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Amoklauf Gedenken an Opfer von Erfurter Schulmassaker vor 22 Jahren

Eine Gedenkveranstaltung zum Schulmassaker am Erfurter Gutenberg-Gymnasium. Foto: Martin Schutt/dpa
Eine Gedenkveranstaltung zum Schulmassaker am Erfurter Gutenberg-Gymnasium. Foto
© Martin Schutt/dpa
Es war der erste Amoklauf an einer deutschen Schule: Vor 22 Jahren erschoss ein ehemaliger Schüler 16 Menschen und tötete sich dann selbst. Die Opfer bleiben unvergessen.

Weiße Rosen und Glockenschläge: Am Erfurter Gutenberg-Gymnasium ist am Freitag in einem stillen Gedenken an die Opfer des Amoklaufs vor 22 Jahren erinnert worden. Dazu versammelten sich um 11.00 Uhr - der damaligen Tatzeit - ehemalige und jetzige Schüler, Lehrer, Angehörige, Nachbarn und Politiker vor der Freitreppe des Gymnasiums. Wie in den Jahren zuvor wurden die Namen der 16 Opfer verlesen und Blumen niedergelegt. "Es sind 16 Namen, die niemals zu Boden fallen, niemals vergessen werden", sagte Schuldirektor Sebastian Starke.

Am 26. April 2002 erschoss ein 19 Jahre alter ehemaliger Schüler innerhalb von knapp zehn Minuten zwölf Lehrkräfte, eine Schülerin und einen Schüler, eine Sekretärin, einen Polizisten und letztlich sich selbst. Es war das erste Schulmassaker eines solchen Ausmaßes an einer deutschen Schule. Die tiefe Erschütterung und Traurigkeit über die Amoktat am Gutenberg-Gymnasium werde immer bleiben, hatte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) im Vorfeld erklärt. Auch im Landtag wurde der Opfer der Bluttat gedacht. Die Abgeordneten erhoben sich für eine Schweigeminute von ihren Plätzen.

Schuldirektor Starke zeigte sich angesichts von vermehrten Drohanrufen, Drohmails und Bombendrohungen an Thüringer Schulen besorgt. Davon dürfe man sich nicht einschüchtern lassen. Schule solle ein geschützter Raum sein, in dem keine Ängste von außen geschürt werden dürften. Zu den Konflikten von Schülern untereinander sagte Starke: "Anderen eine Lektion erteilen zu wollen, ist nicht der richtige Weg." Er verwies auf ein entsprechendes Streitschlichtungsprogramm an seiner Schule. Die Schüler müssten abgeholt und gestärkt werden, betonte der Schuldirektor.

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dpa

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