Der Gründer und ehemalige Chef der weltgrößten Kryptowährungsbörse Binance, Changpeng Zhao, ist wegen Verstößen gegen Gesetze zur Eindämmung von Geldwäsche in den USA zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Medienberichten zufolge legte das Gericht in der Stadt Seattle das Strafmaß auf vier Monate fest. Damit blieb das Gericht hinter der Forderung der Staatsanwälte zurück. Diese hatten eine dreijährige Haftstrafe beantragt. Die Verteidigung hatte indes eine Bewährungsstrafe gefordert.

In der Begründung für das Urteil gab der Richter an, er halte es für wenig wahrscheinlich, dass Zhao in Zukunft Verbrechen begehe – zugleich solle das Urteil aber auch eine abschreckende Wirkung haben. Zhao hatte sich im November 2023 schuldig bekannt, nicht die vorgeschriebenen Kontrollen gegen Geldwäsche durchgesetzt und damit fragwürdige Geldflüsse über Binance zugelassen zu haben. 

Er habe bewusst weggeschaut, als Personen über Binance Transaktionen abgewickelt hätten, die sexuellen Missbrauch von Kindern, illegalen Drogenhandel und Terrorismus begünstigt hätten, teilten Bundesstaatsanwälte zudem mit. Demnach wies Zhao Binance-Mitarbeiter unter anderem an, mit US-Kunden per Telefon zu kommunizieren, um keine Spuren zu hinterlassen.

Zhao entschuldigte sich

"Ich habe hier versagt", sagte Zhao vor dem Urteil. Er bereue sein Versagen zutiefst, und es tue ihm leid. Infolge der Ermittlungen hatte Zhao alle Posten bei der Kryptobörse aufgegeben. Binance hat zudem zugestimmt, eine Strafe von 4,3 Milliarden Dollar zu zahlen. Zhao selbst leistet 50 Millionen Dollar.

Zhao gehört zu den reichsten Menschen weltweit. In der Milliardärsliste des Finanzdienstes Bloomberg lag er zuletzt auf Rang 38 mit einem geschätzten Vermögen von knapp 40 Milliarden Dollar. Er kündigte an, in Zukunft eine Onlinebildungsplattform aufbauen zu wollen. Binance ist die weltgrößte Handelsplattform für Digitalwährungen wie Bitcoin