AfD-Chef Tino Chrupalla hat den Umgang der Parteispitze mit Berichten über mögliche Russland- und China-Verstrickungen von AfD-Funktionären verteidigt. Die AfD werde "klare Konsequenzen ziehen", sollten sich die Anschuldigungen gegen Maximilian Krah und Petr Bystron bestätigen, sagte Chrupalla in der ZDF-Sendung maybrit illner. Beide hätten schriftlich versichert, dass die Vorwürfe gegen sie falsch seien. Es gelte daher die Unschuldsvermutung.  

Krah und Bystron wird vorgeworfen, Geld von russischen Mittelsmännern angenommen zu haben.

In der TV-Runde griff CDU-Politiker Armin Laschet Chrupalla an: "Solche Zustände hat es in der Bundesrepublik Deutschland in diesem Ausmaß an Landesverrat noch nicht gegeben", sagte der ehemalige Kanzlerkandidat der Union. "Wenn Sie sich so sicher wären, wie Sie hier tun, müssten Sie sagen, ich schicke Krah in jede Talkshow, damit er seine Unschuld beweist." 

Krah nimmt anders als geplant nicht an der AfD-Auftaktwahlveranstaltung mit den Parteichefs Alice Weidel und Chrupalla an diesem Samstag in Donaueschingen teil. Es soll auch keine Videos mit ihm geben.

Staatsanwaltschaft prüft

Der Europaabgeordnete Krah ist Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron steht auf Platz zwei der Wahlliste. Nach Berichten über mögliche Verbindungen zu prorussischen Netzwerken und mögliche Geldzahlungen prüfen Staatsanwaltschaften bei beiden Politikern, ob Ermittlungen aufgenommen werden sollten. Krah steht zudem unter Druck, weil einer seiner Mitarbeiter wegen Spionageverdachts für China verhaftet wurde.

Am Sonntag hatte bereits Caren Miosga in der ARD Chrupalla zur Zukunft seiner beiden Parteikollegen befragt. Auf die Frage nach Konsequenzen, sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, hatte der AfD-Chef gesagt: "Solche Personen haben in unserer Partei keinen Platz." Es gelte allerdings noch die Unschuldsvermutung, sagte er auch bei Miosga und "zum Tag heute" stelle er sich hinter die Kollegen.