuschauerinnen und Zuschauer stattfinden. "Momentan ist es völlig illusorisch, in Sachsen und Leipzig vor Zuschauern zu spielen. Das ist in den nächsten Wochen nicht denkbar. Wir können uns vorstellen, dass wir im Mai oder Juni Fahrt aufnehmen", sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD).

Zuvor hatte es Verhandlungen über ein Pilotprojekt gegeben, worüber 999 Zuschauer zu dem Spiel hätten zugelassen werden können. Die aktuelle Corona-Schutzverordnung Sachsens lässt Modellprojekte mit Zuschauern zu, solange die Sieben-Tage-Inzidenz 100 Infektionen pro 100.000 Einwohner nicht überschreitet. Jung rechnet damit, dass "wir am Ende der Woche bei knapp 100 sind. Bei allem anderen machen wir uns etwas vor."

RB Leipzig und der Handball-Bundesligist SC DHfK Leipzig hatten in der vergangenen Woche ein Modellprojekt bei der Landesregierung beantragt, bekamen aber bisher keine Genehmigung. Ende dieser Woche soll die Corona-Verordnung zudem aktualisiert werden. Womöglich könnten mit einer Überarbeitung dann auch Modellprojekte bei höheren Inzidenzen ein Thema werden.
Konstantin Zimmermann
Konstantin Zimmermann
Immobilienwirtschaft fordert weitere Hilfsgelder

Vor den Bund-Länder-Beratungen am Nachmittag hat die Immobilienwirtschaft der Bundesregierung vorgehalten, zunehmend ohne Strategie und gegen die Bevölkerung zu agieren. "Die geplante Verlängerung des Lockdowns um einen Monat darf nicht ohne zusätzliche Hilfen für die vom Ruin bedrohten Unternehmen kommen", erklärte der Präsident des Spitzenverbands Zentraler Immobilien Ausschuss, Andreas Mattner.

Man nehme mit Unverständnis zur Kenntnis, dass die Regierung allein und gegen den Rat der großen Mehrheit aller Fachleute und des Städtetagspräsidenten Burkhard Jung nur auf Inzidenzen setze – also die Zahl von Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. "Österreich macht es anders und zeigt, wie man mit Zustimmung der Bevölkerung seinen Wohlstand, seine Innenstädte erhält und das Land zielsicher durch die Krise führt. Deutschland strebt planlos in eine schwere Zukunft", sagte Mattner.
Konstantin Zimmermann
Konstantin Zimmermann
Schlange stehen für den Corona-Test in Frankfurt
Schlange stehen für den Corona-Test in Frankfurt. Patrick Pleul/dpa
Andrang bei Teststation an deutsch-polnischer Grenze

In Frankfurt (Oder) ist an der Grenze zu Polen eines von drei mobilen Corona-Testzentren in Betrieb gegangen. Zwei weitere Zentren liegen an der Autobahn A12 und in Guben im Landkreis Spree-Neiße.

Bereits zwei Stunden vor der Öffnung um sieben Uhr hatte sich am Testzelt hinter der Stadtbrücke eine lange Schlange von Wartenden gebildet. Etwa 150 Berufspendler aus Polen standen an, um sich testen zu lassen und mit dem Ergebnis die Grenze passieren zu können.

Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen wird Polen seit dem Wochenende von der Bundesregierung als Hochinzidenzgebiet eingestuft. Die Einreise nach Deutschland ist nur noch mit einem negativen Corona-Test erlaubt, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.
Angelika Finkenwirth
Angelika Finkenwirth
Pandemie wird zur politischen Vertrauenskrise

Die allgemeinen Corona-Umfragen lassen die groben Umrisse des Schadens erkennen, den die Pandemie politisch verursacht hat: Nur noch 38 Prozent halten die geltenden Maßnahme für angemessen, so wenige wie nie zuvor. Außerdem sind viele Deutsche so unzufrieden mit der Bundesregierung wie seit Beginn der Pandemie noch nie. Ob Schulen, Wirtschaft, Impfen oder Testen: In allen Bereichen liegen die Zufriedenheitswerte unter 30 Prozent.

Hinter diesen Zahlen versteckt sich nicht nur die Ablehnung einzelner Politiker und ihrer Entscheidungen, das gewöhnliche Auf und Ab der öffentlichen Meinung. Hier geht es um mehr, schreibt Politikredakteur Lenz Jacobsen.
Stella Schalamon
Stella Schalamon
Grünen-Gesundheitsexperte: Jetzt gegen dritte Welle handeln

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat vor zögerlichem Handeln gegen die dritte Welle der Corona-Pandemie gewarnt. In der Sendung Frühstart bei RTL/ntv sagte er:
Wenn wir immer darauf warten, erst perfekt und sicher zu sein, bevor wir überhaupt etwas tun, dann wird diese dritte Welle schlimmer als die zweite.
Janosch Dahmen, Grünen-Gesundheitsexperte
Dahmen zufolge ist es möglich, dass bald mehr und jüngere Menschen auf den Intensivstationen liegen. "Es werden viele Menschen deutlich kränker werden." Schärfere Maßnahmen seien angesichts der Situation nicht vermeidbar. "Wer jetzt nicht handelt, in einer solch offensichtlichen Situation, in einer dritten Welle, wo 3.000 Menschen schon wieder auf den Intensivstation liegen, die Zahlen wieder exponentiell wachsen, der hat das Prinzip nicht verstanden."
Eine Covid-Teststation beim Drittligaspiel zwischen Hansa Rostock und dem Halleschen FC
Eine Covid-Teststation beim Drittligaspiel zwischen Hansa Rostock und dem Halleschen FC.  Matthias Kern/Getty Images
Angelika Finkenwirth
Angelika Finkenwirth
NRW will mehr Bettlägerige zu Hause impfen

Nordrhein-Westfalen weitet seine Impfverordnung für Pflegebedürftige aus. Bislang durften nur Menschen mit dem Pflegegrad 5 zu Hause geimpft werden. Nun soll das auch für über 80-Jährige und Menschen mit dem Pflegegrad 4 möglich sein. Außerdem können die Pflegebedürftigen ihrem Arzt bis zu zwei Kontaktpersonen nennen, die bei ihrer häuslichen Impfung gleich mitgeimpft werden sollen. 

Das Bundesland will zudem allen, die älter als 70 Jahre sind, ab Anfang April ein Impfangebot machen. Das soll stufenweise erfolgen, weil die Gruppe mit mehr als 1,6 Millionen Menschen sehr groß ist. Details werden im Moment abgestimmt.
Stella Schalamon
Stella Schalamon
Gastgewerbe-Umsatz seit Corona-Beginn nahezu halbiert

Der Umsatz von Hotels, Restaurants und Cafés in Deutschland hat sich seit Beginn der Corona-Krise nahezu halbiert. Die Einnahmen des Gastgewerbes brachen von März 2020 bis Januar 2021 um 47,1 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ein, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Seit Ausbruch der Pandemie im März 2020 gab es noch keinen Monat, in dem die Umsätze im Gastgewerbe real wieder das Niveau des jeweiligen Vorjahresmonats erreichten.
Statistisches Bundesamt
Besonders hoch waren die Einbrüche in den Lockdown-Monaten April und Dezember mit 74,7 beziehungsweise 71,1 Prozent.
Ein italienisches Restaurant in Berlin hat dauerhaft geschlossen.
Ein italienisches Restaurant in Berlin hat dauerhaft geschlossen. Maja Hitij/Getty Images
Die Umsatzverluste führten auch zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen im Gastgewerbe. Diese brachen von März 2020 bis Januar 2021 um 19,2 Prozent ein. Während Hotels, Gasthöfe und Pensionen einen Rückgang von 17,8 Prozent meldeten, fiel er im Bereich Getränkeausschank mit 38,9 Prozent deutlich stärker aus. "Dabei ist zu beachten, dass Kurzarbeitende weiterhin als Beschäftigte zählen", erklärte das Statistikamt dazu.
Katrin Scheib
Katrin Scheib
Ramelow und Weil sehen Mallorca-Reisen kritisch

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kritisiert  Fluggesellschaften, die derzeit Flüge nach Mallorca anbieten. Besonders problematisch sei das, wenn die Unternehmen gleichzeitig staatliche Hilfen in der Corona-Krise erhielten, sagte er im Deutschlandfunk. Er könne nur den Kopf schütteln, dass die Schweiz Thüringen wegen hoher Infektionszahlen gerade zum Hochrisikogebiet erklärt habe, Thüringer aber gleichzeitig in den Urlaub nach Mallorca fliegen könnten.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) forderte im ZDF, die Reisemöglichkeit nach Mallorca zu überprüfen. Bei der heutigen Bund-Länder-Runde müse besprochen werden, ob die Einstufung von Mallorca als Nicht-Risikogebiet "in Stein gehauen" sei. Urlaub im eigenen Bundesland sollte laut Weil dagegen möglich sein, sofern man sich in der Unterkunft selbst versorgt.
Stella Schalamon
Stella Schalamon
Winel Sutanto/Unsplash.com
Drogerie-Kaufverhalten hat sich während Pandemie geändert

In der Corona-Pandemie hat sich das Kaufverhalten der Drogerie-Kundinnen und -Kunden nach Auskunft von Unternehmer Dirk Roßmann deutlich geändert. "Gesundheitsartikel wie Fieberthermometer explodierten geradezu, auch Selbstmedikation wie Vitaminpräparate", sagte der Chef der Drogeriekette Rossmann der Deutschen Presse-Agentur.
Was stark zurückging, war die ganze dekorative Kosmetik. Man macht sich offenbar nicht so oft mit Mascara und Lipgloss schön, wenn man zu Hause bleiben muss.
Dirk Roßmann
Als Corona-Gewinner sieht der Firmenchef die Drogeriemärkte aber nicht. Man putze sich in Corona-Zeiten ja nicht mehr die Zähne als sonst, sagte der 74-Jährige.
Auch Toilettenpapier stagnierte - die Leute kaufen übers Gesamtjahr verteilt ja nicht mehr, nur weil sie zwischendurch hamstern.
Chef der Drogeriekette Rossmann
Roßmann räumte ein, sein Unternehmen habe davon profitiert, dass andere Anbieter von Spiel- oder auch Schreibwaren pandemiebedingt schließen mussten. "Aber ich finde, wir müssen uns nicht dafür schämen", meinte er. "Wir fördern so viele Hilfsprogramme, und das Geld muss auch verdient werden." Es wäre zudem organisatorisch kaum machbar gewesen, solche Artikel kurzfristig abzuhängen. Dies hätte auch die Kunden frustriert. Die Firma Rossmann hat europaweit mehr als 4.200 Filialen. Sie konnte ihren Umsatz im vorigen Jahr weiter steigern, er betrug zuletzt rund 10,3 Milliarden Euro.
Katrin Scheib
Katrin Scheib
Mehr Online-Banking in Corona-Zeiten

Im Jahr 2020 haben deutlich mehr Menschen in Deutschland Online-Banking genutzt als zuvor. Laut einer Studie der Direktbank ING Deutschland und der Beratungsfirma Barkow Consulting stieg die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer um rund 3 Millionen, von 43,8 auf 46,8. Dabei wurden sowohl die Nutzung am Rechner als auch per App ausgewertet.

In der Pandemie waren einige Bankfilialen zeitweise geschlossen und wurden danach aus Spargründen nicht mehr eröffnet.
Stella Schalamon
Stella Schalamon
Virologe: Corona-Mutationen könnten Frühjahrs-Effekte "auffressen"

Die Ausbreitung der ansteckenderen Coronavirus-Mutationen könnte nach Ansicht des Virologen Ulf Dittmer die im Frühjahr zu erwartenden, mildernden saisonalen Effekte für die Pandemie abschwächen. Grundsätzlich würden Umweltfaktoren wie etwa UV-Strahlen und höhere Temperaturen sowie das vermehrte Aufhalten im Freien in der wärmeren Jahreszeit helfen, das Infektionsgeschehen zu bremsen, sagte der Direktor des Instituts für Virologie des Uniklinikums Essen der Deutschen Presse-Agentur.

Dieser Vorteil könnte jetzt - und das ist ein wenig die Gefahr - von den Mutanten aufgefressen werden.
Virologe Ulf Dittmer
"Wir wissen von Coronaviren, dass der R-Wert, also die Reproduktionsrate des Virus, aufgrund dieser Faktoren im Frühjahr und Sommer deutlich sinkt. Also mindestens um den Faktor 0,5, vielleicht sogar noch mehr. Und das ist schon relativ viel", sagte Dittmer weiter. Die saisonalen Effekte könnten jedoch wegen der sich leichter ausbreitenden Corona-Variante B.1.1.7 nicht dafür ausreichen, dass der R-Wert langfristig unter die Schwelle von 1 sinke, ab der die Pandemie abflaut.