In unserer Kolumne "Grünfläche" schreiben abwechselnd Christof Siemes, Anna Kemper, Oliver Fritsch und Stephan Reich über die Fußballwelt und die Welt des Fußballs. Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 16/2024.

Mein liebster Kollege gibt nicht auf. "Noch sind 15 Punkte zu vergeben", sagt er, während das HSV-Logo auf dem digitalen Schreibtisch seines Laptops schon verdächtig ins Halbdunkel wegdämmert. Das ist wahre hanseatische Haltung: stolz und unerschütterlich zu bleiben. Und hat er nicht recht? Noch stehen in der 2. Liga fünf Spieltage auf dem Plan, an zweien davon geht es für den HSV gegen die unmittelbare Konkurrenz, Kiel und St. Pauli. Aber wahr ist auch: Von einem direkten Aufstiegsplatz ist der Hamburger Sportverein als Vierter schon acht Punkte entfernt. Rechnet man das bedauernswerte Torverhältnis hinzu, sind es quasi neun. Selbst zum ungeliebten Relegationsplatz sind es drei respektive vier Punkte, denn die zurzeit dort residierende Fortuna aus Düsseldorf am Rhein hat eine doppelt so gute Tordifferenz wie der Traditionsverein von der Elbe: 28:14. Punktgleichheit wird also nicht reichen, für gar nix.