Angriffe auf Kommunalpolitiker: "Wir stehen in der Schusslinie"
Nach der Attacke auf den SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden sind die Tatverdächtigen identifiziert, bei mindestens einem von ihnen gehen die Behörden von einer rechtsextremen Gesinnung aus. Hier berichten Vertreter der Parteien, die am häufigsten angegriffen werden, was sie tagtäglich erleben
Einen Angriff wie den auf Matthias Ecke in Dresden habe ich erwartet. Das, was ihm passiert ist, das zielt auf uns alle. Ich plakatiere seit 15 Jahren für meine Partei, jetzt im Wahlkampf bin ich fast jeden Tag unterwegs. Körperlich wurde ich bislang noch nicht attackiert, aber verbal. Arschloch, Dreckschwein, Kriegstreiber – so was höre ich fast jeden Tag. Einmal hat jemand mit einem Besen auf mich gezielt und so getan, als würde er auf mich schießen.
Viele Menschen hier in Gera, die eigentlich Lust hätten, sich politisch zu engagieren, trauen sich nicht. Wer für den Stadtrat kandidiert, dessen Adresse wird im Amtsblatt veröffentlicht, und das wollen viele nicht, aus Angst vor Übergriffen.