Karin Geil
Karin Geil
Damit beenden wir dieses News-Blog zum Coronavirus für heute.

Alle weiteren Informationen zu den aktuellen Entwicklungen, ausführliche Analysen und Hintergründe finden Sie auf unserer Themenseite.
Johanna Roth
Johanna Roth
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat Großbritannien aufgefordert, die Verhandlungsfrist zur Klärung der Beziehungen zur Europäischen Union nach dem Brexit zu verlängern. IWF-Direktorin Kristalina Georgiewa sagte dem britischen Fernsehsender BBC am Donnerstag, wegen der "beispiellosen Unsicherheit" sei es "klug, nicht noch mehr hinzuzufügen" und auf eine Vereinbarung über die künftigen Handelsbeziehungen zum 31. Dezember zu bestehen.
  
Großbritannien hatte die EU Ende Januar verlassen, doch gilt noch bis zum Jahresende eine Übergangsphase, in der sich praktisch nichts ändert. Gelingt bis zum Fristende kein Abkommen, drohen Zölle, verschärfte Warenkontrollen an den Grenzen und andere Verwerfungen für die Wirtschaft.

Die EU und Großbritannien hatten sich am Mittwoch nach einer Zwangspause wegen der Coronavirus-Pandemie auf drei neue Verhandlungsrunden im April, Mai und Juni verständigt. Eine Verlängerung der Verhandlungsfrist lehnt die Regierung von Premier Boris Johnson nach wie vor ab, wie ein Sprecher am Mittwoch sagte. 
Veronika Völlinger
Veronika Völlinger
Wie die Öffnung der Schulen soll auch die Ausweitung der Kita-Notbetreuung bundesweit möglichst einheitlich ablaufen. Einen Plan dafür wollen die Familienminister der Länder und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey am Freitag in einer Telefonkonferenz ausarbeiten. Arbeitende Eltern bräuchten eine Entlastung und eine klare Perspektive, sagt Giffey.
Ich sehe die Bedürfnisse von Kindern in ihrer frühkindlichen Entwicklung und Sprachbildung, aber auch die Bedürfnisse von erwerbstätigen Eltern, um Beruf und Familie miteinander vereinbaren zu können
Franziska Giffey (SPD), Bundesfamilienministerin
Für diese Fragen brauchen Bund und Länder einen Plan:
  • auf welche Berufsgruppen die Betreuung ausgeweitet wird
  • wie Kindergartenkinder am besten stufenweise in die Betreuung zurückkehren
  • welche Voraussetzungen dafür in den Kitas herrschen müssen

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) verwies darauf, dass die Lage von Land zu Land sehr unterschiedlich sei. Man habe aber mit den Ländern vereinbart, dass die Notbetreuung "massiv ausgeweitet" werden solle. Die Länder wollten dies tun, "wo immer es geht". Für Menschen, denen Arbeit aufgrund der Kinderbetreuung derzeit nicht zugemutet werden könne, habe man im Infektionsschutzgesetz eine verlängerte Lohnfortzahlung geregelt.
Zwei Kindergärtnerinnen nehmen in einer Kita in Magdeburg ein Video auf.
Zwei Kindergärtnerinnen nehmen in einer Kita in Magdeburg ein Video auf. Ronny Hartmann/AFP/Getty Images
Die Bundessprecherin der Bundeselternvertretung der Kitas, Ulrike Grosse-Röthig, forderte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe eine Verknüpfung der Kita-Notbetreuung mit den Berufstätigkeiten von Müttern und Vätern: "Jenen Eltern, die in den Wirtschaftszweigen arbeiten, die jetzt den Betrieb wieder aufnehmen sollen, müssen auch Betreuungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen."

Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Elke Hannack, warnt davor, bei der Kinderbetreuung in alte Geschlechterrollen zurückzukehren. "Was wir nicht wollen, ist alte Rollenbilder zu befördern und zu sagen, der Mann geht wieder arbeiten, die Frau betreut zu Hause die Kinder weiter", sagte sie im SWR. "Das geht schon nicht, weil wir viele alleinerziehende Mütter haben, für die die Situation noch schwieriger ist als für Paare."
Johanna Roth
Johanna Roth
Viele Handelsketten wollen ihre Geschäfte nach der Lockerung der Einschränkungen bereits am Montag wieder öffnen. Der Textildiscounter Kik plant nach eigenen Angaben, am Montag bereits bis zu 95 Prozent seiner mehr als 2.600 Filialen in Deutschland wieder in Betrieb zu nehmen. "Unsere Geschäfte und unsere Mitarbeiter sind auf die mit der Eröffnung verbundenen verschärften Hygienemaßnahmen bestens vorbereitet", teilte das Unternehmen mit. Dazu zählten etwa Hygiene- und Verhaltensregeln, Mundschutz und Desinfektionsmittel für Kunden und Mitarbeiter.

Deutschlands größte Buchhandelskette Thalia will ihre Läden soweit möglich am Montag ebenfalls wieder öffnen. Allerdings hänge dies auch von den Verfügungen in den einzelnen Bundesländern ab. So werde sich die Öffnung in Thüringen wohl um eine Woche verschieben, sagte eine Unternehmenssprecherin.
Thalia-Filialen sollen bundesweit am Montag, sofern möglich, wieder öffnen.
Thalia-Filialen sollen bundesweit am Montag, sofern möglich, wieder öffnen. Jens Kalaene/dpa
Nach den neuen Regelungen dürfen ab der kommenden Woche Läden mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern unter Auflagen wieder öffnen,  ebenso – unabhängig von der Ladengröße – Autohäuser, Fahrradgeschäfte und Buchhandlungen.
   
Der Präsident des Handelsverbandes Textil (BTE), Steffen Jost, übte scharfe Kritik an der 800-Quadratmeter-Grenze. Dies sei eine "willkürliche" Entscheidung, sagte Jost. "Die Politik will verhindern, dass die Leute in die Stadt gehen." Auch kleine Händler würden darunter leiden. Denn dadurch, dass die großen Kundenmagneten geschlossen blieben, werde es auch ihnen an Kundschaft fehlen.
Angelika Finkenwirth
Angelika Finkenwirth
Der Regierende Bürgermeister von Berlin nennt die bisherigen Erfolge "fragil". Die große Herausforderung bleibe es, weiterhin die Ansteckungsgefahr einzudämmen, so Michael Müller: "Wir können gut mit der jetzigen Situation umgehen." Aber es bleibe auch weiterhin eine Abwägungssache: Jede Lockerung müsse daran gemessen werden, ob diese dazu führe, dass eine Bevölkerungsgruppe sich einem größeren Infektionsrisiko aussetze.

"Wir können und werden nicht von heute auf morgen alles zulassen, weil wir sonst nicht die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger gewährleisten können."
Sport mit Abstand: Eine Gruppe Männer trainiert in einem Berliner Park.
Sport mit Abstand: Eine Gruppe Männer trainiert in einem Berliner Park. Kay Nietfeld/dpa
Von der Öffnung weiterer Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern sollen in Berlin auch die Warenhäuser profitieren. Bis kommenden Dienstag werde geprüft, "sind die 800 Quadratmeter etwas, mit dem die Warenhäuser auch ein begrenztes Angebot machen können", so Müller – oder ob es in anderer Form Unterstützung oder eine Perspektive "für die nächsten Phasen der Lockerung" geben müsse. Die Landesregierung habe ihre Eindämmungsverordnung um eine Woche verlängert und werde am Dienstag die konkrete Umsetzung der von Bund und Ländern vereinbarten Lockerungen beschließen.

Bildungssenatorin Sandra Scheeres ergänzt, dass alle Schulabschlussprüfungen stattfinden werden. Ab nächster Woche soll es für die Schüler wieder losgehen. Am 27. April sollen die 10. Klassen wieder starten, damit die Schülerinnen und Schüler sich auf den mittleren Schulabschluss vorbereiten können.

Für alle anderen Schüler ist ein stufenweiser Wiedereinstieg geplant. In der Grundschule geht es am 4. Mai mit den Sechstklässlern los. Und: "Es wird in kleineren Gruppen beschult."
Veronika Völlinger
Veronika Völlinger
Der Reisebranche in Griechenland drohen große Verluste.
Dieses Jahr ist eine Katastrophe.
Apostolos Tsilidis, Präsident des Verbandes der griechischen Reiseagenturen
Vergangenes Jahr hatte die Tourismusbranche 22 Milliarden Euro eingenommen, sagt Tsilidis dem Nachrichtensender Real FM. Diese Summe könnte fast komplett einbrechen. Das Schlimmste sei, dass niemand wisse, wann und unter welchen Bedingungen die Menschen wieder fliegen werden, sagt Tsilidis.
Aus einer anderen Zeit: Touristen im Juni 2017 auf der griechischen Insel Santorin
Aus einer anderen Zeit: Touristen im Juni 2017 auf der griechischen Insel Santorin. Angelos Tzortzinis/dpa
Bereits am vergangenen Montag hatte der Präsident der griechischen Hotelkammer, Alexandros Vassilikos, die Saison 2020 als katastrophal bezeichnet. 65 Prozent der griechischen Hoteliers fürchten, dass ihre Unternehmen bankrott gehen. 45.000 Arbeitsplätze seien bereits verloren gegangen.

Das Hotelgewerbe und der Tourismus machen etwa 30 Prozent der griechischen Wirtschaft aus. Griechenlands Tourismus hatte in den vergangenen Jahren wesentlich dazu beigetragen, dass die schwere Finanzkrise überwunden wurde.
Johanna Roth
Johanna Roth
In den USA haben sich erneut Millionen von Menschen arbeitslos gemeldet. Seit der vergangenen Woche stieg die Zahl der registrierten Arbeitslosen um 5,2 Millionen an. Das gab das US-Arbeitsministerium bekannt. Damit ist in den vergangenen vier Wochen eine Rekordanzahl von insgesamt rund 22 Millionen US-Amerikanern arbeitslos geworden. 

Die Dunkelziffer liegt vermutlich noch höher, weil die Systeme die große Anzahl von Neuanmeldungen nicht schnell genug verarbeiten können. Ein Teil der nun neu gemeldeten Arbeitslosen ist deshalb auch mutmaßlich nicht in der vergangenen Woche arbeitslos geworden, sondern schon in der vorherigen Woche oder sogar noch früher.
Elaine Cromie/Getty Images
Die neuen Zahlen dürften die Diskussion über eine Lockerung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den USA noch verschärfen. US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag angekündigt, die Wirtschaft noch vor dem ersten Mai zumindest teilweise wieder hochfahren zu wollen. Dagegen regt sich allerdings Widerspruch von Experten: Eine zu frühe Lockerung der Beschränkungen könne zu einer zweiten Infektionswelle führen, warnte Trumps epidemiologischer Berater Anthony S. Fauci.

Ökonomen befürchten, dass die Coronavirus-Pandemie die USA in die schwerste Rezession stürzen wird, die das Land bislang erlebt hat. Schon jetzt sind die Umsätze im Einzelhandel stark eingebrochen. Die US-amerikanische Industrie reduzierte ihre Produktion so extrem wie seit 1946 nicht mehr.
Andrea Buhtz
Andrea Buhtz
Eine höhere Besteuerung von Besserverdienenden könnte nach Angaben von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) zur Finanzierung der Corona-Epidemie beitragen. "Wir haben uns vorgenommen, dass wir zusätzliche Schulden wieder zurückführen ab 2023", sagte Scholz zu Bild live. Dieses Ziel lasse sich nur mit einem fairen und gerechten Steuersystem schultern. Dabei müsse es laut Scholz absehbar mehr in Richtung Gerechtigkeit gehen.

Die Frage der Zusatzschulden könne "nicht mit Steuersenkungen für Spitzenverdiener beantwortet werden". Die Haltung seiner Partei sei immer gewesen, kleine und mittlere Einkommen zu entlasten. "Und diejenigen, die ein paar Hunderttausend Euro verdienen, können vielleicht dafür sorgen, dass diese Entlastungen auch finanziert werden können", sagte Scholz.
Finanzminister Olaf Scholz (SPD) will die Einkommen von Krankenpflegerinnen und -pflegern, wie hier im Universitätsklinikum Essen, erhöhen.
Finanzminister Olaf Scholz (SPD) will die Einkommen von Krankenpflegerinnen und -pflegern, wie hier im Universitätsklinikum Essen, erhöhen. Marcel Kusch/dpa
Er sprach sich zudem dafür aus, bestimmte Berufsgruppen im Einkommen besserzustellen. Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, sei auch die Frage entscheidend, "wie wir die Einkommen der Bürgerinnen und Bürger sichern können". Dabei sei besonders darauf zu achten, "dass diejenigen, die wir jetzt Helden des Alltags nennen, dann auch nach der Krise mal mehr verdienen", sagte der Finanzminister mit Blick auf Pflegekräfte, Verkaufspersonal oder Krankenschwestern.
Johanna Roth
Johanna Roth
In Nordrhein-Westfalen verlangsamt sich die Zunahme der Infiziertenzahl immer mehr. Nach Angaben von Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann liegt die Verdopplungszeit jetzt bei 16,7 Tagen.

Auf den Intensivstationen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes lägen am Donnerstag 27 Patienten weniger als noch am Mittwoch. Es müssten 29 Erkrankte weniger beatmet werden. Das sei eine "wunderschöne Sache", sagte Laumann. Man könne nur beten und hoffen, dass sich diese Entwicklung fortsetze.
Andrea Buhtz
Andrea Buhtz
Die chinesische Regierung will den Export benötigter medizinischer Güter wie Atemschutzmasken und Beatmungsgeräte nach eigenen Angaben nicht einschränken. "China hat nicht und wird nicht den Export von epidemischem Schutzmaterial begrenzen", sagte der Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Peking, Gao Feng.

China ist weltweit der größte Hersteller von medizinischer Schutzkleidung und anderen bei der Bekämpfung der Pandemie benötigten Materialien. Vergangene Woche wurde eine Qualitätsüberprüfung der Produkte angekündigt, nachdem sich mehrere Länder über fehlerhafte Testkits und andere Produkte beschwert hatten.

Die Regierung in Peking hat Fragen nicht beantwortet, ob durch die Inspektionen die Lieferzeiten verlängert werden. Gao sagte, die Zollkontrollen würden nun beschleunigt und gleichzeitig die Qualität der Waren gesichert werden.
Produktion von Atemschutzmasken im chinesischen Changyuan
Produktion von Atemschutzmasken im chinesischen Changyuan. LixJianan
Sarah Lena Grahn
Sarah Lena Grahn
Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Quartal deutliche Einbußen hinnehmen müssen. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen geht der Vorstand derzeit davon aus, dass die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2020 nicht mehr erreicht werden können, wie der Dax-Konzern mitteilt. Zwischen Januar und Ende März ging der Umsatz nach vorläufigen Zahlen von 60 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 55 Milliarden Euro zurück.

Das operative Ergebnis sackte auch wegen Turbulenzen bei Rohstoffpreisen und auf den Kapitalmärkten auf 0,9 Milliarden Euro ab. Vor einem Jahr hatte es noch bei 3,9 Milliarden Euro gelegen. Zum Gewinn machte das Unternehmen zunächst keine Angaben.
VW-Werk in Wolfsburg
VW-Werk in Wolfsburg. Julian Stratenschulte/dpa
Finanzvorstand Frank Witter hatte bereits im Zuge des Produktionsstopps angedeutet, dass das Ergebnis deutlich unter Druck geraten würde. Der Konzern habe bereits zahlreiche Gegenmaßnahmen ergriffen, um die Kosten zu senken. Derzeit will Volkswagen auch in Europa und Nordamerika die Produktion mit erhöhten Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter wieder stufenweise hochfahren.
Sarah Lena Grahn
Sarah Lena Grahn
Bevor die Schulen wieder geöffnet werden können, müssen die Kommunen nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbands die Hygienebedingungen deutlich verbessern. Erwartet werden die "Nachrüstung von Toiletten- und Waschanlagen, Desinfektionsspendern und enger getaktete Reinigungszyklen", sagt Verbandspräsident Meidinger. Zudem forderte er zusätzliche Schulbuslinien und die Bereitstellung von Atemschutzmasken.

Alle Schulen sollten Meidinger zufolge "Corona-Hausordnungen" aufstellen mit Regeln für den Schulbetrieb unter den neuen Bedingungen.

Die schrittweise Wiederöffnung der Schulen werde "eine sehr große Herausforderung", sagt Meidinger. Kleinere Gruppen seien zunächst räumlich und vom Lehrpersonal her möglich. "Je mehr Klassen zurückkehren, desto schwieriger wird es." Dann müsse das Unterrichtsvolumen halbiert werden.

"Die große Mehrzahl der Schüler wird noch lange darauf warten müssen, wieder in die Schule zu gehen", sagte Meidinger. Die Homeschooling-Phase werde teilweise bis fast ans Schuljahresende reichen.

Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) bereitet derzeit die Öffnung von Schulen vor. "Unser Ziel ist es, bundesweit möglichst einheitlich vorzugehen", sagt die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD).

Andrea Buhtz
Andrea Buhtz
Weltweit bricht das Geschäft deutscher Unternehmen im Ausland ein. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) rechnen 80 Prozent der Firmen mit starken Umsatzverlusten. Geschäftslage und Geschäftserwartungen der Firmen gehen demnach dramatisch zurück. Dies gelte auch für die Konjunkturerwartungen. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier nannte die Zahlen erschreckend.

Das neuartige Coronavirus wirke sich auf internationale Lieferketten aus. Als große Probleme gesehen werden laut Umfrage internationale Reiseeinschränkungen, weniger Nachfrage und die Stornierung von Aufträgen. Als Folge würden Investitionen verschoben oder gestrichen. Als besonders schlecht bewerteten deutsche Unternehmen in den Vereinigten Staaten und in Europa ihre Wirtschaftsentwicklung.

Demnach wollen 35 Prozent der deutschen Unternehmen im Ausland weniger Personal einstellen, nur jeder neunte Betrieb plane Zuwächse bei der Mitarbeiterzahl. Die Folge sei eine deutliche Reduzierung der Beschäftigten in vielen deutschen Firmen im Ausland.
Das Container-Terminal im Hamburger Hafen.
Das Container-Terminal im Hamburger Hafen. Morris Mac Matzen/AFP/Getty Images
Johanna Roth
Johanna Roth
Zum ersten Mal war ein Eilantrag gegen ein wegen der Coronavirus-Schutzmaßnahmen verhängtes Verbot erfolgreich. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verkündete am Donnerstag, es habe einer einstweiligen Anordnung gegen ein Versammlungsverbot teilweise stattgegeben. Dabei ging es um mehrere in Gießen geplante Demonstrationen unter dem Motto "Gesundheit stärken statt Grundrechte schwächen – Schutz vor Viren, nicht vor Menschen".
   
Die Stadt Gießen hatte die Demonstrationen nicht erlaubt. Dabei war die Behörde davon ausgegangen, dass die hessische Verordnung zur Bekämpfung des Coronavirus Versammlungen von mehr als zwei Personen, die nicht zusammenleben, generell verbiete. Das sei "unzutreffend" gewesen, verkündete das Bundesverfassungsgericht nun. Tatsächlich bestehe zum Schutz der Versammlungsfreiheit ein Entscheidungsspielraum.
   
Die Gießener Behörde muss nun neu entscheiden, ob die für kommenden Donnerstag- und Freitagnachmittag geplanten Demonstrationen unter Auflagen erlaubt oder trotzdem verboten werden.
Sasan Abdi-Herrle
Sasan Abdi-Herrle
Bayern lockert die Ausgangsbeschränkung minimal: Künftig ist im Freien auch der Kontakt zu einer Person außerhalb des eigenen Hausstands erlaubt. Das erklärt Ministerpräsident Markus Söder. Damit schwenkt das Bundesland auf die bundesweit vorherrschende Linie ein.
Markus Söder mit Mund-Nasen-Schutz in bayerischer Staatsflaggen-Optik
Markus Söder mit Mund-Nasen-Schutz in bayerischer Staatsflaggen-Optik. Sven Hoppe/dpa
Kleinere Geschäfte bis 800 Quadratmeter, Buchhandlungen und Autohäuser sollen eine Woche später öffnen als in anderen Bundesländern. Davon ausgenommen seien Baumärkte und Gärtnereien, die bereits ab kommendem Montag wieder verkaufen dürften. Für Restaurants und Hotels gebe es "auf absehbare Zeit" keine Aussicht, den Betrieb aufzunehmen. Es gebe "eine kleine Hoffnung", dass dies zu Pfingsten wieder möglich sein werde.

Eine Entwarnung gebe es aber nicht. "Solange es keinen Impfstoff gibt, solange es kein Medikament gibt und solange die Todeszahlen weiter steigen, ist absolute Vorsicht geboten", sagt Söder. Es sei wichtig, "dass wir lernen, mit der Pandemie zu leben".

Mit Blick auf die Schulen sagt Söder, dass bei Schülern in diesem Jahr ein Auge zugedrückt werden sollte, die bei der Versetzung in die nächste Klasse gefährdet sind. Kein Schüler solle wegen der Corona-Pandemie sitzenbleiben. Kultusminister Michael Piazolo sagt, man werde "großzügig ein Vorrücken auf Probe erlauben".

In Bayern sollen die Abschlussklassen vom 27. April wieder die Schulen besuchen dürfen, andere Klassen ab dem 11. Mai. Dabei sollen nur zehn bis 15 Schüler im Klassenzimmer sein, gegebenenfalls solle in den Schulen ein Schichtbetrieb organisiert werden.