Nach dem tödlichen Busunfall auf der Autobahn 9 bei Leipzig erhebt die Staatsanwaltschaft Vorwürfe gegen den Fahrer. Gegen ihn werde wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung ermittelt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Ob der Mann bereits vernommen wurde, konnte der Sprecher nicht sagen.

Der doppelstöckige FlixBus war am Mittwochmorgen auf dem Weg von Berlin nach Zürich unterwegs und in der Nähe von Leipzig von der Fahrbahn abgekommen, über den Grünstreifen gerast und auf die Seite gekippt. 54 Menschen saßen im Bus, darunter die beiden Fahrer. Vier Menschen wurden getötet. Sechs Menschen wurden schwer verletzt, 29 weitere leicht.

Von den vier Toten sind drei inzwischen identifiziert. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um eine 19-Jährige aus Bayern, eine 47-Jährige aus Polen und eine 20 Jahre alte Indonesierin, die in Berlin ihren Wohnsitz hat. 

Die Ursache für den Unfall zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz bei Leipzig ist bislang unklar. FlixBus zufolge hatte der Fahrer die Lenk- und Ruhezeiten eingehalten. Berichten zufolge soll es zwischen den beiden Fahrern einen Streit gegeben haben – dies wurde von der Staatsanwaltschaft bislang nicht bestätigt.

Feuerwehrleute aus dem Saarland zufällig an der Unfallstelle

Nach ersten Erkenntnissen soll kein anderes Fahrzeug an dem Unfall beteiligt gewesen sein. Offen war zunächst auch, ob der Bus mit einem sogenannten Spurhaltewarnsystem ausgestattet war. Das ist laut ADAC seit 2022 vorgeschrieben. Ein solches System warnt den Fahrer, verhindert aber nicht das Abkommen von der Fahrbahn, falls er nicht gegenlenkt.

Noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte hatte ein nachfolgender Bus an der Unfallstelle angehalten. Darin saßen nach Angaben der Saarbrücker Zeitung zahlreiche Feuerwehrleute aus Saarbrücken. Diese hätten sofort Verletzte aus dem verunglückten Bus geholt und versorgt.