Mit diesem Herrn möchte ich nicht reden, hatte sie gedacht. Aber dann stand er eines Abends unvermittelt vor ihr. Das war im Frühjahr 2023, im Foyer des Thalia-Theaters in Hamburg. Ein gemeinsamer Freund hatte ihn zuvor ermutigt, auf sie zuzugehen. Mit der könne man reden. Als er sie nun zufällig unter den Gästen der Theaterpremiere sah, ergriff er die Gelegenheit, machte einen Schritt vor und lud sie zu einem Gespräch ein. Sie war überrumpelt und willigte ein. 

Heute, etwas mehr als ein Jahr später, bezeichnen die beiden ihre Beziehung als "Freundschaft". Und um das gleich vorwegzunehmen: Ihre Geschichte ist eine der wenigen hoffnungsvollen nach Monaten der Gesprächsabbrüche, Ausladungen, Boykottaufrufe und anderen Formen des Unverständnisses im deutschen Kulturbetrieb.