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Nacht zum 1. Mai Worum geht es in der Walpurgisnacht?

Walpurgisnacht Hexe
Nach altem Volksglauben flogen Hexen wie in der dieser Illustration in der in der Walpurgisnacht vom Hexenplatz in Thale auf den nahe gelegenen Berg Brocken
© Getty Images
In der Nacht zum 1. Mai wird traditonell die Walpurgisnacht gefeiert. Was es mit dem Brauch auf sich hat und warum sich die Menschen im Harz an diesem Abend als Hexen verkleiden. 

Während ganz Deutschland in den Mai tanzt, tanzen die Menschen im Harz ums Feuer: Seit dem Mittelalter begeht man hier die Walpurgisnacht. Aber was passierte vor hunderten Jahren überhaupt auf dem Brocken und was haben Hexen damit zu tun?

Warum feiern wir Walpurgisnacht?

Der Name Walpurgisnacht geht auf die heilige Walburga zurück. Diese lebte im achten Jahrhundert in England und Deutschland und arbeitete als Äbtissin, also als Vorsteherin eines Nonnenklosters. Auf der Überfahrt des Ärmelkanals geriet ihr Schiff der Legende nach bei stürmischem Wetter in Seenot. Walburga soll die gesamte Überfahrt lang an Deck gekniet und gebetet haben, bis das Schiff schließlich sicher in Antwerpen vor Anker gehen konnte.

Aufgrund dieses Wunders galt Walburga seither als Schutzpatronin der Seeleute und wurde im Mai 870 von Papst Hadrian II. heiliggesprochen. Bereits im Mittelalter wurde Walburga daher am 1. Mai gedacht. In der Nacht zuvor wurde in ganz Nord- und Mitteleuropa mit Tanz, Feuer und Umzügen der Winter vertrieben. Diese Tradition geht wiederum auf heidnische Frühlingsfeste zurück.

In der vorchristlichen Zeit wuchs die Nacht vor dem 1. Mai zum heidnischen Brauch auf. Damals wie heute tanzte man in Verkleidungen ums Feuer, um die bösen Geister zu vertrieben. Erst durch den Einzug des Christentums erhielt die Walpurgisnacht ihren Namen. 

Warum ist die Walpurgisnacht so berühmt?

Dass sich Menschen im Harz allerdings bis heute am 30. April als Hexen verkleiden, ist vor allem einem Mann zu verdanken: Johann Wolfgang von Goethe. "Die Hexen zu dem Brocken ziehn, die Stoppel ist gelb, die Saat ist grün. Dort sammelt sich der große Hauf, Herr Urian sitzt oben auf. So geht es über Stein und Stock, es farzt die Hexe, es stinkt der Bock." Mit diesen Worten verewigte Goethe die Legende des Hexensabbats in der Weltliteratur. 

Nach altem Volksglauben flogen die Hexen in der Nacht zum 1. Mai vom Hexenplatz in Thale (Sachsen-Anhalt) auf den nahe gelegenen Berg Brocken (Blocksberg), um hier mit dem Teufel zu feiern. Dabei verhexten sie alles und jeden, der ihnen in den Weg kam. Goethe beschrieb dieses furchteinflößende Treiben in seinem Werk "Faust". Die heilige Walburga hat damit jedoch rein gar nichts zu tun.

Wer die Walpurgisnacht heutzutage zelebrieren möchte, fährt am besten in den Harz. Sowohl auf dem Hexentanzplatz als auch auf dem Brocken, mit 1141 Metern der höchste Berg Norddeutschlands, finden große Walpurgisfeste statt. Zu den Feiern werden Jahr für Jahr Zehntausende Besucher erwartet. 

Quellen:t-online, taz, mit Material der dpa

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