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Steigender Meeresspiegel Die Insel Nyangai ist dem Untergang geweiht – doch manche Bewohner bleiben bis zum Schluss

Aufnahme der Insel Nyangai aus der Vogelperspektive
Wie eine Sandburg: Wo einst in drei Dörfern lebendiges Treiben herrschte, hat das Meer nur ein Fleckchen Land gelassen
© Tommy Trenchard
Vor der Küste Sierra Leones versinkt Nyangai allmählich im Meer. Der Fotograf Tommy Trenchard dokumentiert das Leben der letzten Insulaner. Sie wissen nicht, wann das Ende kommen wird.

Als Tommy Trenchard die Insel Nyangai vor vielen Jahren zum ersten Mal von einem Boot aus sah, spürte er sofort, dass er unbedingt an diesen Ort zurückkommen müsse. "Ein atemberaubend schönes Stückchen Erde war das. Menschenleere, weiße Strände mit Kokosnusspalmen, umspült von glasklarem, grünlich schimmerndem Wasser, vollkommen unberührt", erzählt der britische Fotograf, heute 35, der damals als abenteuerlustiger junger Rucksackreisender im sogenannten Archipel der Schildkröten vor der Küste von Sierra Leone unterwegs war, weit entfernt von allen Touristenpfaden. "Der Anblick entsprach so ziemlich jedem Postkartenklischee."

Vier Jahre später legte Trenchard auf der Insel seiner Träume an – und war begeistert. Von der Idylle und von den freundlichen Menschen, die dort von der Fischerei leben: ohne Strom, ohne Straßen, ohne Internet, aber erfüllt von einer umwerfenden Herzlichkeit, mit der sie ihn als einen der äußerst seltenen Besucher empfingen.

Portrait des britischen Fotografen Tommy Trenchard bei der Arbeit in Südafrika
Portrait des britischen Fotografen Tommy Trenchard bei der Arbeit in Südafrika
© Tommy Trenchard

"Ich hatte keine Ahnung, dass die Insel dem Untergang geweiht ist", sagt Trenchard, der sich inzwischen in Kapstadt niedergelassen hatte. "Heute weiß ich, dass Nyangai wohl eine der am meisten vom steigenden Meeresspiegel bedrohten Inseln der Welt ist."

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