Jahrelang unterwarf Ramsan Kadyrow im Auftrag des Kremls brutal seine Heimat Tschetschenien – und die ganze Familie machte mit. Seine potenziellen Nachfolger wecken wenig Hoffnung auf bessere Verhältnisse.
Ramsan Kadyrow ist ein zufriedener Vater. "Provokateure und Verräter" seien wie "kranke Geschwülste am Körper", schrieb er im vergangenen Jahr in seinem Telegram-Kanal. Deshalb sei er stolz auf seinen Sohn Adam: Der hatte gerade den 19-jährigen Studenten Nikita Schurawel verprügelt, obwohl der wehrlos in einer Zelle saß. Der junge Mann hatte in Wolgograd einen Koran angezündet, die russischen Behörden brachten ihn deshalb ins muslimische Tschetschenien. Dort tobte auf der Straße empört der Mob. In einem Untersuchungsgefängnis durfte der Präsidentensohn zuschlagen.