Die USA haben nach dem Angriff des Irans auf Israel neue Sanktionen gegen das Regime in Teheran angekündigt. Die Strafmaßnahmen sollen sich unter anderem gegen das iranische Raketen- und Drohnenprogramm richten, wie der Nationale Sicherheitsberater der US-Regierung, Jake Sullivan, mitteilte. Ziel der Sanktionen seien außerdem die Revolutionsgarden und das iranische Verteidigungsministerium.

"Diese neuen Sanktionen und andere Maßnahmen werden den stetigen Druck fortsetzen, um die militärische Kapazität und die Effektivität des Iran einzudämmen und zu schwächen und dem gesamten Spektrum seines problematischen Verhaltens" zu begegnen, teilte Sullivan mit. Die Maßnahmen sollen in den kommenden Tagen verhängt werden. Laut Sullivan gehen die USA davon aus, dass ihre Verbündeten und Partner ähnliche Maßnahmen gegen den Iran ergreifen.

Die Schritte würden mit Alliierten und Verbündeten inklusive der G7-Staaten koordiniert wie auch mit den Spitzen von Demokraten und Republikanern im US-Kongress. Darüber hinaus arbeiteten das Pentagon sowie das US-Regionalkommando Centcom daran, die Verteidigungsfähigkeiten in der Region zu stärken.

Auch EU will Sanktionen verschärfen

Die Europäische Union arbeitet nach Angaben ihres Außenbeauftragten Josep Borrell bereits an einer Ausweitung der Sanktionen gegen den Iran. Die Verschärfung der Sanktionen solle die iranischen Waffenausfuhren treffen, darunter auch die Belieferung Russlands mit Drohnen, sagte Borrell nach Beratungen der EU-Außenminister in Brüssel.

Wann die geplanten neuen Iran-Sanktionen in Kraft gesetzt werden könnten, sagte Borrell bisher nicht. Er verwies lediglich darauf, dass es bereits am kommenden Montag wieder ein reguläres EU-Außenministertreffen in Luxemburg geben werde.

Borrells Angaben zufolge könnten unter anderem Handelsbeschränkungen erweitert werden, um dem Iran den Bau von Raketen zu erschweren. Zudem sei geplant, auch die Lieferung von Drohnen und Raketen an Verbündete in der Region zu sanktionieren. Für beide Maßnahmen soll eine Sanktionsregelung ausgeweitet werden, die nach dem Beginn der iranischen Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eingerichtet wurde. Über sie wurde bislang unter anderem die Ausfuhr von Bauteilen in den Iran verboten, die für den Bau und die Produktion von unbemannten Luftfahrzeugen verwendet werden. Zudem sind Personen und Organisationen von den Strafmaßnahmen betroffen. 

Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag erstmals von seinem Staatsgebiet aus Israel direkt angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der mehr als 300 vom Iran abgefeuerten Drohnen und Raketen abgewehrt. Dabei wurde Israel unter anderem von den USA, Großbritannien und Jordanien unterstützt. Das Regime in Teheran hatte die Angriffe als Vergeltungsaktion für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulatsgebäude in Damaskus bezeichnet. Dabei waren am 1. April unter anderem zwei ranghohe iranische Generäle getötet worden.