Der Stand des Gaza-Krieges ist in diesen Tagen immer schwieriger zu verstehen. Die Hamas erklärt, sie akzeptiere eine Vereinbarung über einen Waffenstillstand und über den Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Gefangene – und Israel stellt fest, dass die Terrormiliz einem Deal zustimme, der gar nicht angeboten worden sei. Seit Wochen drohen die Israelis mit einem gewaltigen Vorstoß nach Rafah, der letzten großen Bastion der Hamas im Gazastreifen, dem Ort, wo 1,3 Millionen Binnenvertriebene leben. Sie fordern bereits rund 100.000 Menschen zum Verlassen der potenziellen Kampfzone auf – und was dann passiert, ist erst einmal eine kleine, punktgenaue Operation, in der das Militär die palästinensische Seite des Grenzübergangs Rafah zwischen Gaza und Ägypten besetzt. Während die Vereinigten Staaten einerseits über die israelische Kriegführung so frustriert sind, dass sie die Lieferung bestimmter Bomben und Bombenleitsysteme an das eng befreundete Land vorläufig gestoppt haben, geben sie gleichzeitig der Hamas die Schuld daran, dass es bisher nicht zu einem Geiseldeal und einer Waffenruhe gekommen ist. Was soll man sich auf die verwirrende Lage für einen Reim machen?