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Serie: Drogenepidemie in den USA Neun Monate hat unser Reporter Fentanyl-Süchtige begleitet. Nun sind zwei von ihnen verschwunden

Eine Gruppe Obdachloser, Süchtiger im Winter in Kensington an einer Straßenecke
Ein Bild der Kensington Avenue: Entlang der Straße sammelt sich der Müll, Drogensüchtige und Obdachlose säumen die Gehsteige
© Suzanne Stein / stern
70.000 Amerikaner sind 2023 an den Folgen der Opioid-Epidemie gestorben. stern-Reporter Jan Christoph Wiechmann hat mehrere der Opfer für den stern porträtiert. Wie geht es ihnen heute? Eine Spurensuche. 

Die Wintertage sind garstig auf den Straßen von Kensington. Vom Delaware River wehen eisige Winde, aus Kanada nähert sich eine Kaltfront, die Vorhersage meldet Schnee und Frost für den Großraum Philadelphia. Es ist Ende Januar.  

Hunderte Junkies sammeln sich auf den Gehwegen der Kensington Avenue um kleine Lagerfeuer und pressen ihre ausgemergelten Körper an die ihrer Nachbarn. Sie haben sich in Lagen von Wolldecken eingewickelt, die sie wie Umhänge tragen. Nur ihre Haare schauen hervor und die verbeulten Finger, schwarz von Ruß und Dreck, wie die von Kohlearbeitern. Viele leben seit zwei Jahren schon hier im Freien, auch in Schnee und Eis und den heftigen Küstenstürmen, Nor'easter genannt.  

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