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Xi zu erster Europareise seit Corona-Pandemie in Paris eingetroffen

Xi und seine Frau Peng Liyuan bei der Ankunft in Paris
Xi und seine Frau Peng Liyuan bei der Ankunft in Paris
© AFP
Der chinesische Präsident Xi Jinping ist zu seiner ersten Europareise seit der Corona-Pandemie in Paris eingetroffen. Der Staatschef wurde am Sonntagnachmittag am Flughafen von Frankreichs Premierminister Gabriel Attal begrüßt. Offiziell beginnen soll der Staatsbesuch in Frankreich am Montag, wenn Xi Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron trifft. Zentrale Themen sind die Handelsbeziehungen und der Ukraine-Krieg.

Xi sei am Sonntagnachmittag in der französischen Hauptstadt gelandet, berichtete das chinesische Staatsfernsehen. Der französische Regierungschef Attal hieß Xi und dessen Frau Peng Liyuan auf dem Pariser Flughafen Orly willkommen.

Macron will Xi dazu bewegen, im Ukraine-Krieg auf Russland einzuwirken. Der französische Präsident hatte sich im Vorfeld des Besuchs auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) abgestimmt. 

Auf dem Programm steht am Montag auch ein Dreiertreffen von Xi, Macron und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Am Dienstag will der französische Präsident mit seinem Gast den Tourmalet-Pass in den Pyrenäen besuchen. In der Region verbrachte Macron einen Teil seiner Kindheit.

Xi versicherte in einem am Sonntag veröffentlichten Gastbeitrag in der französischen Zeitung "Le Figaro", dass er zur Beendigung des Ukraine-Kriegs beitragen wolle. 

"Wir hoffen, dass Frieden und Stabilität rasch nach Europa zurückkehren und wollen mit Frankreich und der gesamten internationalen Gemeinschaft daran arbeiten, gute Wege zur Beilegung der Krise zu finden", schrieb der chinesische Staatschef. Zugleich versicherte er, dass sein Land "weder eine Partei noch ein Teilnehmer" des Ukraine-Kriegs sei. 

Macron will Xi vor einer Unterstützung Russlands warnen. Westliche Länder wie die USA werfen China vor, Russland mit Gütern zu versorgen, die auch für die Herstellung von Waffen verwendet werden können.

Beim Thema Handel will Macron auf gleichberechtigten Marktzugang dringen und Europas Interessen klarer herausstellen. In einem Interview mit der Sonntagszeitung "La Tribune Dimanche" räumte er allerdings ein, dass die Europäer bei der Handelsstrategie gegenüber China "nicht einer Meinung" seien. Einige sähen die Volksrepublik immer noch "im Wesentlichen als einen Markt der Möglichkeiten", obwohl das Land mittlerweile "massiv" nach Europa exportiere, führte er etwa mit Blick auf billige Elektroautos aus China aus.

Gegen Xis Besuch hatte es im Vorfeld Proteste unter anderem wegen der Menschenrechtslage in China gegeben. Menschenrechtsorganisationen forderten Macron auf, bei seinen Gesprächen mit Xi die Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren sowie kritischer Journalisten in China anzusprechen. 

Am Sonntag gingen in Paris nach Polizeiangaben etwa 2000 Menschen auf die Straße. Wie AFP-Reporter berichteten, entrollten die Demonstranten eine tibetische Flagge und kritisierten Xi als "Diktator", der die Kultur in der Region Tibet auslöschen wolle. Auch Chinas Umgang mit Taiwan und Hongkong wurde angeprangert.

Für Xi ist es die erste Europareise seit der Corona-Pandemie. Nach Frankreich will er Serbien und Ungarn besuchen - zwei Länder, die sich bei Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs in der Ukraine zurückhaltend zeigen. 

AFP

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