Bizarres Protestcamp

Palästina-Aktivisten sind jetzt schon erschöpft

Wien
07.05.2024 20:00

Vermummte Protestler haben seit Montagabend auf dem Uni-Campus im Alten AKH in Wien ein Zeltcamp errichtet. Die ÖH spricht von „antisemitischen Gruppen“ und geht klar auf Distanz. Die Polizei beobachtet die Situation und schreitet vorerst nicht ein. Dabei zeigen die Protestler schon an Tag 2 Erschöpfungsanzeichen. Ein „Krone“-Lokalaugenschein.

In einer Nacht- und Nebelaktion bauten Montagabend pro-palästinensische Aktivisten auf einer Grünfläche im Hof 1 am Campus der Universität im Alten AKH, wie berichtet, ein Protest-Camp auf.

Beim „Krone“-Lokalaugenschein Dienstagvormittag waren dann noch etwa 40 Personen vor Ort. Größtenteils mit FFP2-Masken und Palästinensertuch vermummt. Tags zuvor waren es noch um die 100 Manifestanten. Mit uns reden wollte jedoch niemand. Denn nachdem sie bis in die tiefe Nacht unter Trommelbegleitung antijüdische Parolen geschrien hatten, waren die Aktivisten nach eigenen Angaben zu müde, um auf Fragen zu antworten. Somit bleibt weiter unklar, wer hinter dem Uni-Protestcamp steckt.

Weder vom Regen noch von Kritikern ließen sich die etwa 40 Aktivisten auf dem Protest-Camp im Alten AKH beirren – und protestierten einfach weiter. (Bild: Groh Klemens)
Weder vom Regen noch von Kritikern ließen sich die etwa 40 Aktivisten auf dem Protest-Camp im Alten AKH beirren – und protestierten einfach weiter.
Unter den Protestlern sind auffallend viele Frauen. (Bild: Groh Klemens)
Unter den Protestlern sind auffallend viele Frauen.

Was auffällt: Die Demonstranten sind mehrheitlich junge Frauen. Untereinander wird zudem nur auf Englisch kommuniziert. Mit amerikanischem Akzent. Kurios: Auch eine „Camp-Wunschliste“ wurde von den Protestlern verfasst. Gebraucht werden Lichter, Decken, Megafone, Kaffee, Milch und Fahrräder. Die Protestler denken übrigens nicht daran, zu gehen. Man will es scheinbar darauf ankommen lassen. Am Tagesprogramm für Dienstag standen dann neben einem Lesekreis auch ein gemeinsames Mittagessen, verschiedene Reden und ein Picknick.

„Student Intifada Camp“ steht auf einem Banner.  (Bild: Groh Klemens)
„Student Intifada Camp“ steht auf einem Banner. 

Polizei beobachtet die Kundgebung genau
„Derzeit besteht keine rechtliche Möglichkeit zur Auflösung der Kundgebung“, heißt es dazu von der Wiener Polizei auf „Krone“-Anfrage. Bei dem Protestcamp handle es sich um eine Kundgebung im Sinne des Versammlungsgesetzes. Dabei sei bislang weder ein strafrechtliches Verhalten feststellbar gewesen, noch war die öffentliche Sicherheit oder das öffentliche Wohl gefährdet. Weiters handle es sich bei dem Gelände um einen öffentlich zugänglichen Bereich, eine Unzumutbarkeit für den Berichtigten liege derzeit nicht vor, heißt es.

Weitere Eindrücke aus dem Protestcamp:

(Bild: Groh Klemens)
(Bild: Groh Klemens)
(Bild: Groh Klemens)
(Bild: Groh Klemens)
(Bild: Groh Klemens)
(Bild: Groh Klemens)
(Bild: Groh Klemens)
(Bild: Groh Klemens)
(Bild: Groh Klemens)
(Bild: Groh Klemens)

Die Wiener Polizei beobachtet die Kundgebung genau und prüft außerdem, ob es durch das Fortbestehen der Kundgebung zu allfälligen Störungen eines Hochschulbetriebes kommt. In diesem Falle würde die Unzumutbarkeit der Kundgebung in Bezug auf den Hochschulbetrieb erneut geprüft werden. Parallel wird der Dialog mit den Versammlungsteilnehmern forciert“, so die Polizei Wien weiter.

Unterstützung für die Protestler gibt es vom Verein „Der Funke“, einer revulotionär-kommunistischen Gruppe und der Anti-Israel Bewegung BDS Austria, die offen zum Boykott von Israels aufruft. Beide Gruppierungen gelten als antisemitisch und rufen ebenfalls zum Uni-Protest auf. Im nahe gelegenen Sigmund-Freud-Park wurden die Zelte übrigens bereits wieder abgebaut. 

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