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Merkel mahnt weiter zur Vorsicht

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beurteilt die Entwicklung in der Krise vorsichtig positiv. Die Entwicklung der Zahlen gebe Anlass zu vorsichtiger Hoffnung. "Der Anstieg flacht sich ab, und die Zahl der Infizierten geht zurück", sagte sie. Mögliche Lockerungen der Kontaktbeschränkungen sind für sie aber nur in sehr begrenztem Ausmaß vorstellbar. "Wir müssen ganz, ganz vorsichtig vorgehen", mahnte Merkel. Wenn, dann könne man "in kleinen Schritten" vorgehen und müsse immer wieder die Folgen beobachten. Das Ziel sei weiterhin, das Gesundheitssystem in keinem Punkt zu überfordern.

Entscheidungen über eine mögliche neue Phase sollen laut Merkel aufgrund von Zahlen unter anderem zum Infektionsgeschehen getroffen werden. Sie verwies auch auf eine nach Ostern erwartete Studie der nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina. Am Dienstag will zunächst die Bundesregierung im Corona-Kabinett beraten, am Mittwoch sprechen dann der Bund und die Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen.

Merkel teilt weiter mit, dass die Regierung einen Beschaffungsstab im Gesundheitsministerium gegründet habe, der sich damit befassen soll, Lieferungen von Schutzmasken aus dem Ausland zu verstärken. Die Masken würden vorwiegend in Asien produziert. Ein Stab beim Wirtschaftsministerium solle sich darum bemühen, die inländische Produktion von Schutzausrüstung anzukurbeln. Deutschland müsse bei diesen Produkten eine größere strategische Unabhängigkeit erreichen.

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Max-Planck-Forscher: Kontaktverbote zeigen Wirkung

Die Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote in Deutschland zeigen nach Einschätzung von Wissenschaftlern die erhoffte Wirkung: In Deutschland gehe der tägliche Anstieg der Neuinfektionen zurück – und das liege an den Maßnahmen, die seit dreieinhalb Wochen gelten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Modellrechnung von Forschenden des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation. "Wir sehen eine klare Wirkung der Kontaktsperre vom 22. März, und natürlich den Beitrag von jeder einzelnen Person", sagte Forschungsgruppenleiterin Viola Priesemann.

Der Simulation zufolge haben die deutschlandweit eingeführten Maßnahmen die stark ansteigende Ausbreitung des Virus gestoppt. Schon die Beschränkungen, die vom 8. März bis zum 16. März gegolten hatten, haben laut den Forscherinnen und Forschern eine Wirkung gezeigt. Damals waren zunächst Schulen, Geschäfte und Restaurants geschlossen und Großveranstaltungen wie Fußballspiele abgesagt worden. Die Maßnahmen schwächten den Verlauf der Epidemie allerdings noch nicht stark genug ab.

Um die Epidemie weiter in den Griff zu bekommen, müssten die sozialen Kontakte noch etwa zwei Wochen auf ein Minimum beschränkt bleiben. Denn aus der Modellrechnung lasse sich ableiten: "Wenn jetzt die Beschränkungen aufgehoben werden, sind wir wieder ganz am Anfang", so Priesemann. Das heiße aber auch: Wenn die Regeln in den kommenden zwei Wochen weiter eingehalten werden, könnte der Anstieg der Neuinfektionen weiter sinken.

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EU-Kommission für koordinierte Lockerungen

Die EU-Kommission dringt bei möglichen Lockerungen der Lockdown-Maßnahmen auf enge Absprachen zwischen den Mitgliedstaaten. "Bevor sie Maßnahmen zurücknehmen, sollten die Mitgliedstaaten zumindest die Kommission und sich gegenseitig rechtzeitig informieren und die jeweils anderen Sichtweisen berücksichtigen", heißt es laut mehreren Nachrichtenagenturen in einem Text, über den die Kommission beraten hatte. Das Papier wird auf Wunsch einiger Staaten erst nach Ostern veröffentlicht, um nicht zu früh eine Debatte über ein Ende der Kontaktsperren zu beginnen.

Die Behörde empfiehlt demnach, die Einschränkungen des öffentlichen Lebens schrittweise und mit ausreichend Zeit zwischen den einzelnen Schritten aufzuheben. Zudem sollten die Restriktionen nicht flächendeckend – etwa landesweit – zurückgenommen werden, sondern auf lokaler Ebene je nach Lage vor Ort. "Jede (...) Lockerung der Ausgangssperren wird unweigerlich zu einer entsprechenden Zunahme neuer Fälle führen", schreibt die Kommission. Daher müssten genügend Kapazitäten für die medizinische Versorgung vorhanden sein. Im Bedarfsfall sollten Einschränkungen schnell erneut eingeführt werden können.

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US-Zentralbank legt billionenschweres Notfallprogramm auf

In den USA ist die Arbeitslosigkeit stark gestiegen. Allein in der vergangenen Woche meldeten sich 6,6 Millionen US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner arbeitslos. Das teilte das Arbeitsministerium mit. Bereits in den vergangenen Wochen hatte es Höchstwerte bei den Erstanträgen zur Arbeitslosenhilfe gegeben. Binnen drei Wochen betraf das etwa 16 Millionen Menschen in den USA.

Die US-Zentralbank hat nun ein Notfallprogramm in Höhe von 2,3 Billionen Dollar (2,1 Billionen Euro) angekündigt. Damit sollen vor allem kleine und mittlere Unternehmen und die Kommunen unterstützt werden, teilte die Federal Reserve mit. Zudem sollen Anleihen von Bundesstaaten und bevölkerungsreichen Städten erworben werden, um ihnen im Kampf gegen die ökonomischen Folgen der Pandemie zu helfen.

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IWF rechnet mit schlimmster Krise seit der Großen Depression

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet die schlimmste Wirtschaftskrise seit der Großen Depression der Zwanziger- und Dreißigerjahre, wie IWF-Chefin Kristalina Georgieva sagte. Selbst im besten Fall dürfte es im kommenden Jahr nur eine leichte Erholung geben; es könne aber auch schlimmer werden.

Es herrsche große Unsicherheit über die Dauer der Pandemie und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen, sagte Georgieva. Das weltweite Wirtschaftswachstum werde in diesem Jahr klar negativ ausfallen.  Von 180 IWF-Mitgliedstaaten dürften 170 einen Rückgang des Pro-Kopf-Einkommens erleiden. Die Regierungen müssten jetzt entschieden handeln und Unternehmen und Bürger unterstützen, mahnte Georgieva.

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650.000 Betriebe melden Kurzarbeit an

Die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit angekündigt haben, ist weiter gestiegen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) wollen bundesweit rund 650.000 Betriebe ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Die Zahl sei binnen einer Woche um knapp 40 Prozent gestiegen, teilte die Behörde mit. Berücksichtigt seien dabei Anzeigen bis zum vergangenen Montag (6. April). Mit der Anzeige von Kurzarbeit starten die Betriebe das förmliche Verfahren, damit Beschäftigte Kurzarbeitergeld erhalten.

Die Anzeigen kommen laut BA aus nahezu allen Branchen. Schwerpunkte seien der Einzelhandel und das Gastgewerbe. BA-Chef Detlef Scheele machte deutlich, dass seine Behörde noch nicht abschätzen könne, wie viele Beschäftigte von Kurzarbeit betroffen sein werden. Die Behörde und auch die Bundesregierung gehen davon aus, dass der bisherige Höchstwert von knapp 1,5 Millionen Kurzarbeitern im Frühjahr 2009 deutlich übertroffen wird.

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Italien und Spanien deuten positiven Trend an

Die Regierungen in Italien und Spanien zeigen sich vorsichtig optimistisch, dass sich die Ausbreitung des Virus verlangsamt und man wieder über eine Rückkehr zur Normalität nachdenken könne.

In Madrid sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez vor Abgeordneten, die jüngsten Daten seien ermutigend, ein Rückgang der Epidemie stehe kurz bevor. Im spanischen Parlament steht ein Votum über die Verlängerung des Notstands um zwei Wochen bis zum 26. April an.

Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte hält eine Lockerung von Verboten in seinem Land bald für möglich. Einige der Maßnahmen könnten bis Ende April heruntergefahren werden, wenn Wissenschaftler eine Verlangsamung der Virusausbreitung bestätigten, sagte Conte in einem BBC-Interview.

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Gesundheitszustand von Boris Johnson

Der britische Premierminister Boris Johnson ist von der Intensivstation entlassen worden. Er sei wieder auf die normale Krankenstation verlegt worden, sagte ein Regierungssprecher. Dort werde Johnson "während der ersten Phase seiner Erholung" engmaschig überwacht. Der Premier sei sehr guter Dinge.  

Johnson hatte Ende März bekannt gegeben, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert hat. Zunächst begab er sich in häusliche Isolation und arbeitete weiter. Am Sonntagabend dann war er ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem seine Covid-19-Erkrankung sich verschlimmert hatte. Nach offiziellen Angaben wurde er dort mit Sauerstoff versorgt, jedoch nicht künstlich beatmet. Am Montag kam er auf die Intensivstation.

Die Regierungsgeschäfte führt derzeit der britische Außenminister Dominic Raab. Formell verfügt Großbritannien nicht über den Posten eines Vize-Premiers. Nach Einschätzung von Experten benötigt Raab deshalb die Zustimmung des restlichen Kabinetts, um wichtige Entscheidungen treffen zu können.

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