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Sicherungsverwahrung Zukunft? "Im Moment sehe ich nur schwarz", sagt der Mann, der nicht freikommt

Blick durch ein vergittertes Fenster auf den Innenhof der Justizvollzugsanstalt Werl
Blick durch ein vergittertes Fenster auf den Innenhof der Justizvollzugsanstalt Werl
© Bernd Thissen / Picture Alliance / DPA
In Sicherungsverwahrung sitzen Menschen, die die Justiz auch nach ihrer Haft noch für zu gefährlich hält, um sie in die Öffentlichkeit zu entlassen. Einer von ihnen ist Christian Twachtmann. Wie konnte es so weit kommen?

Es könnte ein nettes Gespräch sein. Christian Twachtmann sitzt entspannt am Tisch, erzählt, hört zu. Er ist ein freundlicher Mann, höflich und aufmerksam.  

Es könnte ein nettes Gespräch sein, wäre das Thema, über das er spricht, nicht so ernst. Und wären da nicht die Bediensteten der Justizvollzugsanstalt, die ihn keine Sekunde aus den Augen lassen. 

Denn Twachtmann sitzt im Gefängnis, in der Sicherungsverwahrung der Justizvollzugsanstalt Werl. Er ist mehrfach wegen Urkundenfälschung, Betrugs und räuberischer Erpressung vorbestraft. Und jetzt, nach seiner Haftstrafe, gilt er immer noch als zu gefährlich, um in die Freiheit entlassen zu werden.  

An diesem Vormittag in Werl, als Twachtmann in den Besuchsraum der Justizvollzugsanstalt geführt wird, kann man kaum glauben, dass von ihm eine Gefahr ausgehen soll. Auch er selbst glaubt das nicht.  

Seine Geschichte sei eine andere: Im Gefängnis sei er vom Täter zum Opfer geworden. Zum Opfer von Willkür, Machtmissbrauch und unmenschlicher Behandlung. Und er sei nicht vorbereitet worden auf das Leben nach der Haft. Er will raus – aber nicht, ohne die Umstände in der Sicherungsverwahrung zu verbessern.  

"Das ging mir einfach nicht schnell genug mit der Arbeit" 

Doch zurück auf Anfang. Christian Twachtmann ist 17, als er seine Familie verlässt. 

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