Borussia Dortmund hat das Finale der Champions League erreicht – erstmals seit elf Jahren. Nach dem 1:0 im Hinspiel setzte sich der BVB im Rückspiel des Halbfinales ebenfalls mit 1:0 gegen Paris Saint-Germain durch. Nationalspieler Mats Hummels traf kurz nach der Halbzeit mit einem Kopfball (50.). Der BVB steht somit zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte in einem Champions-League-Endspiel.

Die Startelf vor den 50.000 Zuschauern im Pariser Parc des Princes war dieselbe, die Trainer Edin Terzić beim Halbfinalhinspiel in der vergangenen Woche aufgestellt hatte. Diese startete zunächst defensiv in die Partie. Paris baute in der ersten Halbzeit noch geduldig das Spiel auf. Über die rechte PSG-Seite mit den Ex-Dortmundern Ousmane Dembélé und Achraf Hakimi kam mehr als über die linke mit Superstar Mbappé, der den Edelclub im Sommer aller Voraussicht nach verlassen wird. Die erste bessere Chance hatte aber Dortmund: Karim Adeyemi scheiterte bei einem Konter am Pariser Torwart Gianluigi Donnarumma (35.).

Paris Saint-Germain trifft viermal Latte und Pfosten

Nach dem Wiederbeginn wurde es zwar sofort brenzlig. Gonçalo Ramos leitete den Ball schon im Dortmunder Strafraum artistisch zu Warren Zaïre-Emery weiter, der nur den Pfosten traf (47.). Dann aber fand Dortmund die passende Antwort: Hummels köpfte nach einer Ecke von Julian Brandt frei stehend zur Führung ein. Das vermeintliche 2:0 für Dortmund zählte nicht, weil Hummels klar aus dem Abseits getroffen hatte (77.). Auf der Gegenseite trafen Mbappé und Vitinha nur die Latte (87. und 88.). Insgesamt traf Paris Saint-Germain während des Spiels viermal Pfosten und Latte.

Mit seinem Siegestor stellt Mats Hummels einen deutschen Rekord in der Champions League auf. Mit 35 Jahren und 143 Tagen ist Hummels dem Datendienstleister Opta zufolge der älteste deutsche Torschütze in einem K.-o.-Spiel der Champions League. 

Hummels zeigte sich nach Spielende begeistert und kämpferisch: "Ich habe eh viel zu wenig Champions-League-Tore geschossen in meiner Karriere. Das ist ein guter Zeitpunkt, aufzustocken. (...) Wir werden, egal gegen wen, auf einen sehr starken Gegner treffen. Aber wir glauben alle daran. Es gibt für uns gar keinen Grund, nicht daran zu glauben, das Finale zu gewinnen."

Bayern München möglicher Finalgegner des BVB

Trainer Edin Terzić, der in den vergangenen Monaten immer wieder in der Kritik gestanden hatte, kommentierte: "Dafür machen wir es. Das ist einfach pure Freude und ganz, ganz, ganz viel Stolz. Wir sind mit jedem Spiel gewachsen. (...) Es gibt immer wieder eine Mannschaft, die es schafft, ins Viertelfinale oder ins Halbfinale einzuziehen, bei der man es vielleicht nicht auf dem Schirm hat, und diese Mannschaft wollten wir dieses Jahr sein, und der Weg war unglaublich."

Gegner des BVB im Champions-League-Finale am 1. Juni im Londoner Wembley Stadion ist Bayern München oder Real Madrid, die im zweiten Halbfinale am Mittwochabend (21.00 Uhr) aufeinandertreffen. Gelingt den Bayern ein Sieg, käme es zu einem deutsch-deutschen Titelkampf wie im Jahr 2013. Damals spielten beide Mannschaften ebenfalls in London gegeneinander.

Korrektur: In einer früheren Version dieser Meldung hieß es, dass die Startaufstellung des BVB dieselbe war wie die, die am vergangenen Wochenende in der Bundesliga gespielt hatte. Tatsächlich war die Aufstellung jedoch dieselbe wie beim Champions-League-Halbfinalhinspiel in der vergangenen Woche. Wir haben die entsprechende Passage korrigiert.