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Sina Haghiri Mut zur Wut: Warum wir für ein mitfühlendes Leben auch die negativen Gefühle brauchen

Wütende Frau schreit in ein Kissen
Manche Menschen haben einen falschen Umgang mit ihrer Wut gelernt
© Andrii Iemelyanenko / Getty Images
In seinem neuen Buch fordert Sina Haghiri, dass wir nachsichtiger sein sollen – mit uns selbst und mit anderen. Warum es dafür den Zugang zur eigenen Wut braucht, hat der Psychotherapeut dem stern verraten. 

Herr Haghiri, Sie schreiben in Ihrem Buch von Nachsicht und Empathie. Was ist der Unterschied zwischen den beiden Eigenschaften?

Nachsicht geht noch einen Schritt weiter. Das heißt, Empathie ist die Voraussetzung für Nachsicht. Wenn wir Nachsicht üben, fällen wir ein mildes Urteil über die Intentionen anderer Menschen. Oder über die eigenen. Damit akzeptieren wir die Fehlbarkeit des Menschseins als etwas Selbstverständliches. Mit einer nachsichtigen Haltung unterstellen wir anderen, dass Dinge, die nicht ideal gelaufen sind, nicht aus böser Absicht, sondern eher aus einem Unvermögen heraus entstanden sind. Empathie bedeutet hingegen nur, dass wir uns in andere hineinversetzen können.

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