Jonas Deichmann könnte sich jetzt ein Zimmer nehmen und sich in einem Bett ausstrecken, sich endlich einmal ein Dach über dem Kopf gönnen und sich vom Schlaf überfallen lassen, aber dieser Gedanke ist ihm fremd. Er setzt sich auf sein Rennrad und fährt hinaus in die Nacht.

Gerade noch hat er das Abendessen in einem Restaurant in dem spanischen Küstenort Cadaqués genossen, einem malerischen Dorf auf einer Halbinsel an der Costa Brava. Deichmann aß Kartoffel-Tapas und trank Zitronenlimonade, kostete den windstillen Märzabend aus und den herrlichen Blick aufs Meer. Er sagte: "Das Leben ist interessant, wenn es abwechslungsreich ist." Er lachte jungenhaft und ließ sich noch ein Glas Limonade bringen. Als Extremsportler wird er bezeichnet, aber so extrem wirkt er gar nicht. Sehr schlank ist er und durchtrainiert, schleppt aber nicht die Muskelpakete eines Hammerwerfers mit sich herum. Die Kraft, die er benötigt, drückt sich in Hartnäckigkeit aus.