Angesichts der verheerenden russischen Luftangriffe auf die Ukraine hat Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erneut mehr westliche Militärhilfe eingefordert. "Auf der ganzen Welt müssen wir die Luftverteidigung, die wir haben, zusammenkratzen", sagte Baerbock im ZDF-heute-journal. Wie genau das gehen könne, darüber zerbrächen sich die G7-Außenminister bei ihrem Treffen in Capri gerade den Kopf.

Kritik, wonach die EU bei der militärischen Unterstützung für die Ukraine zögerlich sei, wies Baerbock zurück. "Wir warten auf gar nichts. Wir können nur nicht hexen und zaubern", sagte sie.

Baerbock verteidigt Iran-Sanktionen

Die Grünenpolitikerin äußerte sich auch zu den geplanten neuen Sanktionen gegen den Iran nach dessen Großangriff auf Israel vom vergangenen Wochenende. Die Bundesregierung habe zusammen mit der EU den Ton gegenüber der Führung in Teheran deutlich verschärft und inzwischen "zig Sanktionsregime auf den Weg gebracht", sagte sie. 

Einschätzungen, Sanktionen seien quasi nutzlos und zeugten von Hilflosigkeit, wies Baerbock zurück. Vielmehr zeigten sie Ländern wie dem Iran und Russland, dass ihr Ziel, auf brutale Weise mit der friedlichen Weltordnung zu brechen, nicht toleriert werde. "Wenn man auf so brutale Art und Weise Israel angreift, die Ukraine angreift oder zuvor die Menschen in seinem eigenen Land foltert, ermordet, dann hat das Konsequenzen. Dann gibt es keine normalen wirtschaftlichen Beziehungen mehr", sagte Baerbock. Auch die diplomatischen Beziehungen würden dann eingefroren. Die Botschaft sei: Wer das Völkerrecht breche, habe es mit der Mehrheit der Welt zu tun, die für eine friedliche Ordnung einstehe.