Manche Behauptungen klingen so einleuchtend, dass sie als allgemeine Wahrheiten durchgehen. Berlin kriegt nichts auf die Reihe. Die Deutsche Bahn ist ein dauerzugverspäteter Saftladen. Und natürlich: Smartphones machen unsere Kinder dumm, einsam, abhängig.

Wer solche Thesen vertritt, kann sich dem zustimmenden Nicken vieler Menschen sicher sein, denn es gibt ein Gefühl wieder, das viele teilen. So ist es auch mit der These eines neuen Buches, das nun in den USA erschienen ist und ab Juni auch auf Deutsch erhältlich sein wird: The Anxious Generation (auf Deutsch: Generation Angst) des US-Sozialpsychologen Jonathan Haidt. Der intellektuell angehauchte Untertitel des Buches: Wie das "Great Rewiring der Kindheit", die große Neuverdrahtung, zu einer Epidemie psychischer Erkrankungen führt.