Der regionale Linienverkehr in Sachsen steht seit Samstag weitgehend still. Die Gewerkschaft Verdi hatte am Freitag zu einem unbefristeten Streik aufgerufen. Der Streik sei planmäßig angelaufen, teilte Verdi-Verhandlungsführer Sven Vogel am Samstagmorgen mit. Nachdem der Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN) trotz Fristverlängerung kein konkretes verbessertes Angebot vorlegen konnte, hatte die Tarifkommission beschlossen, ab Mitternacht in den Ausstand zu treten.

Seither habe es keine weiteren Rückmeldungen seitens des Arbeitgebers gegen, so Vogel. Falls der Arbeitgeber jedoch am Montag bei den geplanten Verhandlungen in Dresden ein in der Entgelthöhe verbessertes Angebot vorlegen sollte, sei Verdi jederzeit bereit, den Arbeitskampf zu unterbrechen.

Von der Arbeitsniederlegung betroffen sind den Angaben zufolge unter anderem Nahverkehrsbetriebe in den Landkreisen Vogtlandkreis, Zwickau, Erzgebirgskreis, Mittelsachsen, Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Bautzen und Görlitz sowie Nahverkehrsbetriebe in Chemnitz und Dresden. Zudem sind Unternehmen betroffen, die das Tarifwerk anwenden, aber nicht im AVN organisiert sind. Hierzu gehören etwa die DB Regio Ost, der Omnibusverkehr Oberlausitz Niesky sowie die Straßenbahn-Bus GmbH Plauen.

Laut der Gewerkschaft boten die Arbeitgeber zuletzt eine Erhöhung in drei Schritten um insgesamt 13,7 Prozent und eine Inflationsausgleichsprämie an. Verdi fordert hingegen unter anderem eine Erhöhung der Vergütung um 22 Prozent, mindestens aber 750 Euro pro Monat, sowie eine monatlich 200 Euro höhere Vergütung für Auszubildende und Praktikanten - beides rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres.

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