Die chinesische Regierung hat die deutsche Botschafterin in Peking einbestellt. Der Vorladung waren mehrere Festnahmen in Deutschland wegen des Verdachts der Spionage aus China vorausgegangen.

Sie sei "heute ins Außenministerium vorgeladen" worden, schrieb die Botschafterin Patricia Flor auf X. Dies sei "ein durchaus aufschlussreicher Schachzug" gewesen, aber immerhin auch "eine gute Gelegenheit, ein paar Dinge zu erklären", fügte sie hinzu.

Anfang der Woche waren vier Menschen in Deutschland wegen des Verdachts auf Spionage festgenommen worden. Drei von ihnen wurden in Hessen und Nordrhein-Westfalen aufgegriffen. Besonders prominent wurde der Fall des vierten Festgenommenen Jian G., dem Mitarbeiter des AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl Maximilian Krah. Ihm wird Agententätigkeit für einen ausländischen Geheimdienst in einem besonders schweren Fall zur Last gelegt. Einem der anderen Beschuldigten wirft die Bundesanwaltschaft vor, in chinesischem Auftrag Informationen über innovative, militärisch nutzbare Technologien beschafft zu haben.

Die chinesische Botschaft in Deutschland hatte die Spionagevorwürfe zurückgewiesen. Die Bundesregierung warf China vor, das Land diffamieren zu wollen. Flor schrieb weiter, Deutschland dulde keine Spionage.