- 4 von 5 Punkten
- Nach dem mäßigen Debüt hat das neue Berliner Duo seine Form gefunden
Worum geht's?
Ein Mann wird in seinem Haus in Berlin-Lichtenberg tot aufgefunden. Die Kommissare Robert Karow (Mark Waschke) und Susanne Bonard (Corinna Harfouch) entdecken eine Tür, die in einen verborgenen Folterkeller führt. Hier wurden Menschen gefangen gehalten und aufs Grausamste misshandelt. Das letztes Opfer konnte offenbar entkommen. Die Spur führt in die vietnamesische Community Berlins. Die beiden Ermittler versuchen, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen, um den Fall aufzuklären.
Warum lohnt sich der "Tatort: Am Tag der wandernden Seelen"?
Die Verbrechen, die im Zentrum dieser Folge stehen, sind von seltener Grausamkeit. Es ist aber die große Kunst der Macherinnen (Mira Thiel: Buch und Regie, Josefine Scheffler: Buch), einen Eindruck von dem Schrecken zu vermitteln, ohne die Zuschauer dafür mit expliziten Bilder zu konfrontieren. Hier müssen keine Opfer schreien, kein Blut spritzen, keine Gliedmaßen durchs Bild fliegen, um das Ausmaß der Taten zu verdeutlichen. Das Grauen entsteht hier im Kopf der Zuschauer - und das ist viel wirkungsvoller.
Gleichzeitig vermittelt dieser "Tatort" auch einen kleinen Einblick in die ebenso fremde wie reizvolle Kultur der in Deutschland lebenden Vietnamesen.
Was stört?
Auch ohne harte Splatter-Szenen könnte dieser "Tatort" zartbesaitete Gemüter verstören. Wer es softer mag, sollte zum ZDF wechseln - da läuft die Arztserie "Dr. Nice" mit Josefine Preuß.
Die Kommissare?
Der Fall geht an die Nieren - auch den beiden Ermittlern. Das verbindet: Obwohl sie sich erst sein Kurzem kennen, arbeiten Susanne Bonard und Robert Karow konzentriert zusammen. Beide vereint ein Ziel: Sie wollen den Täter stellen.
Ein- oder ausschalten?
Ein sehenswerter Film, der niemanden kalt lässt: Schalten Sie ein!
Susanne Bonard und Robert Karow ermittelten bisher in diesen Folgen:
