Fußballweltmeister Bernd Hölzenbein ist tot. Er sei am Montag nach langer Krankheit gestorben, teilte sein früherer Verein Eintracht Frankfurt mit. Hölzenbein wurde 78 Jahre alt.

"Bernd Hölzenbein war für unzählige Fußballanhänger in ganz Deutschland ein Vorbild, er war aber immer ein Star zum Anfassen", sagte Vereinspräsident Mathias Beck laut der Mitteilung. "In all unserer Trauer sind wir stolz und dankbar, dass Bernd unsere Eintracht so lange begleitet hat."

Geboren wurde Hölzenbein 1946 in Dehrn in Mittelhessen. Von 1967 bis 1981 spielte er für Eintracht Frankfurt. Er absolvierte 420 Bundesligapartien für den Verein und schoss 160 Tore. Mit der Eintracht gewann der Flügelspieler einmal den Uefa-Pokal und dreimal den DFB-Pokal. Sein größter Erfolg als Spieler war der Titel bei der Fußballweltmeisterschaft 1974.

Später spielte Hölzenbein in den USA unter anderem für die Fort Lauderdale Strikers. Nach seiner aktiven Karriere war er für Eintracht Frankfurt als Manager und Scout tätig. Diese Betätigung beendete er nach der Saison 2016/17 aufgrund seines hohen Alters und Stress, wie er angab.

Elfmeter – oder nicht?

Den bisher letzten Titelgewinn der Eintracht 2022 in Sevilla konnte Hölzenbein noch live mitverfolgen, wenn auch im Hintergrund. Aufgrund einer schweren Krankheit war dies seine letzte große Reise mit dem Verein.

Auf eine Szene wurde Hölzenbein nach eigener Aussage immer wieder angesprochen: Im WM-Finale gegen die Niederlande 1974 erhielt Deutschland einen Elfmeter, nachdem der Niederländer Wim Jansen zur Grätsche angesetzt hatte und Hölzenbein zu Fall gekommen war. Durch den Strafstoß konnte Deutschland auf 1:1 erhöhen. Immer wieder wurde Hölzenbein die Frage gestellt, ob es ein Strafstoß oder eine Schwalbe war. "Wenn dieser Elfmeter das Einzige ist, das von mir in Erinnerung geblieben ist, dann ist das schade", hatte Hölzenbein einmal gesagt.