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Protest-Performance Kunstaktivistinnen beschmieren weltbekanntes Vulva-Gemälde mit "MeToo"-Schriftzug

Das Gemälde "Der Ursprung der Welt" von Gustave Courbet hängt in einem Museum
Gustave Courbets Werk "Der Ursprung der Welt" wurde am Montag Ziel einer Protestaktion
© Imago
In Frankreich ist das berühmte Werk "Der Ursprung der Welt" von Gustave Courbet besprüht worden. Zwei Frauen wurden festgenommen, eine weitere Kunstaktivistin gestand die Tat auf X. Sie rechfertigt die Aktion als Protest-Performance. 

Am Montag haben mehrere Kunstaktivistinnen im französischen Metz ein Aktgemälde des Künstlers Gustave Courbet mit einem "MeToo"-Schriftzug in roter Farbe besprüht. Das Werk "Der Ursprung der Welt" stammt aus dem 19. Jahrhundert, es zählt zu den berühmtesten Gemälden der Kunstgeschichte und zeigt die behaarte Vulva einer nackten Frau. 

Derzeit hängt das Bild, eine Leihgabe des Pariser Musee d’Orsay, in einer Ausstellung im Centre Pompidou in Metz und ist durch eine Glasscheibe geschützt. Ob es dennoch Schaden bei der Aktion genommen hat, wird laut Museum derzeit untersucht. Neben dem Bild von Courbet wurden vier weitere Werke beschmiert, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtet.

Performance-Künstlerin wartet auf Polizei-Vorladung

Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass zwei Frauen der Jahrgänge 1986 und 1993 festgenommen wurden. Eine dritte, noch nicht festgenommen Person, habe zudem eine Stickerei der französischen Künstlerin Annette Messager gestohlen.

Die französisch-luxemburgische Performance-Künstlerin Deborah De Robertis zeigte sich mitverantwortlich für die Aktion. Die Schmierereien seien Teil einer Performance unter dem Titel "Man trennt die Frau nicht vom Künstler" gewesen. Auf X, vormals Twitter, schrieb De Robertis, sie warte darauf, von der Polizei vorgeladen zu werden. In ihrem Besitz befinde sich auch das gestohlene Werk von Annette Messager.

Kritik kommt von der Kulturministerin

De Robertis hat bereits in der Vergangenheit durch feministische Aktionen für Aufsehen gesorgt. 2017 hatte sie sich vor der "Mona Lisa" im Pariser Louvre entblößt. Damals sagte sie der englischen Daily Mail: "Ich möchte die Rolle der Künstlerinnen in der Geschichte der Kunst in Frage stellen. Das begründet die Notwendigkeit, meine Performances in Museen zu machen." Ein Verfahren gegen sie wegen der Aktion im Louvre wurde eingestellt.

Die Anwältin von De Robertis hat bereits zur neuen Aktion ihrer Mandantin in französischen Medien Stellung bezogen. "Was früher erlaubt war, wollen die jungen Leute heute nicht mehr", sagte sie. De Robertis sei eine große Künstlerin, "die uns Fragen stellt, uns herausfordert und uns beunruhigt".

Der Bürgermeister von Metz bezeichnete die Schmierereien als "Angriff auf die Kultur von fanatischen Feministinnen". Kritik kam auch von der französischen Kulturministerin Rachida Dati auf X: "An 'Aktivisten', die meinen, Kunst sei nicht stark genug, um allein eine Botschaft zu transportieren…Ein Kunstwerk ist kein Plakat, das man mit der Botschaft des Tages ausmalen kann."

nis

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