14-Tage-Sperre

Sri Lanka streicht Benzin für Privatpersonen

Ausland
27.06.2022 20:25

Sri Lanka befindet sich in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten: Wegen eines großen Mangels an Treibstoff im Inselstaat hat die Regierung dessen Verkauf an Privatpersonen für zwei Wochen verboten. Zudem will der Energieversorger Ceylon Electricity Board (CEB) den Strompreis um über 800 Prozent erhöhen. 

Bis zum 10. Juli soll es nur für unbedingt notwendige Dienste, etwa von Fahrzeugen im Gesundheitsbereich, am Hafen, Flughafen oder für die Essensverteilung Treibstoff geben, sagte Transportminister Bandula Gunawardana am Montag. Gleichzeitig sollen in der Zeit auch Behördenbüros und etliche Schulen, zu denen Schüler Transport brauchen, geschlossen bleiben.

Mehr Treibstoff und Gas nach dem 10. Juli
Die neue Treibstoffverkaufseinschränkung dürfte die Wirtschaft im Land weiter beeinträchtigen. Der Minister versicherte jedoch, dass es Pläne gebe, nach dem 10. Juli wieder mehr Treibstoff und Gas zur Verfügung zu stellen. Wie diese Pläne genau aussehen sollten, ließ er offen.

Preiserhöhung um über 800 Prozent
Außerdem will Sri Lankas Energieversorger Ceylon Electricity Board (CEB) den Strompreis für die Ärmsten drastisch erhöhen. Der Tarif für höchstens 30 Kilowattstunden pro Monat solle von derzeit 54,27 Rupien (umgerechnet 14 Cent) auf 507,65 Rupien angehoben werden - eine Erhöhung von über 800 Prozent, wie die Kommission für die öffentliche Versorgung am Montag mitteilte.

Eine Mehrheit der Privathaushalte werde diese Erhöhung nicht zahlen können, sagte der Kommissionsvorsitzende Janaka Ratnayake in Colombo. „Daher haben wir vorgeschlagen, dass das Finanzministerium einen direkten Zuschuss gibt, damit die Erhöhung halbiert werden kann.“ Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen. Unternehmen sollen laut Ratnayake 43 bis 61 Prozent mehr für Strom bezahlen.

Tägliche Stromsperre reduziert
Sri Lanka steckt in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit. Vor einigen Monaten verhängte die Regierung eine 13-stündige Stromsperre täglich - sie wurde auf vier Stunden reduziert, weil die Speicher der Wasserkraftanlagen sich seitdem gefüllt haben. 

Energieminister Kanchana Wijesekera hatte sich am Sonntag dafür entschuldigt und angekündigt, zwei Minister würden nach Moskau reisen, um über den Einkauf von günstigem russischen Öl zu sprechen.

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