Grund für die Schüsse auf einen 26-jährigen Eritreer im südhessischen Wächtersbach ist nach Ansicht der Ermittler "ganz klar ein fremdenfeindliches Motiv". 

Der mutmaßliche Täter, ein 55-jähriger Deutscher, hatte am Montagmittag aus einem Auto heraus auf den Eritreer geschossen und diesen schwer verletzt – nach der Tat floh der Mann und erschoss sich selbst. "Das Opfer wurde zufällig Opfer", sagte Oberstaatsanwalt Alexander Badle laut hessenschau. Allerdings habe die Hautfarbe des jungen Mannes aus Eritrea eine Rolle gespielt. Er habe sich "zur falschen Zeit am falschen Ort" aufgehalten.

Allerdings gebe es bislang keine "belastbaren Erkenntnisse darüber, dass Kontakte in die rechtsnationale oder rechtsextreme Szene bestanden", teilten die Ermittler am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Spiegel Online berichtete, dass bei der Durchsuchung der Wohnung des Mannes Gegenstände gefunden wurden, die auf eine Zugehörigkeit zur rechtsextremen Szene hindeuten.  

Waffen beschlagnahmt

Laut Badle wurden bei der Durchsuchung des Wagens und der Wohnung des bis zur Tat nicht polizeibekannten Manns fünf Waffen gefunden, die er legal besessen haben soll. Eine sechste Waffe habe er kurz vor der Tat legal gekauft. Auch diese sei bereits beschlagnahmt worden.

Nach Informationen des Hessischen Rundfunks gibt es zurzeit keine Hinweise darauf, dass der mutmaßliche Täter psychisch krank oder verwirrt war. Vielmehr spreche alles dafür, dass er gezielt auf einen Migranten geschossen hat. Demnach fand die Polizei einen Abschiedsbrief, in dem es auch um die Tat geht.

Bei der Fahndung waren demnach auch Spezialkräfte der Polizei mit Sturmgewehren und Zivilbeamte beteiligt. Sie umstellten das Fahrzeug des mutmaßlichen Täters an einem Feldrand, ehe sie den leblosen Mann fanden.