Schneller und heftiger

Vulkan auf La Palma ergießt sich wie ein „Tsunami“

Ausland
15.10.2021 17:21

Der gewaltige Vulkanausbruch auf der spanischen Kanareninsel La Palma hält weiterhin die Bevölkerung in Atem. Der Lavafluss aus der Cumbre Vieja ist am Freitag noch heftiger und wesentlich schneller geworden. Involcan, das vulkanologische Institut der Kanaren, berichtete angesichts beeindruckender Videoaufnahmen in einem Tweet sogar von einem „Lava-Tsunami“. Der Geologe José Mangas, Professor an der Universität Las Palmas de Gran Canaria, betonte jedoch, dieses Bild sei etwas schief.

„In diesem Fall kann nicht von einem Tsunami gesprochen werden, sondern von mehr als 1200 Grad heißen Lavaströmen, die wegen des steil abfallenden Geländes sehr schnell werden“, sagte er im staatlichen TV-Sender „RTVE“. Der Vulkanologe Juan Carlos Carracedo vermutete sogar, dass sich der seit fast vier Wochen andauernde Vulkanausbruch auf La Palma stabilisiert habe, indem das Magma nun ohne Hindernisse aus dem Vulkan laufe, bis der Druck nachlasse.

Wann das so weit sei, lasse sich aber nicht sagen. Zahlreiche leichte Erdbeben mit einer Stärke von bis zu 4,5 erschütterten weiter die Insel mit rund 85.000 Einwohnern.

Mehr als 1500 Gebäude zerstört
Seit dem Beginn des Vulkanausbruchs in der Cumbre Vieja im Süden von La Palma mussten schon mehr als 7000 Menschen ihre Häuser unterhalb des Vulkans verlassen und sich in Sicherheit bringen. Die Auswertung der Daten des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus ergab, dass bisher 1548 Gebäude von der Lava zerstört und eine Fläche von 700 Hektar von Lava und Asche bedeckt ist.

Das entspricht etwa 980 Fußballfeldern. Ernsthaft verletzt wurde bisher niemand. Teilweise lag die Asche so hoch, dass von Häusern nur noch die Rauchfangspitze herausragte.

Flugverkehr noch aufrecht
Der Flughafen der Insel ist nach Angaben des Betreibers Aena weiter betriebsbereit. Im Internet waren Flüge von und zu Nachbarinseln angezeigt. Der Flugverkehr auf den anderen großen Inseln der Kanaren - Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria oder Lanzarote - lief normal.

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