Ein weiterer Rückschlag für den Sänger R. Kelly: Der wegen sexuellen Missbrauchs zu zwei langen Haftstrafen verurteilte US-Sänger ist mit einem Berufungsantrag bei einem Gericht in Chicago gescheitert. Das Gericht bestätigte US-Medien zufolge ein früheres Urteil aus dem Jahr 2022 gegen den Sänger. Eine Jury in Chicago befand Kelly damals für schuldig, Sex mit Minderjährigen gehabt und Abbildungen von sexueller Gewalt an Kindern angefertigt zu haben. Er wurde in diesem Fall zu 20 Jahren Haft verurteilt. Der Richter legte fest, dass Kelly seine Haftstrafen größtenteils parallel absitzen darf. Wenige Monate zuvor war der Sänger in New York unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu einer Haftstrafe von 30 Jahren verurteilt worden.

In Kellys Berufungsantrag in Chicago ging es unter anderem um die Länge der Strafe. Ihr Kampf gegen das Urteil sei noch nicht vorbei, teilte seine Anwältin Jennifer Bonjean der Onlineplattform TMZ.com zufolge mit. Auch in New York läuft eine Berufung. Im März argumentierten die Anwälte des Musikers dort in einer Anhörung, dass die Staatsanwaltschaft nicht ausreichend Beweise vorgelegt und dass er keinen fairen Prozess bekommen habe. Der Sänger wurde 2022 in New York zu 30 Jahren Haft verurteilt, nachdem eine Jury ihn in neun Anklagepunkten – darunter sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung – schuldig befunden hatte.

Der in Chicago als Robert Sylvester Kelly geborene Musiker hatte mit mehr als 50 Millionen verkauften Alben und diversen wichtigen Auszeichnungen einst zu den erfolgreichsten Musikern seiner Generation gehört. Schon seit den Neunzigerjahren gab es aber Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs gegen ihn. Als 2019 die aufsehenerregende Dokumentation Surviving R. Kelly die Vorwürfe zusammenfasste, wurde es um den Sänger immer einsamer. Stars distanzierten sich von ihm, zudem Radiosender, Streamingdienste und sein Musiklabel. Er war im Sommer 2019 festgenommen und angeklagt worden.