Die Weltbank will mehr Kredite an ärmere Länder vergeben, die für Klimaschutz und die Bewältigung anderer grenzüberschreitender Probleme genutzt werden sollen. Finanzierungszusagen mehrerer Länder, darunter auch von Deutschland, sollen das Kreditvolumen der Weltbank um zusätzliche 70 Milliarden US-Dollar (knapp 66 Milliarden Euro) in den kommenden zehn Jahren erhöhen, wie die Entwicklungsbank in Washington, D. C., mitteilte. "Wir haben hart an der Entwicklung dieser neuen Finanzinstrumente gearbeitet, die unsere Kreditvergabekapazität erhöhen, die Gebermittel vervielfachen und es uns letztlich ermöglichen, das Leben von mehr Menschen zu verbessern", sagte Weltbankpräsident Ajay Banga.

Neben Deutschland haben unter anderem Italien, Frankreich, die USA, Großbritannien und Japan die zusätzlichen Mittel zugesagt. Insgesamt handelt es sich um elf Milliarden US-Dollar. Das Bundesentwicklungsministerium teilte mit, durch die neuen Finanzierungszusagen habe die Weltbank zusätzliche Mittel "für den Einsatz gegen Klimawandel, Pandemien und andere globale Aufgaben".

Klimawandel, Konflikte und Pandemien

Deutschland hatte bereits im vergangenen Herbst 305 Millionen Euro in Form von Hybridkapital oder Garantien für die Weltbank zugesagt. Bei Hybridkapital handelt es sich um eine spezielle Anleiheklasse, mit der die Weltbank selbst mehr Mittel am Markt aufnehmen kann. Es sei "ermutigend, wie gut in der Weltbank selbst in diesen geopolitisch angespannten Zeiten eine konstruktive multilaterale Zusammenarbeit gelingt", sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD).

Die Bank hatte im Vorfeld geschätzt, dass ärmere Länder bis zum Jahr 2030 jährlich durchschnittlich 2,4 Billionen US-Dollar benötigen, um die "globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Konflikte und Pandemien" zu bewältigen. Mit den zusätzlichen Mitteln sollen demnach drei Kreditinstrumente finanziert werden, die es der Weltbank ermöglichen sollen, "mehr Risiken für gemeinsame globale Herausforderungen" zu adressieren.