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Die Diagnose Sieben OPs in fünf Jahren: Ist ein künstliches Hüftgelenk der letzte Ausweg?

Eine sitzende Frau mit Krücken malt sieben Strich an die Wand
Wegen ihrer chronischen Schmerzen war die Frau auch in psychologischer Betreuung
© Katrin Funcke / Art Act / stern
Eine junge Frau hat seit Langem Schmerzen in der Hüfte. Sie wünscht sich ein künstliches Hüftgelenk. Der behandelnde Arzt zweifelt zunächst, ob das sinnvoll ist.
Aufgezeichnet von Constanze Löffler

Die junge Patientin humpelte auf Krücken in meine Sprechstunde. Das ist nicht ungewöhnlich – ich bin Orthopäde. Mein Spezialgebiet sind allerdings künstliche Knie- und Hüftgelenke, und diese Patientin war erst Anfang 20. Ich war gespannt, warum sie zu mir kam. In den vergangenen fünf Jahren habe sie sieben OPs an der rechten Hüfte gehabt, sagte sie. Seit drei Jahren nahm sie stärkste Schmerzmittel, sogenannte Opioide, um überhaupt gehen zu können. Auslöser war eine Hüftdysplasie, eine angeborene Fehlbildung des Hüftgelenks. Die Gelenkpfanne ist dabei zu klein für den Hüftkopf. Der Gelenkknorpel wird überlastet und baut sich ab, das schmerzt. Es besteht außerdem die Gefahr, dass der Gelenkkopf aus der Pfanne springt. 

In den ersten Operationen hatte man versucht, die "Gelenklippe" aufzubauen – sie bildet den knorpeligen Saum der knöchernen Pfanne. Die Beschwerden waren nicht verschwunden. Es war eine "Umstellungsosteotomie" gefolgt. Bei diesem Eingriff trennt man die Hüftpfanne aus dem Becken, bringt sie neu in Position und fixiert sie so, dass sie den Gelenkkopf besser umschließt. Das hatte beim ersten Mal nicht gut geklappt. Es waren mehrere korrigierende Eingriffe durchgeführt worden, bei denen ein großes Gefäß und ein Nerv verletzt worden waren.

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