Die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Berufswahl von Frauen und Männern haben in den vergangenen zehn Jahren abgenommen. In Berufen wie der Informatik oder Forschung und Entwicklung bleiben Frauen nach wie vor unterrepräsentiert, holen laut Statistischem Bundesamt aber auf. 

So habe sich der Frauenanteil etwa in der technischen Forschung und Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren von elf auf 18 Prozent erhöht. In Deutschland arbeiten demnach insgesamt rund 42.000 Frauen in diesem Berufsfeld. Eine ähnliche Entwicklung zeige sich in der Informatik: Dort machten die rund 64.000 berufstätigen Frauen im vergangenen Jahr einen Anteil von knapp 18 Prozent aus – 2013 seien es 14 Prozent gewesen.

In der Forst- und Jagdwirtschaft sowie in der Landschaftspflege wurden ähnliche Entwicklungen beobachtet. Von zehn Prozent im Jahr 2013 sei die Frauenquote auf 19 Prozent gestiegen, teilte das Bundesamt anlässlich des Girls und Boys'Day an diesem Donnerstag mit. Bei Polizei und Justizvollzug sei der Anteil der Beamtinnen von 20 auf gut 28 Prozent gewachsen. Das Statistische Bundesamt zählt in diesem Berufsfeld rund 97.000 Frauen.

Auch mehr Männer in "Frauenberufen"

Umgekehrt sind Männer in Pflegeberufen nicht mehr so unterrepräsentiert wie früher. Etwa sei der Männeranteil von zehn Prozent im Jahr 2013 auf 18 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. In der Altenpflege waren dem Bundesamt zufolge 103.000 Männer tätig: Ihr Anteil stieg binnen eines Jahrzehnts von rund 13 auf 17 Prozent. Im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege, Geburtshilfe sowie des Rettungsdienstes stieg der Männeranteil binnen zehn Jahren demnach von 19 auf knapp 23 Prozent. Hier seien zuletzt 295.000 Männer tätig gewesen.

Ein weiteres Berufsfeld, in dem mehr Frauen als Männer tätig sind, ist der Verkauf von Lebensmitteln. Die männliche Belegschaft betrug dem Statistischen Bundesamt zufolge noch vor zehn Jahren 14 Prozent. 2023 seien es 23 Prozent gewesen. Die Angaben stammen aus dem im vergangenen Jahr erhobenen Mikrozensus.