Die US-Regierung setzt Sanktionen gegen Venezuelas Öl- und Gassektor wieder in Kraft. Das hat das US-Außenministerium mitgeteilt. Bestehende Lockerungen würden nicht verlängert. US-Bürger und Menschen, die sich in den Vereinigten Staaten befinden, haben demnach 45 Tage Zeit, um noch ausstehende Transaktionen mit den sanktionierten Firmen und Personen abzuwickeln.

Bereits Ende Januar hatten die USA umfangreiche Sanktionen wieder in Kraft gesetzt, um den Druck auf Venezuelas autoritär regierenden Staatschef Nicolás Maduro zu erhöhen. Die US-Regierung warf Maduro damals vor, sich nicht an Vereinbarungen zur bevorstehenden Wahl in Venezuela gehalten zu haben. In der Folge wurden unter anderem mögliche Vermögenswerte in den USA gesperrt.

Maduro plant dritte Amtszeit

Maduro will im Juli für eine dritte Amtszeit kandidieren. Im Oktober des vergangenen Jahres hatte er sich mit Teilen der Opposition in einem im Karibikstaat Barbados unterzeichneten Abkommen auf eine Präsidentenwahl im zweiten Halbjahr 2024 verständigt, für die beide Lager ihre Kandidaten frei bestimmen dürfen. Die USA hatten als Zeichen ihrer Unterstützung für die Vereinbarung Sanktionen gelockert, die Erleichterungen für den venezolanischen Öl- und Gassektor aber auf sechs Monate bis Mitte April befristet.

Experten rechnen nicht mit einer freien und fairen Abstimmung. Zuletzt wurden zahlreiche Oppositionelle sowie Menschen aus der Zivilgesellschaft verhaftet und regierungskritische Kandidaten von der Wahl ausgeschlossen. "Wir fordern Maduro auf, allen Kandidaten und Parteien die Teilnahme am Wahlprozess zu ermöglichen und alle politischen Gefangenen ohne Einschränkungen oder Verzögerungen freizulassen", teilte das US-Außenministerium mit. 

Venezuela befindet sich seit Jahren in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Die Wirtschaft des einst wohlhabenden Landes mit reichen Erdölvorkommen leidet unter Missmanagement, Korruption und Sanktionen. Mehr als sieben Millionen Menschen haben Venezuela nach UN-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen.