Der Zentralrat der Muslime in Deutschland lehnt auch die Neufassung der umstrittenen Formulierung zu Muslimen im Entwurf des CDU-Grundsatzprogramms entschieden ab. Die entsprechende Passage sei ein "weiterer Versuch der Christlich Demokratischen Union in trüben Gewässern zu fischen, um Muslime zu stigmatisieren", sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)

"Wenn überhaupt, wäre eine Formulierung, die alle Weltanschauungen und religiösen Gemeinschaften anspricht, akzeptabel, anstatt nur eine bestimmte herauszugreifen und negativ zu markieren", sagte Mazyek. Die selektive Vorgehensweise der CDU bediene jedoch "antimuslimische Ressentiments und Stereotypen, abseits der breiteren Debatte über eine sogenannte Leitkultur".

Die CDU hatte die umstrittene Formulierung zu Muslimen im Entwurf ihres neuen Grundsatzprogramms geändert. Ursprünglich hatte es im Programmentwurf in einer Art Unterüberschrift geheißen: "Muslime, die unsere Werte teilen, gehören zu Deutschland."

Heftige Kritik an ursprünglicher Formulierung

Daraus wurde nun: "Muslime sind Teil der religiösen Vielfalt Deutschlands und unserer Gesellschaft." In dem folgenden Absatz wurde dann dieser Satz eingefügt: "Ein Islam, der unsere Werte nicht teilt und unsere freiheitliche Gesellschaft ablehnt, gehört nicht zu Deutschland."

Die neue Fassung war von der Antragskommission am Wochenende angenommen worden. An der ursprünglichen Formulierung hatte es heftige Kritik gegeben, unter anderem SPD-Chef Lars Klingbeil sprach von rhetorischer Ausgrenzung einer ganzen Bevölkerungsgruppe.