Das US-Militär hat vor der Küste des Gazastreifens mit dem Bau eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern begonnen. US-Militärschiffe seien daran beteiligt, sagte Pentagonsprecher Pat Ryder. Realistischerweise solle der Hafen Anfang Mai einsatzfähig sein. In der Zwischenzeit arbeite man weiter mit der internationalen Gemeinschaft zusammen, um auf anderen Wegen Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu bringen.

Die Anlegestelle soll zunächst 90 Lastwagen pro Tag abfertigen. Diese Zahl kann einem US-Regierungsvertreter zufolge bei vollem Betrieb auf 150 Lastwagen pro Tag ansteigen. Etwa 1.000 US-Soldaten seien an der Koordinierung und am Bau der Seebrücke beteiligt.

Von der israelischen Armee hieß es, sie werde bei der Logistik und Sicherheit der US-Initiative Unterstützung leisten, zu der auch der Bau des schwimmenden Piers gehöre.

Angesichts einer drohenden humanitären Katastrophe in dem Küstengebiet hatte die US-Regierung Anfang März angekündigt, vorübergehend einen Hafen zu errichten. Über den Anlegeplatz sollen Lebensmittel, Wasser und Medikamente in das Kriegsgebiet gebracht werden.

Damals hieß es, es sei die Errichtung eines schwimmenden Piers vor der Küste geplant, an dem kommerzielle Schiffe mit Hilfsgütern anlegen könnten. Die Güter sollten dann auf andere Schiffe umgeladen und zu einem schwimmenden Damm gebracht werden, auf welchem sie entladen werden.

Terroristen griffen Baustelle offenbar mit Granaten an

Kurz vor Ryders Ankündigung hatten israelische Medien von einem Angriff auf die Baustelle für ein humanitäres Projekt im Norden des Gazastreifens berichtet. Wie der Sprecher bestätigte, waren einige wenige Granaten dorthin gefeuert worden, wo die Hilfsgüter ankommen sollen. Dies habe keinen Einfluss auf die Baupläne und sei passiert, bevor das US-Militär mit der Konstruktion begonnen habe. Ryder machte erneut deutlich, dass es nicht geplant sei, dass US-Streitkräfte den Gazastreifen selbst betreten. Wie die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort erfolgen soll, ist bislang noch unklar.

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